Nicht nur wegen hoher Temperaturen war Sachsen (mit Coswig) jetzt in den Medien. Auch der geplante Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an den Elblandkliniken Meißen-Radebeul trug dazu bei. Sogar in überregionalen Zeitungen wie ND und Ärzteblatt konnte man dazu lesen.In Sachsen gibt es bereits 30% private Kliniken.
Die Argumentation der Befürworter lautet : "die Investitionen in der Zukunft sind nicht von kommunaler Hand finanzierbar" . Ein "starker Partner" soll her- und 51% der Klinikanteile sollen verkauft werden.Die Finanzausstattung der Kommunen und Landkreise ist seit Jahren in der Kritik.
Verantwortlichen Politikern fällt dazu nichts ein. So greifen LK und Kommunen zur Selbsthilfe: Alles, was nicht"unbedingt nötig" ist, wird verkauft.
Für Linksdenker hört das allerdings bei der Daseinsvorsorge auf. Meine Wohnung würde ich ebenso zuletzt verkaufen wie meine Gesundheit. Sicher denken viele von Ihnen auch so. ABER (wird beschwichtigend eingeworfen) wir verkaufen doch nur einen Teil der Elblandkliniken. Ja, ja - nur die größere Hälfte!
Ja, warum wohl wollen die großen Käufer wie private Klinikketten nur einen Mehrheitsverkauf ? Weil wir dann noch immer genug Einflußmöglichkeiten haben? An dieses Steinbach-Märchen glaubt wohl nur, wer neu in der der Marktwirtschaft ist. Nach 16 Jahren neuer Freiheit gehört zu den Erkenntnissen auch: Wo kein Gewinn zu erwirtschaften ist, wird nicht investiert! Also.Warum den möglichen Gewinn nicht in kommunale Einrichtungen fließen lassen? Stünden die Kliniken des Kreises (der demnächst auch noch in seinen Grenzen umgestaltet werden soll) in den roten Zahlen, gäbe es wohl nicht so viele Bewerber.Kommunale Verbünde in anderen Städten haben vorgemacht, dass auch Krankenhäuser in kommunaler Hand konkurrenzfähig sind.
Wenn wir in dem laufenden Bürgerbegehren eine zahlenmäßige Spitzenposition erreichen könnten, wäre das aus meiner Sicht ein besserer Rekord.
Behalten Sie einen kühlen Kopf- bleiben Sie gesund- und mischen Sie sich ein in die Entscheidung!
U. Windsheimer