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Einladung zur Demokratie

Unser Weg zu Leuten, die noch nicht "alles wissen"

Wir wollen keinen brennenden Autos oder fliegende Steine

DIe LINKE Coswig & Weinböhla auf der Straße
Unsere Vorstellung von politischer Veränderung beruhen auf demokratischem Handeln informierter, mündiger Bürger. Auch - aber nicht nur - an der Wahlurne.
Mündiger Bürger kann jeder selbst sein oder werden. Informiert - das ist schon schwieriger.

Bürger authentisch zu informieren, ist eine der schwierigsten politischen Aufgaben geworden in Zeiten von Fake-News und einer Flut von Werbebotschaften.

Wir erleben jedoch keineswegs eine "Informationsflut". Die wesentlichen Informationen sind aus der Flut von Datenmüll jedoch deutlich schwieriger zu gewinnen.
Das Gießkannenprinzip, das heute bei uns viele Werbetreibenden noch anwenden, hat überwiegend ausgedient.

"Zähle nicht, die Du erreichst - erreiche die, die zählen!" ...

... zitierte unser früherer Coswiger OB Reichenbach einmal eine (leider) unbekannte Quelle.
Wir wollen die erreichen, die zählen, die sich für unsere politische Arbeit interessieren, Menschen, für die wir unsere Politik machen. Theoretisch wäre das jeder Bürger und jede Bürgerin. Praktisch allerdings leben viele Menschen in ihrem abgeschlossenen Überzeugungssystem, zu dem auch die Überzeugung gehört , schon genug zu wissen.
Niemals wollen wir Menschen belästigen, die schon alles wissen. Aber wir kennen nicht alle Bürger, die noch nicht alles wissen.
Wer solche Bürger kennt, kann ihnen - und  uns helfen - in Verbindung zu kommen. Das Formular macht es ziemlich leicht . Danke!

Rentenmärchen

Vom Minuswachstum der "sicheren" Renten - ein sehr persönliches Beispiel
von Dagmar Gorek
 - Kreisrätin -

42 Jahre alt wäre mein Arbeitsleben bei Fortbestand der DDR geworden. Auf 21 Jahre Berufstätigkeit habe ich es gebracht.

Als 2004 mein erster Rentenbescheid ins Haus flatterte, beinhaltete mein Rentenkonto 34,4932 Entgeltpunkte. Diese waren entstanden durch Zeiten der beruflichen Ausbildung, Fachschule, der Berufstätigkeit, natürlich durch Zeiten für Schwangerschaft und Kindererziehung, aber auch durch von der Bundesagentur für Arbeit gemeldete Zeiten.
„Ihre bislang erreichten Rentenanwartschaften würden nach heutigem Stand einer monatlichen Altersrente von 792,31 Euro entsprechen“, teilte man mir mit. „Sollten Sie bis zur Vollendung des 65. Lebensjahres jährlich 0,7456 Entgeltpunkte (wie im Durchschnitt der letzten fünf Jahre) erwerben, bekämen Sie ohne Berücksichtigung der Rentenanpassungen eine monatliche Altersrente von 1.017,31 Euro.“ 
So die Voraussage der BfA in 2004, welche sich stützend auf eine von der Bundesregierung unterstellte Lohnannahme und einem damals angenommenen jährlichen Anpassungssatz von 1,5 % bzw. 2,5 % die Rente in schwindelerregende Höhe klettern ließ.

Inzwischen haben sich folgende Realitäten eingestellt:Bis 2009 stiegen meine persönlichen Entgeltpunkte (Ost) geringfügig auf 35,0346 und damit die wahrscheinliche Regelaltersrente (ab 02.07.2016) auf 833,60 Euro. Dieser Betrag wird aber noch durch Krankenversicherungsbeitrag und Lohnsteuer belastet!

"Arbeitsplätze in Coswiger Jugendhäusern bedroht"

Unter dieser Überschrift konnte man in der Wochenendausgabe der SZ vom 27. März nachlesen, welche Folgen die Kürzung der Fördermittel für die Jugendvereine durch das Land Sachsen bei der JuCo haben werden.
Als Kreisrätin bin ich von dem Artikel in besonderem Maße angesprochen, denn ich muss mich fragen, ob ich durch mein Abstimmungsverhalten im letzten Kreistag Schuld trage an dem Dilemma.

Zur Kompensation von Minderleistungen des Freistaates aus Haushaltsmitteln des Landkreises kommen nur die allgemeinen Deckungsmittel in Frage, also die allgemeinen Schlüsselzuweisungen und die Kreisumlage, so Landrat Steinbach auf dem Kreistag vom März.
Da die Schlüsselzuweisungen eine feste Größe darstellen, bleibt als einzigste Variante eine höhere Kreisumlage.
Dass dies keine ernst zu nehmende Diskussionsgrundlage ist, weil die überwiegende Zahl der Städte und Gemeinden des Landkreises ihre Belastungsgrenze bereits erreicht haben, wurde durch unsere Fraktionsvorsitzende und viele Folgeredner zum Ausdruck gebracht. Die Kommunen sind nicht mehr in der Lage, für Minderleistungen von Bund, Land und Kreis aufzukommen. Ihnen bleibt nur noch der unmittelbare Griff in die Taschen der Bürger über Steuererhöhungen oder Kürzungen bei Freiwilligkeitsaufgaben.
Coswig hat seine Grundsteuer B erhöht, um ein Haushaltsloch von 85 000 Euro stopfen zu können.

Somit konnte die Beschlussvorlage der Landkreisverwaltung keine Zustimmung finden und wurde mit sieben Enthaltungen abgelehnt. Auch von mir!

Dagmar Gorek, Stadträtin Coswig, Kreisrätin

GSF (Gemeinnütziger Sozialer Förderkreis e.V.) leistet sich eine Coswiger Kreisrätin als 1-€- Jobber

 „Mit Elan und Tatendrang ziehen Jung und Alt an einem Strang“

Seit nunmehr zwei Jahren will der GSF diesen guten Vorsatz mit Leben erfüllen und hat zu diesem Zweck sein Mehrgenerationenprojekt initiiert.

Es gibt die Vorstellung, Kinder sowie deren Eltern und Großeltern für gemeinsame, erquickliche Freizeitgestaltung zu aktivieren und dieses mit 1-€-Jobbern zu bewerkstelligen. Beim Amt für Arbeit und Soziales fand diese Idee Zustimmung, und so werden momentan vier Arbeitskräfte unter Anleitung in dem Projekt beschäftigt. Ich war zwei Monate dabei.

Meine Frage: Ideenfindung und deren Gestaltung, Kreativität, Werbeaktionen, Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr - ist das alles für eine Mehraufwandsentschädigung zu haben und kann man dies von Arbeitssuchenden erwarten?

Die Realität sieht so aus:

Trotz Werbeflyer und Ferienprogramm wird das Projekt von den Meißnern nicht angenommen. Ich habe dort in der ganzen Zeit eine junge Frau mit zwei Kindern beim Basteln von Handpuppen betreuen können. Aber das kann doch nicht befriedigen und frustriert alle Beteiligten eher.

Enttäuschung macht sich breit, wenn Ideen gefunden und vorbereitet werden, die dann nicht zu realisieren sind, weil niemand kommt. Aus Enttäuschung wird Resignation, später Passivität. Und wir fragen uns, warum wir hier 5,5 Stunden täglich festgehalten werden, und wofür wir eine halbe Stunde Pause benötigen.

Im Nebengelass befindet sich eine Büchertauschbörse, wo man Bücher abgeben und in gleicher Anzahl andere erhalten kann. Eine wirklich gute Sache.

Fünf 1-€-Jobber gewährleisten die wöchentliche Öffnungszeit von 9.00 – 14.30 Uhr, dienstags ist bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Meißner freut es und sie kommen - nicht gerade in Scharen, aber beständig -, um Bücher zu tauschen. Dennoch ist zu hinterfragen, ob mit Buchberatung, Systematisierung und Katalogisierung fünf Arbeitskräfte ausreichende Tätigkeitsfelder finden.

Mit Sicherheit könnten beide Projekte, also Mehrgenerationenbetreuung und Büchertauschbörse, zusammengefasst und durch hälftige Belegschaft fortgesetzt werden.

Bei meiner Vorstellung im GSF e.V. habe ich meine Bedenken zum Mehrgenerationenprojekt geäußert.

Jetzt, nachdem ich umfassenden Einblick habe, schlage ich meiner Fraktion vor, den Leiter des Dezernates Soziales beim Amt für Arbeit, Herrn Rose zu einer Fraktionssitzung einzuladen, um seinen Standpunkt zu erfahren und von ihm Auskunft über die finanzielle Ausstattung beider Objekte durch den Landkreis zu erhalten.

Veränderung ist hier dringend geboten!

Dagmar Gorek, Kreisrätin

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