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Kommste mit ins Kino?

Sondervorstellung in Meißen (und Riesa)


12.03.2020 / 19 Uhr Start Film - findet statt!

20:40 Uhr Start einer ca. 30 minütigen Gesprächsrunde mit Gast Anna Gorskih und Moderator Dietmar Rode / Kino Meißen (gestrichen wegen Corona-Gefahr)

15.03.2020 / 17 Uhr Start Film / 18:40 Uhr Start einer ca. 30 minütigen Gesprächsrunde mit Moderator Peter Porsch / Kino Riesa





Oktober 89 in Dresden. Wer ist ein Bürgerrechtler?


Filmvorführung mit anschließender Diskussion am Donnerstag, d. 20. September 2018

Eine Veranstaltung des Meißner Kulturvereins

Anlässlich schwerwiegender historischer Falschdarstellungen in der Meißner Öffentlichkeit veranstaltet der Meißner Kulturverein eine Filmvorführung mit anschließender Diskussion. Gezeigt wird der „Oktoberfilm“ von Ralf Kukula, der ausschließlich aus originalen Dokumenten und Fotos aus dem Jahr 1989 sowie aus den Mitschnitten des Polizeifunks besteht.
Zu der sich anschließenden Podiumsdiskussion haben ihr Kommen zugesagt:
Bundesarchiv Bild 183-1990-0506-301, Dresden, Wahl, Wolfgang Berghofer
Zeitzeuge Wolfgang Berghofer
Wolfgang Berghofer, Oberbürgermeister von Dresden a.D.,
Konrad Felber, Leiter der BStU-Außenstelle Dresden
und Frank Richter, Mitbegründer der "Gruppe der 20". FOTO

Anwesend sind außerdem und stehen als Ansprechpartner zur Verfügung:
Detlef Pappermann, Polizist, (verhandelte am 8.10.1989 mit den Demonstranten)
Frieder Zimmermann (Komposition), Mitwirkender des Oktoberfilms
Marc Thomas (Schnittmeister)

Moderation: Dr. Justus H. Ulbricht, Historiker, Geschichtsverein

Ort: Kino Meißen, Theaterplatz 14, 01662 Meißen
Beginn: Donnerstag, 20.9., 17 Uhr
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Ablauf:
Aufführung des Filmes "Oktoberfilm" von Ralf Kukula, ca. 35 Minuten
(Der Film besteht hauptsächlich aus Originaldokumenten aus dem Jahr 1989)

Ein beeindruckendes Benefizkonzert

Gerhard Schöne trat in Coswig auf

Und miterlebt hat es Andreas Graff

Das erste Benefizkonzert  der Initiative „Coswig ein Ort der Vielfalt“ übertraf alle meine Erwartungen. Schon mit dem Betreten der Peter- Pauls-Kirche gab es eine herzliche Begegnung mit den Organisatoren. Wir Meißner  erlebten eine besonders angenehme Atmosphäre. Ein Gefühl, als wären wir eine große Familie, als wären wir nicht das erste Mal zusammen und freuten uns gemeinsam auf das Konzert mit Gerhard Schöne.

Mit den Grußworten von Pfarrer Gutsche und dem Schirmherren, Oberbürgermeister Neupold, wurde uns aus den Herzen gesprochen, die Asylsuchenden als Menschen zu begleiten und Ihnen einen fairen vernünftigen Umgang sowie Begleitung zu sichern. Diese Aussagen fanden  in den  Liedern des seit Jahrzehnten bekannten Liedermachers und Sängers Gerhard Schöne ihren Ausdruck. Geht es doch um die Vielfalt der Menschen unserer Welt. Seine Lieder, die sich mit den Kindern und ihrem Recht auf Frieden, Geborgenheit und menschliche Wärme beschäftigen, trafen unsere Seele und zeigten unsere Verantwortung für ein gemeinsames Dasein. Beeindruckend, wie er den Kindermund im Erfassen seiner Umwelt aufnahm und uns in eingehenden, verständlichen Texten berührte. Gefühlen der Traurigkeit, des Mitgefühls und Mitverantwortung für Kind, Mutti und Vati und Großeltern - egal wo in dieser Welt - wurden nachdrücklich deutlich. Dennoch dominierte die Freude am Leben in seinen so schönen Kinderliedern.

Ein Benefizkonzert, welches trotz aller Schwierigkeiten menschliche Werte in einer besonderen Wärme betonte, Solidarität und Nächstenliebe hervorhob.

Herzlichen Dank, Gerhard Schöne, für Deine Kinderliederkunst!

Andreas Graff
Stadt- und Kreisrat, Mitglied in Buntes Meißen

Nur eine Tafel an der Turnhalle

“Die Straße nach Auschwitz war mit Gleichgültigkeit gepflastert.“

Bemerkungen zu einer Gedenk-Tafel auf dem Schulhof

von Reinhard Heinrich

So formuliert es der britische Historiker Ian Kershaw, ein bedeutender Experte für deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts. Neben seinem Standardwerk über Hitlers Aufstieg und Herrschaftssystem kennen wir, in gleicher Qualität, wenn überhaupt, nur noch Sebastian Haffners “Anmerkungen zu Hitler “.

Was wir aus beiden Werken lernen können ist: Vor keinem Hitler brauchen wir uns zu fürchten. Wohl aber vor der Gleichgültigkeit, die den Verhältnissen entspringt, unter denen einer wie Hitler Gefolgsleute zu gewinnen vermag.

Denn nicht nur die Verprügelten in dieser Turnhalle waren Coswiger - auch die gleichgültig Prügelnden waren von hier.


Die SA-Leute hatten einen Führer gefunden, der ihnen einen Ausweg zeigte aus der Tatenlosigkeit nach Deutschlands Niederlagen im Weltkrieg und danach. Wohin dieser Weg später führte, war ihnen egal. Es konnte nur besser werden, denn die Lage war bedrückend in dieser traurigen Republik.

Und die Geprügelten?

Sie waren deutlich weniger als die SA-Leute. So ist das nun einmal, wenn man sich Gedanken macht. “Denken ist schwer, darum urteilen die Meisten." - warnt der Schweizer Psychoanalytiker Carl Gustav Jung. Die Denkenden kannten keinen anderen Weg, als den dumpfen Massen zu widerstehen, die in Braunhemden gewaltsam Erlösung suchten. Ironie des Schicksals: “Die Masse ist dumpf.” - ein Hitler-Wort.

Und auf Dumpfheit und auf Dummheit ist Verlass.

Das erleben wir heute manchmal aus Werbeprospekten wie aus politischen Verlautbarungen.

Die Klugheit, so definiert es die Soziologin und Schriftstellerin Esther Vilar, als Tochter deutscher Juden 1935 in Buenos Aires geboren - und darum am Leben geblieben - die menschliche Klugheit kann heute nicht mehr in Fähigkeiten bestehen, die Maschinen besser ausüben als wir.

Als da sind ein zuverlässiges Gedächtnis (für Jahreszahlen in Geschichte), fehlerfreie logische Operationen (wie Rechnen) oder die fehlerfreie Wiedergabe von Texten (Die Glocke von Schiller) - wofür unsere Großeltern noch glänzende Schulnoten erhielten.

Was wir Menschen den Maschinen noch voraus haben (können), sind Phantasie und Einfühlungsvermögen.


Die hier in dieser Turnhalle Geprügelten hatten Phantasie. Sie konnten sich vorstellen, wohin das führt. Die Prügelnden folgten phantasielos primitiven Aufrufen - und später Befehlen.

Die hier Geprügelten hatten auch Einfühlungsvermögen. Sie fühlten mit denen, die im Laufe des 12 -jährigen Reiches unter jene Räder kommen mussten, an denen die Dumpfen und Dummen so hemmungslos drehten. Folgerichtig waren die Geprügelten zumeist mit unter denen, die unter eben diese Räder kamen.

Einer von ihnen, ein Musiker vom Lachenweg, war auch nach dieser dunklen Zeit noch imstande, die Trompete zu blasen. 


Sein “Il silencio” habe ich sonntags als Kind noch gehört. Er dürfte ein Einzelfall gewesen sein. Wenn - nach 1933 - Nachbarn die Fenster öffneten, um mit ihrem Volksempfänger die Siedlung mit Goebbels- und Hitlerreden und zackiger Marschmusik zu beschallen, spielte er laut auf seinem Instrument. Man erzählt, die “Internationale“ sei herauszuhören gewesen.

Und wenn man auch - als Kind, und auf dieser Straße - zum Glück ungestraft, dem NS-Blockwart Hoheisel auf sein “Heil Hitler” einmal, nur ein mal, ein “Rot Front” entgegen schmettern konnte - den jungen Erwachsenen Heinz Dreißig mit der Trompete holte die SA zum Verprügeln in diese Turnhalle.

Sie nannten sich nicht Bürgerwehr - oder Heimatschutz, sondern SA - Sturm-Abteilung. 


Aber es waren die passenden Leute drin. Die den einfachen Antworten auf schwierige Fragen dankbar lauschten.

Wir haben heute andere Verhältnisse. Eine Karrasstrasse kriegen die Coswiger voll - mit Lichtern und leisem, aber eindringlichem “Dona nobis pacem “ - Gesang. Und das macht Mut. Und der verprügelte Musiker vom Lachenweg wäre stolz auf uns. Und das sind wir ihm auch schuldig.

Sein Name war Heinz Dreißig.

Prof. Siegfried Grunert, auch vom Lachenweg in Coswig, ein Nachbarskind des Musikers von damals, kann mehr davon erzählen.

Dass diese Gewalttat in einer Schul-Turnhalle stattfand, war schlimm. Dass aber die Gedenktafel dazu auf einem Schulhof hängt, lässt mich hoffen.

"Der Weg nach Auschwitz war mit Gleichgültigleit gepflastert"

„The path to Auschwitz was paved with indifference“ (deutsch: „der Weg nach Auschwitz war mit Gleichgültigkeit gepflastert“). 

Unsere Stadtbibliothek verfügt  (zur Ausleihe!) über eine DVD mit dem Film Borat – Kulturelle Lernung von Amerika, um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen (meist einfach Borat) des britischen Komikers und Schauspielers Baron Cohen.

Das klingt lustig. Ist es auch .

Aber Cohen will mehr als nur Spaß.
Seine kritische Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus wurde bereits während seines Studiums in Cambridge geformt. Besonders eine Aussage des Historikers Ian Kershaw habe ihn beeinflusst, nämlich: „The path to Auschwitz was paved with indifference“ (deutsch: „der Weg nach Auschwitz war mit Gleichgültigkeit gepflastert“). Eine solche Art Gleichgültigkeit sei es, so Baron Cohen, die Borat entlarve.

Am Mittwoch, dem  27.01.16 findet um 16:30 Uhr in der Grünanlage neben der Buchhandlung Tharandt

am Gedenkstein das alljährliche Gedenken an die Opfer des Faschismus statt. Es wäre schon gut, wenn einige Zeit dafür aufbringen könnten und daran teilnehmen.
2016: Es dürfen alle kommen
2014: Stadtrat Dr. Franz sprach
zum 27. Januar

Gelebte Integration

Foto: Reinhard Heinrich


mit Kreisrätin Dagmar Gorek














Seit Mitte September helfe ich einer Gruppe von Flüchtlingen aus Afghanistan beim Erlernen der deutschen Sprache.



Es sind vor allem junge Männer, die sich integrieren wollen, eine Familie mit drei Kindern ist auch dabei. Alle kommen aus einem Sprachraum und können untereiander kommunizieren, sich also auch gegenseitig helfen beim Verstehen der fremden Sprache.


Über die Initiative "Coswig - Ort der Vielfalt" wurden Lehrgänge unter der Federführung von Frau Dorothee Simon organisiert, welche maßgeschneidert sind für die Teilnehmer. Frau Simon ist Sprecherin des gleichnamigen Vereines und sie sorgt für alles, was ein gutes Lernen braucht. Lehrbücher, Hefte, Ordner, Stifte, eine Tafel und ganz wichtig - die Kinderbetreuung.

Der Unterricht findet in den Räumen des evangelischen Gemeindezentrums Coswig statt. Die evangelische Landeskirche gibt Fördermittel. Das Lehrbuch müssen die Kursteilnehmer selbst bezahlen.


Unser Kursbuch ist für Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Alphabetisierungskursen konzipiert. Wir arbeiten zum Teil mit jungen Menschen, die noch nie eine Schule besucht haben.


Wie komme ich zu dieser Tätigkeit?
Es ist wie so oft im Leben, man kennt Leute und wird angesprochen.
Als Mathias Hartig mit seiner Bitte auf mich zukam, habe ich spontan ja gesagt. Er ist Lehrer aus Leidenschaft und ich bin Ingenieurpädagoge, also in der Berufsausbildung tätig gewesen. Zusammen sind wir ein starkes Team und haben viel Spaß mit den ABC- Schützen!


"Spielregeln"

Die Verständigung war am Anfang schwierig und nur mit einem Dolmetscher über Englisch möglich. Gewisse "Spielregeln" waren festzulegen, die Akzeptanz der Lehrerin war zu sichern und manches mehr. Inzwischen sprechen die Teinehmer schon einige Sätze über sich und ihre Familie in deutscher Sprache frei.


Über das Erlernen der fremden Sprache erschließen sich die Flüchtlinge den Zugang zu einer neuen, ihnen bisher unbekannten Kultur und ich habe die Möglichkeit, das zu begleiten.


Vielen Dank an die Organisatoren

Ortsvorsitzende
 Evelyn Poernyeszi
Der Coswiger 1. Mai war war cool

Viele fröhliche Gäste. Essen, Trinken, gute Unterhaltung. Und Petrus hat auch mitgespielt. Vielen Dank an die Organisatoren der Ortsverbände von LINKE und SPD. Das sollte unseren Politikern ein anregendes Beispiel sein, dass es hier unten an der Basis gut geht.



Übergabe der Wahlkampftrümpfe
durch Kreisgeschäftsführer Harald Kühne
Bildunterschrift hinzufügen

Fraktionsvorsitzender Dr. Eckehard
Franz und Stadt- und Kreisrätin
Dagmar Gorek (Mitte) 

Die Tanzmäuse von Pro Fitness

Direktkandidat für den Landtag Heinz
Hoffmann und Stammgast Uwe Schnabel

Fotos:
Rode

DIE LINKE.Kreis Meissen im Wahlkampf: Gemeinsame Maifeier LINKE-SPD in Coswig

DIE LINKE.Kreis Meissen im Wahlkampf: Gemeinsame Maifeier LINKE-SPD in Coswig: Als prominenter Gast wurde vom Ortsverband Coswig in Absprache mit dem Kreisvorstand Heinz Hoffmann eingeladen, Kreisrat in Meißen und M... (für vollständigen Originaltext bitte Link anklicken!)


Die Zukunft von Coswig gestalten - mit realen Zielen






Wahlprogramm
der Partei DIE LINKE. Coswig zu den Stadtratswahlen  am 25. Mai 2014

Mit gewachsener Kompetenz treten Mitglieder und Sympathisanten der Partei DIE LINKE zur Kommunalwahl 2014 an. Als konstruktive Opposition wollen wir weiterhin die positive Entwicklung unserer Stadt mitgestalten.
Im Stadtrat stehen kommunale Aufgaben im Mittelpunkt der Arbeit. Sie können jedoch nur im Rahmen der Landes-und Bundesgesetzgebung gelöst werden.
Reformen dürfen nicht zu Lasten der sozial Benachteiligten, der Rentner, der Kranken und Arbeitslosen gehen.

      

Vorrangige Ziele der Partei DIE LINKE. in Coswig sind:

1.     In der Stadtentwicklung und im Umweltschutz
·           Lärm macht krank- deshalb ist der  Bahnlärm zu reduzieren! Wir unterstützen die   Bürgerinitiative gegen Bahnlärm im Elbtal.
·           Bezahlbarer  Wohnraum ist entsprechend der  Alters- und Sozialstruktur anzubieten.
Innerstädtische -und  Stadtteilentwicklung ergänzen sich dabei.
Wir unterstützen das gemeinsame Handeln der beiden großen Wohnungsgesellschaften. Entsprechend unserer städtischen Altersstruktur sind alternative Wohnformen weiter zu fördern und neue Pflegemodelle anzusiedeln.
·           Unsere Elbauen mit dem Radweg, See und Freibad Kötitz sowie das Naherholungsbiet  Friedewald als besondere landschaftliche Reize können Coswig touristisch aufwerten. Bei Baumaßnahmen sind deshalb Erfordernisse der Natur mit den Interessen der Menschen in Übereinstimmung zu bringen.
·           Erhaltung oder Neugestaltung von Grünflächen in der Stadt sowie die breite Nutzung der Fernwärme sind für uns  vorrangige Aufgaben zum Schutz der Umwelt.
·           Viele Maßnahmen des Hochwasserschutzes wurden bereits umgesetzt bzw. sind in Planung. Die Starkregenereignisse wie 2002 und 2013 haben gezeigt, dass weitere Maßnahmen notwendig sind, um das Ausmaß der Schäden zu verringern
 
2.   In der Wirtschaftsförderung
·           Die Entwicklung und Vermarktung der Gewerbegebiete in  Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn über kommunale Grenzen hinweg kann Vorteile bringen und ist zu unterstützen.

·           Der weiteren  Ansiedlung von großflächigem Handel stehen wir kritisch gegenüber, um ein weiteres „Sterben“ der kleinen Geschäfte in Coswig zu  verhindern.
·           Wir sind für die Unterstützung  kleiner und mittelständischer Unternehmen, denn sie  schaffen Arbeits- und Ausbildungsplätze.
·           Unsere städtische Holding vereint privatwirtschaftlich geführte Betriebe und Eigenbetriebe der Stadt unter einem Dach.  
        Dieses erfolgreiche Modell unterstützen wir.
Die Privatisierung von Aufgaben der Daseinsfürsorge lehnen wir ab.

3.    In der Verkehrsstruktur

Basteln für Ostern in der "Alten Bibo"

mit Stadt- und Kreisrätin Dagmar Gorek

Immer dienstags im Mehrgenerationenhaus- Offener Treff von 15.00 - 18.00 Uhr macht sich die Bibo einen Bunten. Es gibt einen Spieletreff für Alt und Jung und unter dem Motto "Bibo wills wissen" eine Infostelle für Familien. Im Abstand von zwei bis drei Wochen treffen sich gleichzeitig coswiger Frauen zur Handarbeit in geselliger Runde.

Am 1. April stand Osterschmuck basteln mit Frau Baum und Eier bemalen mit Frau Bielitz auf dem Programm. Als ich zu der Gruppe kam, war das Kaffeetrinken schon erledigt und alle waren eifrig mit kreativen Handarbeiten beschäftigt. Ich war beeindruckt von der Vielfalt der entstehenden Dinge und nach fünf Minuten lagen Papier, Kleber und viele Ideen vor mir.

Im Februar hatte Herr Kowarzik, Geschäftsführer der JuCo Soziale Arbeit Coswig gGmbH den Wirtschaftsplan 2014 im Stadtrat vorgelegt. Seinem Vorbericht konnte ich entnehmen, dass bis Ende des Jahres mehrere Projekte mit Modellcharakter, welche über Zuwendungen seitens des Bundes bzw. des Freistaates finanziert werden, gesichert sind. Für des Mehrgenerationenhaus in Coswig besteht bis Ende 2014 eine prinzipielle Förderzusage. Die Anschlussfinanzierung steht derzeit in Frage, da kommunale Mittel und Eigenmittel aufgewandt werden müssen und der Freistaat bisher keine Mittelbereitstellung avisiert hat. Damit werden vier "Bürgerarbeitsplätze" ersatzlos wegfallen.

Fehlende finanzielle Ausstattung für soziokulturelle Arbeit ist in Sachsen allgemein zu beklagen. Um diese Problematik zu beleuchten, organisierte die Kreistagsfraktion der Linken eine "Woche der Soziokultur", die ihren Abschluss in einer Podiumsdiskussion am 14.04.2014 finden wird.

In Vorbereitung dieser habe ich mich in der Rappelkiste und im Mehrgenerationenhaus umgesehen, Gespräche geführt und gebastelt.

Alles, was ich hören und sehen konnte, findet meine Anerkennung und Hochachtung und nicht zuletzt ist etwas Praktisches dabei entstanden. Ich bedanke mich bei dem Geschäftsführer der JuCo und seinen Mitarbeiterinnen für die freundliche Unterstützung.

Maxim Gorki über das Weihnachtsfest

Deutsche Fassung s. unten!
Христос – бессмертная идея милосердия и человечности, и Прометей – враг богов 

Сегодня – день Рождения Христа, одного из двух величайших символов, созданных стремлением человека к справедливости и красоте.
Христос – бессмертная идея милосердия и человечности, и Прометей – враг богов, первый бунтовщик против Судьбы, - человечество не создало ничего величественнее этих двух воплощений желаний своих.
Настанет день, когда в душах людей символ гордости и милосердия, кротости и безумной отваги в достижении цели – оба символа скипятся во одно великое чувство и все люди сознают свою значительность, красоту своих стремлений и единокровную связь всех со всеми.

В эти страшные для многих дни мятежа, крови и вражды не надо забывать, что путем великих мук, невыносимых испытаний, мы идем к возрождению человека, совершаем мирское дело раскрепощения жизни от тяжких, ржавых цепей прошлого.

Будем же верить сами в себя, будем упрямо работать, - все в нашей воле, и нет во вселенной иного законодателя, кроме нашей разумной воли.
Всем, кто чувствует себя одиноко среди бури событий, чье сердце точат злые сомнения, чей дух подавлен тяжелой скорбью – душевный привет!

И душевный привет всем безвинно заключенных в тюрьмах.

Текст печатается по изданию: М. Горький, Несвоевремненные мысли. Заметки о революции и культуре, подготовка текста И. Вайнберга, М.: Советский писатель 1990, С. 156-158 с добавлением начальных строк, пропущенных автором в запланированном переиздании книги «Несвоевременные мысли».
Текст из примечания в издании И. Вайнберга, С. 327-328)

Christus und Prometheus - Gorki über das Weihnachtsfest

Heute ist der Tag der Geburt Christi, eines der beiden größten Symbole, die der Mensch in seinem Streben nach Gerechtigkeit und Schönheit geschaffen hat
Christus ist die unsterbliche Idee der Barmherzigkeit und Menschlichkeit, Prometheus ist der Feind der Götter, der erste Rebell gegen das Schicksal; der Mensch hat nichts Erhabeneres geschaffen als diese beiden Verkörperungen seiner Wünsche.
Der Tag wird kommen, an dem die beiden Symbole – Stolz und Barmherzigkeit, Demut und Tollkühnheit beim Verfolgen eines Zieles – in der Seele des Menschen zu einem großen einzigen Gefühl verschmelzen werden und alle Menschen ihre eigene Bedeutung, die Schönheit ihre Strebens und ihre gemeinsame Herkunft erkennen, die sie alle miteinander verbindet.
Diese aufrührerischen, blutigen und feindseligen Tage sind für viele schrecklich und man darf nicht vergessen, daß wir unter großen Qualen und unerträglichen Prüfungen den Weg zur Wiedergeburt des Menschen gehen und daß wir an dem irdischen Werk arbeiten, das Leben von den schweren, rostigen Ketten der Vergangenheit zu befreien.
Laßt uns also an uns selbst glauben, laßt uns hartnäckig arbeiten; alles liegt in unserer Macht, und es gibt im Weltall keinen anderen Gesetzgeber als unseren vernünftigen Willen.
Allen, die sich im Sturm der Ereignisse einsam fühlen, deren Herz von bösen Zweifeln gepeinigt wird, deren Geist tiefe Trauer bedrückt – ihnen gilt mein herzlicher Gruß.
Und meinen herzlichen Gruß auch denen, die unschuldig eingekerkert sind.
Quelle: Maxim Gorkij, Unzeitgemäße Gedanken über Kultur und Revolution, herausgegeben und kommentiert von Bernd Scholz, suhrkamp tb 1974, S. 127-129)

Frauen mischen sich ein – Frauen gestalten ihre Region





Nach der Wahl ist vor der Wahl


von Dagmar Gorek, Stadträtin


„Frauen mischen sich ein – Frauen gestalten ihre Region“

Foto: A. Gerhardt
Unter diesem Thema beteiligen sich die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Meißen an einem Projekt der Landesstelle für Frauenbildung und Projektberatung in Sachsen.

Stadträtinnen und sachkundige Einwohnerinnen von Fraktionen des Coswiger Stadtrates wurde es ermöglicht, mit einem Beitrag im Coswiger Amtsblatt zur eigenen ehrenamtlichen Arbeit als Kommunalpolitikerin zu Wort zu kommen.

"Liebe Frauen,  lassen Sie sich ermutigen, aktiv zu werden." Mit dieser Aufforderung legte mir die Gleichstellungsbeauftragte der Stadtverwaltung Coswig, Frau Angelika Gerhardt nachfolgende Fragen vor, welche ich gerne beantwortet habe:



?    Kommunalpolitik ist sehr männerdominant. Was hat Sie dazu bewogen, für Ihre Kommune aktiv zu werden? Gab es eine bestimmte Situation oder einen Auslöser, der Ihnen dazu einen Anstoß gab? Was ist Ihre Motivation, Kommunalpolitik zu betreiben?
 Ich war seit 1993 arbeitsuchend und hatte viel Zeit und Interesse an neuen Aufgaben.
Motivation: Nach der Wende wollte ich meinen Unmut über die Zustände umsetzen. Das war meines Erachtens als Oppositionspolitikerin möglich.

?    Wie war Ihr Einstiegsweg?
Mich hat Dr. Franz angesprochen (1999). Er hatte den Tipp von Frau Dr. Metzler bekommen. Ich habe mich im gleichen Jahr innerhalb der Ortsgruppe für die Fraktion PDS unter Dietmar Rode zur Wahl gestellt. Die Fraktion war damals noch sehr stark, ich wurde Nachfolgekandidat und arbeitete mich als sachkundiger Einwohner im Technischen Ausschuss ein. Noch in der Wahlperiode übernahm ich den Platz für ein ausscheidendes Mitglied der Fraktion. Seit 2004 bin ich gewählte Stadträtin.

?    Wie gelingt es Ihnen das Engagement für Politik mit Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen?
 Familie und Arbeit hatte ich nicht mehr (seit 1979 alleinerziehend)! War aber noch bei guter geistiger Verfassung. Mein jüngster Sohn wohnte noch bei mir und war schulpflichtig. Meine saisonalen „Arbeitseinsätze“ sind wichtig für den Kontakt mit der Bevölkerung. Nebenbei habe ich noch Zeit für den Flötenkreis und den Chor der Kantorei. Auch sportliche Betätigung (Gymnastik) ist mir wichtig, wie überhaupt gesunde geistvolle Lebensführung.

?    Warum sollten mehr Frauen kommunalpolitisch tätig sein?
 Warum mehr Frauen? Die Geschichte beweist, dass Männer die Interessen von Kindern, Frauen und Müttern nicht gut verwaltet haben. Das müssen wir schon selber tun.
Frauen haben eine andere Logik und Denkweise. Sie sind die besseren Diplomaten und in vielen Dingen praktischer handelnd als Männer.

?    Was sind förderliche Faktoren, damit kommunalpolitisches Engagement „gelingen“ kann?
 Soziale Kompetenz, Teamgeist, Faktenwissen als persönliche „Mitbringsel“. Kommunalpolitik lebt von und mit seinen Akteuren und ist nur auf der Grundlage der  Selbstbestimmtheit bzw. Selbstverwaltung möglich.

Zwischen Weltfriedenstag und Bundestagswahl

Auf der Coswiger  Hauptstrasse zeigte sich DIE LINKE und ihr "Bodenpersonal"

(rh) Was nützt es, wenn Polit-Stars in den Parlamenten herumregieren - und an der Basis reicht es maximal für Rituale? DIE LINKE in Coswig zeigte heute, dass sie (nicht nur) im Wahlkampf eine zahlreiche, bunte und vielgestaltige Basis mobilisieren kann, wenn's drauf ankommt. Fast alle Stadträte der Linksfraktion, Vorstandsmitglieder, unermüdliche Öffentlichkeitsarbeiter und "ganz normale" Mitglieder und Sympathisanten standen zum Gespräch bereit.
Dabei waren weder die Vorsitzende noch ihr Stellvertreter vom Arbeitsplatz abkömmlich - und es lief auch so. Manche/r hatte frei genommen, einzelne Einkaufsbeutel vom Wochenmarkt verwiesen auf die sinnvolle Verbindung des Politischen mit dem Zweckmässigen und insgesamt wirkte diese lebendige, bunter Truppe doch recht einladend zu Gesprächen über Gott und die Welt, Krieg und Frieden in Syrien und vor allem darüber, wer im nächsten Bundestag den Kurs dieser Republik bestimmen soll.
Angenommen wurde dieses Angebot von Coswigern, die das Fahrrad vorbei schoben - aber auch von Leipziger Touristen, die gerade im Kötitz auf dem Campingplatz wohnen und etwas über Coswig erfahren wollten. Ob Verhältnisse im Rathaus - einschliesslich Ablauf bei Flutalarm - oder die Hochwassermarke an Baldaufs Hausecke, der Stadtführer am Infostand konnte Auskunft geben.

"Wie will die Linke ihr '100% sozial' denn bezahlen?" - wurde gefragt. Zum Glück hatte Dietmar Bartsch es in der gestrigen Fernsehsendung erklärt: Wenn die CDU bereit wäre, zu den Spitzensteuersätzen der Regierung Kohl zurückzukehren, dann wäre das schon ein entscheidender Schritt zur "Reichensteuer".

Plakate, die uns weiter bringen ...

... oder Plakate, die uns ärgern?

von Reinhard Heinrich

Heute macht ein Blog im Kreis Meißen auf eine (zum Glück schnell behobene) Ordnungswidrigkeit in
Was hängt, das hängt. Auch gern witzig kombiniert ...
Coswig aufmerksam.
Man beklagt dort neben dem Gesetzes- und Verordnungs-Wirrwarr - sicherlich zu Recht - Verstösse zweier Parteien, die in Coswig frühzeitig Wahl-Plakate gehängt haben. Zu früh allerdings - als sie noch nicht durften. Und die Stadt hat sich, wie sicherlich schon öfter in Bagatellfällen, flexibel gezeigt und durch nachträgliche Genehmigung die Ordnung wieder hergestellt. Und niemand in ganz Coswig hat gemurrt.
Wirklich niemand? Nein, ganz hinten am Rande gibt es noch so eine rebellische Siedlung (nur verbal!) rauflustiger Gesellen, mit Augenklappe und Piratentuch, wo man das nicht durchgehen lassen kann. Und ein wenig haben sie ja auch Recht. Als relativ neue Partei, die sich erstmals auf den Weg in den Bundestag macht, achten die Piraten streng auf jeden Strohhalm, über den schon andere Parteien und ihre Kandidaten gestolpert sind. Unsere Genossin MdB Halina Wawzyniak, Juristin und netzpolitische Sprecherin der bisherigen Linksfraktion im Bundestag, war es, die sich vehement dafür eingesetzt hat, Martin Sonneborns (Spass-)Partei "Die Partei" zur Wahl zuzulassen, so lange diese sich auf dem Wege von Recht und Verfassung bewegt.
Gleiches Recht für Alle - die sich auch daran zu halten haben - ist ein wertvolles demokratisches Gut. Die Stadt Coswig hat es - nach einem Verstoß - im Nachgang wieder hergestellt.

Der "unrunde" Jahrestag 2013 - Anlass zum Nachdenken

Einige Blicke auf den 8. Mai in Coswig

von Reinhard Heinrich

(S. auch DIE LINKE.Coswig - gemeinsame Stellungnahme der Fraktion und des Ortsvorstands!)


Rückblick

Berlin: Das Foto  war
 gestellt - die
Befreiung  echt.

Ein langes Gedächtnis ist vielen Menschen (das trifft die Mehrheit der Wähler wie auch der Politiker) anscheinend versagt. Sei es "der Schöpfer" (für religiöse Menschen), seien es "die Umstände" (für die weniger religiösen Leser von Fr. Engels), wie auch immer - es ist eine Tatsache. Das haben unsere Vorfahren frühzeitig erkannt und dafür Gedenktage eingeführt. Und um die Gedächtnisleistungen unserer Leser nicht zu überstrapazieren, beschränken wir uns in diesem Artikel auf die jüngere Vergangenheit. Kein Wort also über 1945! Darüber ist schon alles geschrieben - nur noch nicht von allen.
Einige Gedenktage bewahren wichtige Ereignisse vor dem Vergessen - wie zum Beispiel der Reformationstag, mit dem auch Nichtchristen gern die Erinnerung an den grossen Beweger Martin Luther pflegen. Denn Bewegung ist dialektisch Gebildeten viel wert.
[Bilder zum Vergrössern bitte anklicken!]

Weizsäcker und Herzog als Vor-(Ge)denker

Berlin: Einsichten 1946
Eine Bewegung war auch der Sieg der Alliierten über den Hitlerfaschismus. Je nach Orientierung mögen sie einige als Rückwärtsbewegung sehen, extreme Rechte sowieso. Wir aber orientieren uns gern an den Worten unseres ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog (CDU), der 1995 in seiner Rede beim Staatsakt zum 50. Jahrestag der Befreiung unter anderem sagte: "Deutschland hatte den furchtbarsten Krieg entfesselt, den es bis dahin gegeben hatte, und es erlebte nun die furchtbarste Niederlage, die man sich vorstellen konnte."
Zehn Jahre zuvor hatte bereits 1985 Richard von Weizsäcker als deutsches Staatsoberhaupt in seiner vielbeachteten Rede im Plenarsaal des Bundestages mit seiner  Formulierung "Befreiung vom Nationalsozialismus" eine Kernaussage unserer nationalen Erinnerungskultur geprägt.  

Coswig und das Gedenken

Coswig 2011: nicht gestellt


Es steht daher füglich keinem Deutschen - also auch keinem Coswiger - zu,  sich 2013 über die Behandlung Deutscher 1945 (auch schlechte, sogar  gelegentlich unmenschliche) durch die Sieger auch nur im Geringsten zu beschweren - auch wenn das bisweilen geschieht. Diese Kapitulation war bedingungslos und sie war (mehrmals!) zu vermeiden gewesen. Hitler war 1933 mittels Wahlen an die Macht gekommen und alle seine Absichten und Ziele hatte er zuvor in "Mein Kampf" offen ausgesprochen*). Dass aber auch die KPD offen und eindringlich im Wahlkampf vor Hitlers Absichten gewarnt hatte, lassen wir mal beiseite. Nach über 60 Jahren Bildungs- und Aufklärungsmöglichkeiten über (reale!) Kriegsgreuel - auch in Coswig - sich vordergründig zu beklagen heisst dann offensichtlich, den 2. Weltkrieg, insbesondere seine Ursachen und Folgen einfach nicht verstehen zu wollen.

Traditionspflege von politischer Reife

Coswig hat 2005 zum 60. Jahrestag der Befreiung und 10 Jahre nach Bundespräsident Herzogs Rede öffentlich gezeigt, dass diese Ursachen und Folgen hier im Gedächtnis bewahrt werden. Eine eindrucksvolle Feierstunde im Gymnasium führte Vertreter aller demokratischen Fraktionen unseres Stadtrates, Vertreter von Vereinen und Organisationen, interessierte Bürger sowie Schüler und Lehrer zusammen, um den Gedenktag würdig zu begehen. Ein Posaunenchor spielte angemessen feierlich. Erinnernde und mahnende Ansprachen wurden gehalten. Ein Chor von Coswiger Spätaussiedlerinnen aus Russland sorgte mit schwermütigen Weisen für den passenden Hauch "grosse russische Seele" - zum Gedenken an die allein durch deutsche Schuld gefallenen Sowjetsoldaten. Und "ausgerechnet" Pfarrer Schuster (ev. Gemeinde Coswig) rezitierte ein Gedicht des Antifaschisten Johannes R. Becher, der sich auch als Kommunist sah. So wurde unleugbar deutlich, dass die Rote Armee hier ganz Coswig befreit hatte - und nicht nur ein paar "unbedeutende" Nazigegner. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. Und natürlich sass unser damaliger OB Reichenbach (CDU) in der ersten Reihe. Im Gymnasium gab es über mehrere Etagen eine Ausstellung und interessante Info-Stände zur Geschichte. Mit dieser politische Reife beging Coswig den 60. Jahrestag der Befreiung 2005.

Ausblick

Coswig 2013, die "Umgestaltung"
des Gedenksteins zeigt den
geschichtsvergessenen 
Geist mancher Zeitgenossen.
Wir dürfen hoffen, dass zum 70. Jahrestag der Befreiung in 2 Jahren, am 8. Mai 2015 (einem Freitag!) diese Coswiger Tradition ihre würdige Fortsetzung findet. Vielleicht sogar mit einem Blumengebinde der Stadt Coswig am Gedenkstein - inmitten einer wohlgepflegten Parkanlage ... Und wenigstens zwei oder drei kleinen Ansprachen seitens der dann im Coswiger Stadtrat jeweils stärksten Fraktionen. Das wäre auch eine kleine Verbeugung vor Richard von Weizsäcker und Roman Herzog. Dass ein Pfarrer Gedichte von Becher aufsagt, ist auch denkbar - aber Herr Schuster ist dann wohl leider im Ruhestand. Doch mit Gottes Hilfe wird Coswig wohl traditionsgemäss auch dann wieder einen gebildeten Demokraten auf der Kanzel haben. Da bin ich mir beinahe sicher. Beim Pressesprecher manch einer Partei allerdings nicht.
Coswig 2013 - mitgebrachte  Blumen
sprechen eine deutliche Sprache

PS: Lange vor diesem Text, am 22. Mai, hat sich auch der junge Coswiger Stadtrat Innocent Töpper gemeinsam mit Anne Kämmerer (beide Bündnis90/Die Grünen) in gleichem Sinne hier geäussert.  Das bestätigt unseren optimistischen Ausblick ein wenig.

PPS: Seit dem 26.05.2013, 11:05 Uhr gibt es auf der Homepage der CDU Coswig eine wohl beschwichtigend gemeinte "Erklärung" als Nachtrag zur Veröffentlichung vom 2. Mai 2013. Offensichtlich eine Reaktion auf andere Proteste, denn unsere "Würdigung" war zu dem Zeitpunkt noch nicht erschienen. Gut, dass wir nicht allein so kritisch hinschauen!

(Vorläufig?) letzter Nachtrag: Bis ins Ruhrgebiet ist der traurige "Ruhm" der Coswiger CDU (und ihres Pressesprechers) gedrungen. Schon am vorigen Freitag erschien bei "Ruhrbarone" ein Beitrag in rauen aber herzlichen Worten zur historischen Entgleisung. 
Wie gut, dass der Ruf unserer Stadt nicht allein von der CDU bestimmt wird.

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*) Wird von Victor Klemperer in LTI versichert. Das Buch "Mein Kampf" ist bekanntlich in Deutschland nicht öffentlich verfügbar.

Hat Coswig-Talk eine Zukunft?

Ungeschminkte Gedanken über unser Forum

von Reinhard Heinrich

Was dafür spricht

Ein ehrenwertes Dokument -
noch zeitgemäss?
Ich war stolz auf diese einzigartige demokratische Einrichtung eines öffentlichen Bürgerforums der Stadt im Internet - und noch stolzer auf das unglaublich schnelle und zuverlässige demokratische Reagieren der vielfältigen Coswig-Talker gegen die einfältigen (meist braunen) Dumpfbacken, wann und wo immer sie sich bei Coswig-Talk aus den Löchern trauten. Hier war Coswig als "Ort der Vielfalt" hell leuchtend sichtbar, weit über allen sächsischen Städten. Diese bunte Vielfalt unserer Stadt wäre allerdings armselig dran, wenn sie sich lediglich in einem Internet-Forum zeigen müsste. Da gibt es mehr, was läuft.

Was dagegen spricht

Das Forum bindet zweifellos Arbeitszeit und -kraft sowie allerhand Hirnschmalz und manchmal Engelsgeduld im Rathaus (in der Stadtverwaltung). Ich glaube nicht, dass dort daran mehr Überfluss herrscht, als in anderen Betrieben. Besonders nicht bei der gegenwärtigen Entwicklung der Personaldecke - entsprechend der Einwohnerentwicklung. Guter Wille mag immer noch ausreichend vorhanden sein. Doch gut gewollt ist nicht gut gemacht.
Und das wahrscheinlich schwierigste Problem: Die Stadt(-verwaltung) als Betreiber war (und bleibt) schlichtweg überfordert mit der Rolle, als "Schiedsrichter" den gelegentlichen Shitstorm gegen sich selbst auch noch fair und glaubwürdig zu moderieren. Das wäre, als wenn ein Angeklagter zugleich sein eigener Richter ist. Wie er auch entscheidet - er wird nie dem Verdacht entgehen, beeinflusst zu sein. Selbst ein Urteil zu seinen eigenen Lasten wird den Gegner nicht überzeugen, denn "ein geschickter Schachzug" könnte dahinter stecken, der die Sache am Ende wieder dem Kläger schmerzhaft auf die Füsse fallen lässt.

Technischer Fortschritt und Coswig-Talk

Die Forum-Software war Technologie aus dem vorigen Jahrtausend. Gut eingeführt, aber deutlich umständlicher zu handhaben, als das viel jüngere Facebook oder Blogs - vor allem, wenn man Bilder oder gar Videos einbinden will. Solche Foren (aus dem vorigen Jahrtausend) kann heutzutage jeder technisch mässig bewanderte PC-Nutzer massenhaft einrichten und betreiben, was ja in Weinböhla auch gemacht wurde. Die Resonanz liess zu wünschen übrig und es bleibt zweifelhaft, ob sich der Leichnam Coswig-Talk noch einmal galvanisieren lässt. Eine ehrenvolle öffentliche Bestattung auf dem Server mit weiterer öffentlicher Zugänglichkeit zum Lesen im aufgearbeiteten Archiv ("... zum Löschen zu schade") wäre in meinen Augen eine sehr gute Lösung.
Ein Teil der guten alten Technologie ist ja immer noch da - und war nie weg, falls jemand Fragen an die Stadtverwaltung stellen möchte. Die ebenfalls seit langem bestehende Möglichkeit, vom heimischen PC aus Einblick in Tagesordnung und Vorlagen des öffentlichen Teils von Stadtratssitzungen zu nehmen und dann in den zuständigen Ausschuss oder die öffentliche Stadtratssitzung zu gehen und mal den unwissenden Volksvertretern so richtig zu sagen, was los ist, wird auch eher spärlich genutzt. Dass Coswiger Stadträte auf der Strasse angesprochen, am PC angemailt oder zuhause angerufen werden, habe ich allerdings schon des öfteren gehört. 

Eine Alternative?

Mit der "Coswiger Blog-Hütte" wurde ein Projekt begonnen, das auf dem Boden von Recht und Gesetz, jedoch unberührt und unabhängig von Verwaltungsaufgaben des Rathauses problemlos denjenigen Bürgern eine Stimme geben kann, die sich öffentlich äussern wollen. Und "das Rathaus", sofern angesprochen, wird solche Äusserungen genau so zur Kenntnis nehmen müssen, wie es schon jetzt der (offenen!) facebook-Gruppe aufmerksam zu folgen scheint. Selbst die Sächsische Zeitung (Ausgabe Radebeul) hatte binnen Stunden gelesen - und veröffentlicht - was sie in der Blog-Hütte zu finden meinte. Das ist mehr Öffentlichkeit, als zuletzt bei Coswig-Talk möglich war. Bekanntlich waren dort zuletzt bestimmte Bereiche nur noch nach Anmeldung lesbar. 
Die Blog-Hütte kann jede/r einsehen. Die Kommentarfunktion erlaubt auch eine uneingeschränkte Diskussion zu jedem aufgeworfenen Thema. Ein Spam-Filter blockiert offensichtlichen Missbrauch sofort. Unsachliche Kommentare können auch  per Moderation "ausgebremst" werden. Moderator kann sein, wer sich als technisch und demokratisch kompetent gezeigt hat. Die Statistik wird automatisch erstellt. Noch nicht einmal erlauben muss die Stadt das alles. Und Stadträte können (als Bürger im Ehrenamt!) ihre Stimme auf Augenhöhe und mit Kompetenz einbringen - wie jeder Coswiger. Das würde dem demokratischen Gleichgewichtsgefühl gut tun. Es ist allerdings nichts, was von Stadträten in einer Sitzung entschieden werden müsste. Es brauchte lediglich jeder Stadtrat (oder auch jede Fraktion) für sich selbst entscheiden, wie er/sie zwischen den Wahlen mit seinen/ihren Wählern kommuniziert. Und jede Entscheidung ist selbstverständlich zu akzeptieren - so, wie von den Kandidaten ja auch das Wahlergebnis.
Die dort bereits veröffentlichte Sammlung mehrerer, teils einige Jahre alter Coswiger (zumeist privater) Blogs würde die aus "Coswig-Talk" bekannte und unverwechselbare "Coswiger Atmosphäre" für die Leser (die Mehrheit hat auch bei Coswig-Talk mehr gelesen und weniger geschrieben) leicht wieder entstehen lassen. 

Die Presse und die Wahrheit

Unglücklicherweise haben lokale Journalisten ihre arg begrenzte Medienkompetenz in die Welt hinaus geschrieben, als sie behaupteten, die "Coswiger Blog-Hütte" sei - von wem auch immer - als einfacher Ersatz für Coswig-Talk vorgesehen. Dazu ist sie weder tauglich noch geeignet. Was sie kann - und nicht kann - ist dort zu lesen - wenn man sich die Zeit nimmt. Und Fragen an den bisher einzigen aktiven Autor (und Administrator) der "Coswiger Blog-Hütte" hatte bisher auch keiner der fleissigen Presseleute. Die wissen eben einfach alles.

Auf Facebook wurde die Idee geboren

Der Vorschlag, einen Blog zum öffentlichen Artikulieren von Bürgermeinungen aller Art zu verwenden, wurde zuerst von einem facebook-Gruppenmitglied in "Forum Coswig" unterbreitet, dann von mir aufgegriffen und alsbald gebrauchsfertig zur Mitbenutzung angeboten. Das ist jedoch kein Dogma, weil heute jede/r, wirklich jede/r Inhaber/in einer E-Mailadresse seinen/ihren eigenen Blog auf eigene Verantwortung aufmachen kann. Und das geschieht auch massenhaft. Die Einbindung in der "Coswiger Blog-Hütte" wäre dann eine Kleinigkeit. Und spätestens dort werden viele Leser darauf aufmerksam gemacht - und können sehen, was geschrieben wurde.
Dem Aufruf, sich zu beteiligen, sind freilich bisher nur wenige gefolgt. Auf sechs abgegebene Bereitschaftserklärungen wurden sechs "Einladungen" - das sind konkrete, für den Blog geltende Berechtigungen zur Mitwirkung als Autor und/oder Administrator - versendet. Angenommen und damit wirksam wurde lediglich eine einzige - und auch die blieb bisher ungenutzt. Der Autor hat sich mit dem Namen "Unknown" angemeldet, was völlig belanglos ist, solange er oder sie - neben keinem Namen - auch sonst nichts mitzuteilen hat.

Demokratie - gleich zum Mitnehmen

Die Coswiger können sich entscheiden, ob sie mit offenem Visier über Coswiger Angelegenheiten diskutieren wollen oder die Auseinandersetzungen lieber nach dem Motto "Hannemann, geh' Du voran" anderen überlassen. Im Herbst 1989 stand gewiss auch in Coswig eine Mehrheit tapfer mit geballter Faust - hinter den Gardinen. Aber die "Minderheit" auf den Strassen war immerhin gross und stark genug, um Veränderungen herbei zu führen, die noch heute wirken. "Coswig-Talk" wurde als einzigartige Domäne dieser "starken Minderheiten" in Coswig - und nur hier - als Angebot der Stadtverwaltung in das WeltWeite Web gesetzt. Und ist gestorben, wurde erwürgt, als "tapfere Gardinensteher" im vermeintlichen Schutze ihres Nicknames - und vielleicht auch unter rechtfertigender Berufung auf zu "befürchtende Nachteile" - glaubten, mit anonymen Beschimpfungen und Unterstellungen ("Shitstorm") ihre Ziele erreichen zu können. Leute solchen "Mutes" hätte (und hat) die Stasi auch schon vor (und bis) 1989 locker in den Griff gekriegt. Die heimlichen Beschimpfungen der Obrigkeit gab es mehr als 40 Jahre lang. Die "zu befürchtenden Nachteile" haben 1989 jene Mutigen nicht geschreckt, die da offen auf der Strasse, im Angesicht von Polizei-Sperr- und Räumketten, riefen: "Wir sind das Volk". Obwohl sie unter uns 17 Millionen eine Minderheit waren. Aber eine wirkungsvolle. Und solche Menschen werden doch nicht ausgestorben sein! Nicht in Coswig - mit seiner besonderen Atmosphäre.

(Kommentare, auch kritische, hier im Blog willkommen!)

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