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"Ist diese Frau wirklich so gefährlich?"

Unsere Referentin der Februar-Mitglieder-Versammlung, MdL Jule Nagel,

die nicht nur mindestens fünf parteilose Gäste anlockte, von denen wir wenigstens vier noch nie auf unseren Versammlungen gesehen hatten, ist der ZEIT-ONLINE einen ausführlichen Artikel wert, in dem unser Landesvorsitzender Rico Gebhardt bemerkt:
"Sie gehe eben dahin, wo es brenzlig sei, sagt Rico Gebhardt, Fraktionschef der Linken im Landtag. Juliane Nagel selbst erklärt: "Politik kann nur gut machen, wer die Verhältnisse vor Ort gesehen hat.", so ist es in der "Zeit" zu lesen.
"Das Parlament ist für Juliane Nagel nur einer von mehreren Orten, an denen Politik gemacht wird. Sie ist in unzähligen Bündnissen und Initiativen aktiv, auch in Gruppen der Antifa. Die anfängliche Skepsis gegenüber einer Landtagskandidatur ist bei ihr keine Koketterie. Sie hat Angst, dass sie sich zu weit von ihren Wurzeln entfernen könnte.", schreibt Anika Kreller in der "Zeit". Wer mehr über Jule erfahren will, sollte sich die Zeit nehmen den Artikel in der "Zeit" zu lesen.
Und hier geht´s zum ZEIT-ONLINE-Artikel.

Zum 8. März - noch mal Louise Otto-Peters

Lesestoff zum 101. Frauentag

(rh) Vor einem Jahr haben wir mit "Louise und der Tag im März" Leben und Kampf der Namensgeberin einer Coswiger Strasse gewürdigt. Wie es nun (nicht ganz) der Zufall will, hat unlängst die deutsche Journalistin, Politikwissenschaftlerin und Philosophin Antje Schrupp eine Rezension zu Louise Ottos Roman  „Schloss und Fabrik“ verfasst. Die Rezensentin hat über Frauen in der Internationalen Arbeiterassoziation („Erste Internationale“) promoviert - dürfte also mit den deutschen Verhältnissen zur Entstehungszeit des Romans durchaus vertraut sein. Hier ein Auszug aus der Rezension:
Zum Buch
... es ist sehr spannend zu lesen und aufschlussreich in Bezug auf die politischen Debatten jener Zeit, in der die „vier Stände“ – der Adel, die Kirche, das Bürgertum und das Proletariat – noch in klarer Abgrenzung voneinander existierten. Noch waren die ideologischen Fronten nicht klar, das Kommunistische Manifest noch nicht geschrieben, die „bürgerlichen“ Revolutionen von 1848 noch Zukunftsmusik.
Die Handlung ist ziemlich holzschnittartig, die Figuren sind weniger als individuelle Persönlichkeiten gezeichnet denn als Repräsentationen bestimmter „Typen“. Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Freundschaft zwischen Elisabeth, Tochter einer adligen Familie, und Pauline, Tochter eines Fabrikbesitzers, dessen Reichtum auf brutaler Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter gründet.
Gleichzeitig gärt es im Volk, der Kommunismus ist tatsächlich jenes „Gespenst“, das umgeht in Europa. Gewaltsame Aufstände klopfen quasi schon an die Tür, und Militär und Polizei sind die einzigen, die die Machthaber davor schützen.
Hätte ich das Buch vor zehn oder zwanzig Jahren gelesen, hätte ich es vermutlich als bürgerlich-revisionistisch abgetan. Denn Louise Otto tritt klar für eine gewaltfreie Lösung der sozialen Widersprüche ein:   ...


... Der Adel trägt in Ottos Darstellung eine Mitschuld an dem ausbeuterischen Tun der Fabrikherren, weil er diesen die soziale Anerkennung verweigert und sie quasi dazu treibt, auf puren Reichtum und materiellen Aufstieg zu setzen. Auf der anderen Seite stehen die „kommunistischen Aufrührer“ – die allerdings in der Handlung nicht selbst eine Rolle spielen, sondern nur in Form von Flugblättern und fernen Revolutionen vorkommen. Sie werden von Otto nicht verdammt, sie sind moralisch klar im Recht. Aber, meint Otto (durch ihre Protagonisten): Es bringt halt nichts, die Umstände werden dadurch eher schlimmer als besser. Und eine wichtige Rolle spielen schließlich auch die Jesuiten und die Geheimpolizei, die im Hintergrund Strippen ziehen, mit Hilfe von Agents Provocateurs die Arbeiter zu unsinnigen Aktionen aufwiegeln und sämtliche Reformbemühungen denunzieren, indem sie Beweise fälschen und dubiose Anschuldigungen konstruieren. Alles ganz aktuell irgendwie.
Zur vollständigen (sehr lesenswerten!) Rezension geht es hier.
Weil Frauentag ist - hier doch noch der Schlussatz von Antje Schrupp:

Louise Ottos Roman ist wohl nicht ohne Grund beim Erscheinen sofort zensiert worden und konnte nur in einer verstümmelten Version erscheinen. Die Originalfassung ist erst 1996 zugänglich gemacht worden.
Und nun feiert schön, Mädels jeglichen Alters! Alles Gute zum Frauentag!

Humor ist, wenn man trotzdem lacht (Wilhelm Busch)

Oder: "Lache, wenn's zum Heulen nit reicht" (altes deutsches Sprichwort)
von Curt Jelinek
Blogger WEBBIs Profilbild
Über das Coswiger WGC-Sommertheater lacht ja nun laut Sächsische Zeitung schon die halbe Welt - auch wenn es dem betroffenen Stadtrat Dr. Franz nicht immer zum Lachen zumute ist. Aber Lachen hilft zu Überleben. Und wenn es nur beim Umzug ist. Seit Januar 2010 berichtet WEBBI, ein Umzügler von der  Breiten Straße auf die Brückenstraße, mal ironisch, mal aufgekratzt und immer sehr subjektiv von seinem persönlichen Erlebnissen anlässlich des "unfreiwilligen Umzuges" - wie er es nennt. Er beginnt mit einem Prolog und schildert dann die Vorgeschichte ab September 2009 - sogar, wie er 1976 zu der Wohnung in der Breiten Straße kam. Mit minutiösen Beschreibungen und vorsichtig-derben Flüchen. Er weiß: Die Wohnung lebt - und nimmt übel. Nur die Wohnung? Der (vorerst?) letzte Eintrag stammt vom April und das ganze hat auch nicht das geringste mit den von Dr. Franz kritisierten Dingen und mutmaßlichen Gesetzesverletzungen zu tun. Webbi hat genug eigene Abenteuer mit seiner Wohnung zu bestehen.

Auf die Idee, daß hinter dem "Verhalten" der Wohnung eventuell ein Betrieb steckt, dessen Abläufe gegenwärtig sogar in Tageszeitungen beschrieben werden, scheint er zwar noch nicht gekommen zu sein, aber lustig ist es allemal zu lesen - solange man nicht selbst betroffen ist. Dann wird es freilich bitter.

"WEBBI" hat seine Abenteuer einfach so ins Netz gestellt, damit Jede/r selbst lesen kann, was dem Inhaber einer  bestimmten Wohnung eben mal passieren kann. Dafür sei ihm gedankt! Eine direkte Reklame für bewohnerfreundlichen Umzug ist es allerdings nicht. Aber lehrreich. Und vielleicht wäre manches woanders auch anders gelaufen. Sehr wahrscheinlich sogar.

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