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Picassos weisse Tauben im Sommerwind

Sonnabend: der Himmel über Riesa

Friedensbetonender Wahlkampfauftakt in Riesa

Neunundneunzig Luftballons ...

... besungen  von Nena und aufgeblasen von GenossInnen aus dem Kreis Meissen kündeten an Riesas Himmel von den Grundsätzen linker Politik, mit denen auch unsere Kandidaten in den Landtag einziehen wollen. Wenn das Schicksal des Weltfriedens auch nicht gerade im Kreis Meissen allein beeinflusst werden wird, so ist es doch gut zu wissen, dass DIE LINKE auch hier eben keine roten Seifenblasen steigen lässt, sondern das Thema Frieden als gegenwärtig wichtigste Sache ansieht, die uns gegenwärtig in Europa und Vorderasien am Herzen liegen muss.
Riesaer OB- und Landtagskandidatin
Uta Knebel (Mitte) koordiniert.

Alle weiteren Absichten und Vorhaben der linken Kandidaten konnten in Flyern und auf Plakaten nachgelesen werden. Mit Strassenmalkreide konnten es Passanten auch auf ihren Heimweg schreiben oder beim Lutschen roter Gummibären "verinnerlichen".

Nichts gegen Sommerwind -
Genossin Ursel N. aus Coswig
hält feste gegen.
Es war eine Heidenarbeit - auch für
die linke Stadträtin  E. Poernyeszi
aus Coswig.
Und die Sonnenbrillen, die es gab, sind keineswegs rosarot sondern mit einem Lichtschutzfaktor UV-400 ausgestattet - zum sichern Schutze gegen allzu viel Blendwerk in den Wahlaussagen mancher Konkurrenten.
Alles in allem eine sehr solide Sache.


Mit UV-400 dabei:
der  Fotograf - 

Ein Verbrechen, das sich auszahlt, ist nur ein "Geschäft". Wirklich?

Der weisse Hirsch und seine "Jäger"

ein Kommentar
von Reinhard Heinrich

Wie banal sind Verbrechen eigentlich?

Wie die SZ (neben vielen weiteren Medien) berichtet, wurde in der Silvesternacht im Wildgehege Moritzburg der Weisse Hirsch, ein Besucherliebling, "brachial geköpft". Die Empörung der Jäger ("nicht
Waschbären - kein Hirsch - dafür
ungeköpft - im Wildgehege.
Foto: R. Heinrich
waidgerecht erlegt!"), Tierschützer ("brutaler Mord!") und im Wildgehege Erholungssuchenden (meist sprachlos) ist gross.
Waren das extrem böse Menschen - oder nur "ganz normale Kinder unserer Zeit"? 

Die jüdische Philosophin Hannah Ahrendt spricht nach dem Prozess gegen den Auschwitz-Kommandanten Eichmann in Tel Aviv "von der furchtbaren »Banalität des Bösen«, vor der das Wort versagt und an der das Denken scheitert" - und meint den ganz gewöhnlichen Faschismus (nicht nur "Nationalsozialismus") der "braven Bürger".

"Die Polizei ermittelt" - wird das helfen?

Zu befürchten ist eine "ganz normale" Massnahme des "ganz normalen" organisierten Verbrechens. Irgend ein "Herr Neureich", möglicherweise Krisengewinnler, der sonst schon alles hat, stellte fest, dass ihm die Trophäe eines weissen Hirsches (Seltenheit!) noch in der Sammlung fehlt. Und hat einfach bestellt, ohne wirklich wissen zu wollen, woher die Lieferung kommt. Es ist nur eine Weiterentwicklung des "Klauens auf Bestellung", das Mitte der 90er Jahre in Berlin auffällig wurde.

Auf Berliner Flohmärkten wurden Fotos von Antiquitäten ausgestellt, die man dann "bestellen" konnte. Geliefert wurde prompt. Dumm war nur, dass eine Kundin einen "Doppelgänger" ihrer Kristallvase entdeckte, der auch noch im "Doppelgänger" ihrer Schrankwand fotografiert war. Das Prinzip bestand aus zwei (unbemerkten) Einbrüchen. Sie haben nur geklaut, was auch bestellt wurde. Wozu Diebesgut unter Wert über Hehler verschleudern, wenn man die Kunden direkt beliefern kann? Das ist "voll krass korrekte freie" Marktwirtschaft. Von da an war die Berliner Polizei dahinter her - und die Versicherungen.

Nur: Fotos von (noch lebenden) "Jagdtrophäen" sind nicht auf dem Flohmarkt sondern im Internet zu finden. Oder in hunderten beliebiger Besucherkameras, die täglich aus dem Wildgehege rausgehen.

Kriminell - "oder rein geschäftlich"?

Es ist zwar   a u c h   kriminell, aber die Wurzel des Übels liegt darin, dass man von Leuten, die glauben, alles für Geld kaufen zu können, auch erwarten darf, dass sie für Geld alles zu tun bereit sind. Egal ob gewissenlose Banker oder "nur Trophäenjäger" - es ist dieselbe Sorte Mensch, die sich in unseren, seit Schröders Regierung zunehmend neoliberalen Verhältnissen relativ ungestört ausleben kann.
"Wir wär'n lieber gut, anstatt so roh -
doch unsre Verhältnisse sind nicht so."
... heisst es in Brechts Dreigroschenoper, die im Milieu kleiner und grosser Ganoven spielt, von denen einer auf den Dreh kommt, wie man Kriminalität in ein "ehrenwertes Geschäft" verwandeln kann.

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