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Demokratie gilt für alle ...

... oder wird es in Coswig einen zweiten „Fall Franz“ geben?

Ein Blick auf Coswig von außerhalb

von Helga Frenzel
Stadträtin in Meißen und
Kreisrätin
Helga Frenzel

Foto: privat
Gewählte Stadträte können es manchmal so richtig schwer haben, wenn sie sich auf demokratische Weise konsequent für die Interessen der Bürger und das Wohl der Stadt einsetzen. Dafür sind sie gewählt.

Doch kann es großen Ärger geben, wie es seit einem Jahr in Coswig geschieht. Engagierte Stadträte bekommen Ärger mit dem Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Coswig, dem es beim besten Willen nicht gefällt, wenn Stadträte sich kritisch äußern, auf die Einhaltung von Recht und Gesetz achten, die Finger auf „wunde Stellen“ legen und wenn es Fragen gibt, die die Mieter beantwortet haben möchten. So zum Beispiel die aktuellen Parkplatzprobleme in der Lößnitzstraße. Erst war der Fraktionsvorsitzende der LINKEN, Dr. Franz, dran, der auf die Nichteinhaltung der Sächsischen Bauordnung in der Breiten Straße aufmerksam machte. Das ging bis vor das Gericht, endete in einem Vergleich, den der WGC-Vorstand aber in einer SZ-Anzeige in einen Sieg umdeutete.

Richtig ist aber, wie der Richter im Prozess feststellte, dass die Stadt Coswig den Baustopp aussprach und nicht Dr. Franz und dass die Gründe dafür im Verhalten der WGC lagen und nirgendwo sonst. Nun trifft es Stadt- und Kreisrätin Dagmar Gorek, die vom Vorstand und leider auch vom Aufsichtsrat der WGC öffentlich „angezählt“ wird. Sie wurde als Stadträtin und engagierte gewählte Mietervertreterin der WGC zur Aussprache „einbestellt“ und sollte nach alten Methoden diszipliniert werden. Sie verweigerte das, weil die Vorstandsfrau Reichelt nicht die Runde des Aufsichtsrates verließ.

Mir stellt sich die Frage: Soll hier ein neuer „Fall Franz“ inszeniert werden und wie lange können Vorstand und Aufsichtsrat der WGC noch schalten und walten wie sie wollen? Jetzt geht der WGC-Vorstand sogar gegen die ganze Stadtverwaltung vor und verleumdet sie bei den Mietern der Lößnitzstrasse. Kann das für ein gutes Klima in der Stadt sorgen?

In Coswig sind die Probleme mit der WGC bekannt. Leider gibt es aber im Coswiger Stadtrat dazu kein einheitliches Vorgehen, weil sich wohl die CDU dafür nicht interessiert? Dieser Zustand ist bedauerlich, denn bald sind die nächsten Kommunalwahlen und wir brauchen engagierte Leute, die als Stadträte kandidieren. Aber wer wird es tun, wenn Engagement solchen Ärger bringt? Auch stellt sich hier die Frage des solidarischen Verhaltens untereinander.

Unsere Stadträte dürfen nicht lustlos werden oder gar das „Handtuch werfen“, wir müssen uns gegenseitig helfen. Die Bürger können sehr gut beurteilen, wer sich im Interesse der Bürger und ihrer Stadt engagiert.

[aus: DIE LINKE im Elbland, Seite 7, Ausgabe vom 3. September 2012]
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WBV-Aufsichtsrat weist Behauptungen der WGC als Falschaussagen zurück


Stadtrat S. Böttger

Im folgenden dokumentieren wir einen Brief des Aufsichtsrates der WBV Coswig an die Bewohner der Lössnitzstrasse 21 - 43, unterzeichnet vom Aufsichtsratsvorsitzenden Stadtrat Sven Böttger (SPD)







WBV Wohnbau- und Verwaltungs-GmbH Coswig
Radebeuler Str. 9, 01640 Coswig
Aufsichtsratsvorsitzender
Tel.: 0173 / 3942003 


An die
Wohnungsnutzer der
Wohnungsgenossenschaft Coswig eG
Lößnitzstraße 21 – 43
01640 Coswig
Unser Zeichen: b-g
Datum: 21.07.2012

Schreiben des Vorstandes der Wohnungsgenossenschaft Coswig vom 26.06.12

Sehr geehrte Wohnungsnutzer,  

ich benutze heute die sehr ungewöhnliche Art eines persönlichen Briefes an Sie, um auf ein Schreiben des Vorstandes der WGC vom 26.06.2012 zu reagieren. In diesem Schreiben werden die Aufsichtsräte der WBV Wohnbau- und Verwaltungs-GmbH in einer sehr scharfen und nicht der Wahrheit entsprechenden Form attackiert. Beim Aufsichtsrat der WBV könnte der Verdacht aufkommen, dass die WGC hier vorsätzlich versucht, den Ruf der Aufsichtsräte der WBV zu schädigen.

Vorweg möchten die Aufsichtsräte der WBV ausdrücklich betonen, dass wir an einer guten und konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Vorstand und den Mitgliedern der Coswiger Wohnungsgenossenschaft interessiert sind.

Zum Sachverhalt:

Von der Banalität - des einseitigen Blickwinkels

Wohnungsgenossenschaft Coswig (WGC) eröffnet munter Fronten nach mehreren Seiten - und trifft "überraschend" auf Widerstand

Anschreiben an die Wohnungsnutzer,
Seite 1 (zur grösseren Abbildung)
(rh) Wer hätte das gedacht? Im Siegesrausch einer eigentlich nur knapp vermiedenen ernsten gerichtlichen Auseinandersetzung mit ihrem "Wohnungsnutzer" Dr. Franz glaubt nun die WGC der Stadt sagen zu können, wo es ihrer Meinung nach lang geht. Mit Rechtsauffassungen, die möglicherweise weit genug vom geltenden Recht entfernt sind, um juristische Konflikte zu provozieren.

Da werden - nach Ansicht zahlreicher Stadträte sowie der Stadtverwaltung - offene und versteckte Vorwürfe gegen die Stadt erhoben, Tatsachen verdreht und Missstimmungen gegen die Stadt Coswig geschürt.

Kein Wunder, wenn die meisten Stadtratsfraktionen sich das nicht gefallen lassen und öffentlich antworten.
  • DIE LINKE spricht von einer offenen Kampfansage an die Stadt und offener Missachtung der Bauordnung.
  • Die Fraktion Coswiger Bürgerbündnis geht detailliert auf Rechtsirrtümer (?) der WGC ein und spricht von "verleumderischen Vorwürfen gegen Coswiger Stadträte". Allein sechs Behauptungen der WGC in ihrem auf der Lössnitzstrasse verteilten Brief werden widerlegt.
  • Grünen-Stadtrat Innocent Töpper hält das Schreiben der WGC vom 26.06.2012 an ihre Mieter für "völlig verfehlt und sachlich schlichtweg falsch".
  • Eben so klar erklärt die FDP-Fraktion in ihrer Pressemitteilung vom Mittwoch: "WGC verdreht erneut die Tatsachen und greift Coswiger Stadträte unberechtigt an" - und distanziert sich auf das Schärfste.
  • Aus dem Coswiger Rathaus  kommt eine mehr als geduldige Ermahnung zur Rückkehr "zu einem guten Miteinander und fruchtbarer Zusammenarbeit".
Seite 2 (zur Vergrösserung)
Alle diese bisherigen Reaktionen zeugen von Bereitschaft der Coswiger Stadträte und der Stadtverwaltung zur Rückkehr "zu einer vernünftigen Gesprächs- und Vertrauenskultur" (OB Frank Neupold).

Das Niveau, auf dem sich die WGC - nicht erst seit kurzer Zeit - "nach Gutsherrenart" bewegt (wie der Mieterbund schon im September 2011 schrieb), scheint allerdings dem gegenwärtigen Personal in Fleisch und Blut übergegangen zu sein.

Hätte man sonst die kritische Kreis- und Stadträtin sowie WGC-Mitglieder-Vertreterin Dagmar Gorek heute "zum Gespräch mit dem Aufsichtsrat" vorgeladen, wo sich ihr sechs Personen, darunter die Geschäftsführerin (nicht Mitglied des Aufsichtsrates!) gegenüberstellten in der offenkundigen Absicht, einen Meinungswechsel durch kollektiven Druck auf die Einzelperson herbeizuführen? Ihre Forderung, dass wenigstens das Nicht-Mitglied des Aufsichtsrates den Raum verlässt, wurde wohl als "zu gefährlich" empfunden und nicht beachtet. Folgerichtig lehnte sie die Aussprache unter solch unfairen Bedingungen ab und ging ihrer Wege. Woran erinnert solch inquisitorischer Umgang mit gewählten Vertretern der WGC-Mitgliedschaft uns nur - als gelernte DDR-Bürger?

Das einzige, was der WGC gegenwärtig - entsprechend den oben aufgeführten Schreiben von Fraktionen und Stadtverwaltung - zu einer konstruktiven Position innerhalb Coswigs zurück verhelfen könnte, wäre ein Perspektivwechsel. Einfach mal den Blickwinkel der anderen einnehmen, ihre Gedanken und Argumente nachvollziehen - das wäre schon ein Anfang.

Wenn das nicht möglich ist, drängt sich leider eine betrübliche Diagnose auf. "Die Unfähigkeit, die Perspektive zu wechseln, wird psychiatrisch als Wahn definiert." (Manfred Lütz: Irre! Wir behandeln die Falschen. Unser Problem sind die Normalen. 200 Seiten, 9.99€ - Seite 43) 
Das ist nichts Neues. Die Geschichte lehrt das. Und es geht auf Dauer nicht gut.



WGC eilt "von Sieg zu Sieg"

Coswiger schütteln die Köpfe

Liebe Leser, mit solch einer repräsentativen
Anzeige für nur 750,-€
können auch Sie der Sächsischen Zeitung
Ihre herzliche Verbundenheit zeigen.
Zu der in eine Zeitungsanzeige (Sächsische Zeitung vom Sonnabend, Ausgabe Radebeul) gekleideten Siegesmeldung der WGC im "Fall Dr. Franz" erklärt der Stellvertretende Kreisvorsitzende DIE LINKE Andreas Graff, der auch bei der Güteverhandlung beim Amtsgericht in Meissen anwesend war:
"Ich habe schon viel erlebt, jedoch so eine Frechheit zur Verbreitung einer Lüge ist mehr als ein Skandal. Noch dazu die SZ zur Verbreitung zu missbrauchen ist unglaublich. 
Anstand und Würde gegenüber den Genossenschaftsmitgliedern und Achtung des Gerichtes und deren Verfahrensweise zur Anregung eines Vergleiches werden mit Füßen getreten. 
Diese Art und Weise belegt, der Vorstand der Genossenschaft Coswig steht mit dem Rechtsstaat auf Kriegsfuß. 
Wir fordern eine öffentliche Zurücknahme der Erklärung und eine Entschuldigung."
Übrigens: Die propagandistische Charme-Offensive der WGC zeigte in den vergangenen Tagen noch weitere farbenprächtige Facetten, auf die unsere Stadträte (und vielleicht nicht nur diese) demnächst ebenfalls in geeigneter Weise eingehen werden.
PS: Gerüchten zufolge will die liebe WGC unmittelbar nach dem Endsieg über alle ihre bösen Verhinderer , Ruhestörer und sonstigen feindlich-negativen Kräfte die Möglichkeit der Einführung einer Minimal-Rechtschreibung und -Grammatik in der Öffentlichkeitsarbeit prüfen. Die oben stehende Anzeige war davon naturgemäss noch nicht betroffen.

Güteverhandlung von annehmbarer Güte

Dr. Franz erwartet ein Angebot

von Reinhard Heinrich

Dr. Franz - (3. v.l.) vor der Verhandlung
Die heutige Güteverhandlung am Meissener Amtsgericht hat dem Kläger Dr. Franz zumindest eine Hoffnung gebracht: Die Hoffnung auf ein Einlenken der Beklagten in Richtung Kompromiss. Durch wohlüberlegte Fragestellungen hat der Richter die Position der Wohnungsgenossenschaft Coswig (WGC), stets und immer alles richtig gemacht zu haben, ein wenig erschüttert.

Dr. Franz räumte hinsichtlich seiner Stadtratstätigkeit sofort einen stetigen und nie endenden Lernprozess ein. Auch der Coswiger Stadtverwaltung konnte zwar eine zumindest vorübergehend unentschiedene Haltung vorgeworfen werden, der anwesende Oberbürgemeister wurde allerdings nicht dazu gehört, was auch gegen die Prozessordnung gewesen wäre. Durch ihr Handeln allerdings zeigte sich die Stadt regelmässig zu Korrekturen bereit, wenn etwas nicht optimal verlaufen war.

Publikum vor Verhandlungsbeginn
Im beinahe überfüllten grossen Gerichtssal - die Verhandlung musste wegen des hohen Publikums-Andranges räumlich verlegt werden - kam als erstes die Hauptfrage an die WGC, welche Ziele und Absichten gegenüber Dr. Franz mit dem Ausschluss aus der Genossenschaft verfolgt worden seien. Die Antwort darauf bestand im wesentlichen im Vorwurf mangelnder Loyalität des Mitgliedes Dr. Franz gegenüber seiner Genossenschaft. Während die Beklagte sich mit öffentlichen Aussagen "Zurückhaltung auferlegte", habe Dr. Franz die Frage der öffentlichen Parkplätze mehrfach an die Öffentlichkeit gebracht.


Diese Differenz im Umgang mit der öffentlichen Sache (lat.: res publica): Beharren auf dem eigenen - als einzig richtig erkannten - festen Standpunkt gegenüber dem Franz'schen "Skeptizismus" ("An allem ist zu zweifeln." - René Descartes) soll nun aufgelöst werden.

Diskussion während der Pause
Das wäre gut für beide Seiten. Dr. Franz müsste mit seinen 81 Jahren nicht umziehen und die innergenossenschaftliche Demokratie bekäme Wachstumsimpulse. Denn auf eine Abmahnung vor den beiden Kündigungen hatte die WGC-Führung verzichtet. Ein Umgang mit dem Mitglied, der nicht von viel Wertschätzung geschweige denn Loyalität gegenüber den wichtigsten Personen, den Mitgliedern, kündet. Vorstände werden bekanntlich als Beschäftigte eingestellt, Mitglieder muss man gewinnen - und halten. Die Befugnisse der Vorstände sind lediglich durch die Mitglieder verliehen - auch wenn Mitglieder das manchmal - und Vorstände vielleicht sogar öfter - vergessen.


Gerichtstermin Dr. Franz versus WGC

Justitia
In Sachen
Klage gegen die Kündigung der Mitgliedschaft des langjährigen Genossenschaftsmitglieds Dr. Eckehard Franz durch die WGC
findet die öffentliche Verhandlung am 30. Mai 2012 um 9:00 Uhr im
Amtsgericht Meißen,
Haus Domplatz 3 (auf dem Burgberg) - Saal 2 im Erdgeschoss statt.

Wie geht es eigentlich Herrn Dr. Franz?

Kurze Antwort auf lange Fragen:
(rh) Angesichts zahlreicher, auch besorgter Anfragen (z.B. beim Neujahrsempfang oder hier unter "Kommentare") lässt Stadtrat Dr. Franz erklären, dass er weiterhin in seiner WGC-Wohnung in der Breiten Straße in Coswig wohnt und auch seine Miete pünktlich zahlt.

Seine Klage läuft, derzeit tauschen die prozessführenden Seiten Stellungnahmen aus. Den Termin der öffentlichen Verhandlung legt der Richter am Amtsgericht Meißen fest.

Für weitere Fragen ist Dr. Franz derzeit auch nicht erreichbar, da er zum Wintersport in die Alpen gefahren ist. Bis zur nächsten Stadtratssitzung respektive zum Gerichtstermin wird er rechtzeitig die Skier abschnallen und steht dann auch wieder für Gespräche zur Verfügung.

Kurze Antwort auf einen wortreichen Vorschlag

Presseerklärung
DIE LINKE.Coswig


Wir unterstützen die Entscheidung unseres Fraktionsvorsitzenden Dr. Franz, sein Mandat für das Wohl unserer Stadt unverändert auszuüben.



Evelin Pörnyeszi
für den Ortsvorstand
DIE LINKE Coswig
Monika Rasser
für die Fraktion
DIE LINKE Coswig

Coswig, den 10.10.2011

Mal etwas über eine "ferne Zukunft" - unsere Gegenwart

"Handreichung" über Gräben

Was andere zum "Fall Dr. Franz" schreiben: "hohes Maß an Verständnis" seitens Coswiger CDU, wenn Stadtrat Dr. Franz sein Mandat (vorübergehend) "ruhen lassen" würde
Im folgenden dokumentieren wir uneigennützig (wenn nicht gar zu unserem Nachteil - aber so sind wir eben) eine Veröffentlichung der Coswiger CDU.

Für Kritiker am fälschlich so genannten "Datenklau": Das ist ein "Bildschschirmschnappschuss" <= screenshot> und somit eine reine Abbildung <"Grafik">. Das Original befindet sich hier. Zustimmende und/oder ablehnende Lesermeinungen dazu wären also auch dort zu hinterlassen.
Wir finden es (im Gegensatz zur von uns überwundenen SED-Tradition) nur fair, verschiedene Meinungen zur Diskussion zuzulassen. "Man kann einen Gedanken nicht dadurch besiegen, daß man ihm die Teilnahme am Wettkampf verbietet." (Gabriel Laub)

Zum Vergrößern kann man die Grafik anklicken. Am besten liest sich der Text jedoch im Original unter http://www.cdu-coswig.de/lokal_1_1_10_Befuerchtungen-der-Coswiger-CDU-nun-eingetreten.html.

Bevor es gänzlich zur Provinz-Posse wird

Für eine Vernunftlösung 
plädiert G. Dietmar Rode

Generationenhaus WGC/ Foto: Rode
Es ist wirklich nicht länger anzusehen, was sich da in meiner sonst so friedlichen Heimatstadt Coswig abspielt. Eine endlose Henne-oder-Ei-Diskussion. Wer hat da angefangen, wer hat gepetzt? Und wer hat zu verantworten, was Journalisten schreiben? Und wer hätte wie besser reagieren können? War die Kritik von Dr. Franz rein sachlich berechtigt, ja oder nein? Das städtische Bauamt hat das doch festgestellt, oder nicht? Spätestens eine Woche später hätte die Sache abgeschlossen sein können. Besserwisserei? Gekränkter Stolz? Das muss sich hochschaukeln, das geht gar nicht anders mehr. "Interpunktion der Kommunikationsabläufe" nannte das der Kommunikationspapst Watzlawick. Im Volksmund heißt das "Haust du meine Tante, hau ich deine Tante." Aber das hat doch jeder schon einmal erlebt, dass so etwas nichts bringt.

Bitte, liebe Frau Reichelt, wenden Sie weiteren Imageschaden von Ihrer Genossenschaft und der Stadt Coswig ab. Beenden Sie das Gezerre, ehe es gänzlich zur Posse wird. Es wäre groß, wenn Sie erkennen, dass der beschrittene Weg zu nichts führt, und ihn deshalb abbrechen. Einen sinnlosen Konflikt zu beenden bringt wieder Sinn, und das ist auch ein Erfolg! Es lohnt sich für diese schöne Stadt Coswig.

Dr. G. Dietmar Rode
ehemaliges Genossenschaftsmitglied

"So kann es nicht weitergehen!"

Ruf nach Wahrheit und Klarheit bei der WGC auch von den Liberalen

[Wir zitieren hier - mit Erlaubnis des Autors - aus einem offenen Brief der Coswiger FDP an die WGC-Geschäftsführerin, im Original veröffentlicht unter Coswig-Talk (einsehbar nur für angemeldete Leser):]
Genossenschaftsgesetz von 1889
Sehr geehrte Frau Reichelt,
da Sie und die Genossenschaftsführung der WGC ja leider auf unsere Schreiben bisher nicht reagierten, hegen wir doch die Hoffnung, dass Sie gelegentlich dieses Forum lesen.
[...] 
Nach unserem Verständnis hat Herr Dr. Franz lediglich seine Aufgaben als verantwortungsvolles Mitglied der Genossenschaft und als Stadtrat der Stadt Coswig wahrgenommen um Folgeschäden aus einer möglichen falschen Bauausführung rechtzeitig abzuwenden. Dazu hatte er sich wohl nicht der Presse und Öffentlichkeit bedient. 
Öffentlich wurde lediglich der Ausschluss von Dr. Franz, ursächlich durch die WGC initiiert. Von einer durch Dr. Franz „organisierten Schlammschlacht“ kann also überhaupt nicht die Rede sein. Und wenn das Zitat stimmt, ist es absolut nicht hinnehmbar, dass Sie an gleicher Stelle Herrn Dr. Franz vorwerfen „persönlichen Auseinandersetzungen ausgewichen zu sein“. Diese Meinung ist ein Faustschlag ins Gesicht aller um Dialog bemühten Personen und Gremien. Es waren ausschließlich Sie, die bisher jedes Angebot des Dialoges ausgeschlagen haben, [...]. 
Sehr geehrte Frau Reichelt, nehmen Sie endlich Ihre Funktion als Genossenschaftsführung gewissenhaft wahr, treten Sie endlich in einen Dialog mit Dr. Franz und den Verantwortlichen der Stadt ein! 
[...] vernichten Sie bitte nicht das gute Image der WGC durch Ihr derzeitig starres Vorgehen. Inzwischen muss ernsthaft die Frage gestellt werden, wer hier „wirtschaftlichen Schaden“ für die WGC und die Stadt Coswig verursacht.
...
Mit freundlichen Grüßen
Die FDP in Coswig
Um den vollen Wortlaut zu lesen genügt eine (völlig kostenlose!) Anmeldung bei Coswig-Talk.
Dort ist auch der vollständige SZ-Beitrag vom Mittwoch ("In der Wohnungsgenossenschaft rumort es") dokumentiert, den der Mieterverein Meißen und Umgebung zur Verfügung gestellt hat.

Mieterverein berät auch Genossenschaftsmitglieder

Lauter glückliche und zufriedene Menschen suchen Rat?
vom Mieterverein Meißen und Umgebung e.V.
(Hervorhebungen durch  "Coswig von Links")


Nach unserer Erfahrung aus der Beratung von Dutzenden Mitgliedern der Genossenschaft in den letzten Jahren sind die aktuellen „Vorkommnisse“ in der Genossenschaft die logische Fortsetzung einer verheerenden Entwicklung. Spätestens seit dem Rauswurf des Mit-Vorsitzenden Herrn Funke kann von Kommunikation in der Genossenschaft keine Rede mehr sein.

Nach Gutsherrenmanier geht die Vorsitzende Ute Reichelt mit „ihren“ Mitgliedern um.

Wohltaten wie geringe Minderungen der Nutzungsgebühr (=Miete) bei Teilabriss/Umbau der Blöcke gewährt sie großzügig in einer völlig unakzeptablen Höhe bei dem Krach, Dreck, nichtnutzbaren Eingängen/Balkonen …, wem das nicht reicht, darf gar nicht mindern, tut er es trotzdem, bekommt er im Zweifel die fristlose Kündigung wegen Mietschulden. 

Gezwungenermaßen wegen Abriss oder Umbau ausziehende Mitglieder bekamen ein Taschengeld – Verhandlungen über angemessene Umzugsentschädigung - vernünftige rechtzeitige Informationen an die Umbaugeschädigten, wie es denn genau weitergeht, was denn wo hin- bzw. wegkommt? Fehlanzeige.
Maskottchen des Deutschen Mieterbundes

In den leergezogenen Umbaublocks ausharrende Mitglieder müssen massiv heizen, um die Wohnungen bei den rundum kalten Wänden und Decken einigermaßen warm zu bekommen, und dann werden ihnen die Heizkosten des ganzen Blocks abgerechnet, keine Korrekturen wegen Leerstand vorgenommen.

Frau Reichelt verschanzt sich in ihrer Festung in der Pappelstraße, die Mitarbeiter sind offenbar angewiesen, Anliegen der Mitglieder so lange wie möglich zu ignorieren oder barsch abzutun, „rührendes Kümmern“ ist leider immer weniger festzustellen. 

Auf der Internetseite der Genossenschaft wird mit bezahlbaren Mieten geworben: die Genossenschaft hat maßgeblich dazu beigetragen, dass es in Coswig keinen Mietspiegel mehr gibt. 

Lärmbelästigung durch die Bahn: Wo ist die Stimme der Genossenschaft, die doch gerade Millionen in die an der Bahnlinie liegenden Prestigeobjekte gesteckt hat? Die Wohnungen dort sind teuer, keine Nacht mehr durchschlafen können – wie lange werden die Bewohner dort aushalten? 

Viele Ältere stehen trotz allem noch zu „unserer AWG“ - wie lange noch, wer zieht da noch ein?

Aktuell können wir nur zynisch feststellen: Danke Frau Reichelt, für die vielen neuen Mitglieder, die Sie uns bescheren.

Der Aufsichtsrat ist aufgerufen, schleunigst seine Pflichten wahrzunehmen und den Vorstand zur Rechenschaft ziehen, damit es nicht länger als Hohn auf der Homepage der Wohnungsgenossenschaft Coswig heißt: „Wir begrüßen Sie gern als neues Mitglied – erleben Sie, was es heißt, sich „wohlzufühlen".

Irene Seifert & Eyk Schade
- Vorsitzende –
Mieterverein Meißen und Umgebung e.V.

Humor ist, wenn man trotzdem lacht (Wilhelm Busch)

Oder: "Lache, wenn's zum Heulen nit reicht" (altes deutsches Sprichwort)
von Curt Jelinek
Blogger WEBBIs Profilbild
Über das Coswiger WGC-Sommertheater lacht ja nun laut Sächsische Zeitung schon die halbe Welt - auch wenn es dem betroffenen Stadtrat Dr. Franz nicht immer zum Lachen zumute ist. Aber Lachen hilft zu Überleben. Und wenn es nur beim Umzug ist. Seit Januar 2010 berichtet WEBBI, ein Umzügler von der  Breiten Straße auf die Brückenstraße, mal ironisch, mal aufgekratzt und immer sehr subjektiv von seinem persönlichen Erlebnissen anlässlich des "unfreiwilligen Umzuges" - wie er es nennt. Er beginnt mit einem Prolog und schildert dann die Vorgeschichte ab September 2009 - sogar, wie er 1976 zu der Wohnung in der Breiten Straße kam. Mit minutiösen Beschreibungen und vorsichtig-derben Flüchen. Er weiß: Die Wohnung lebt - und nimmt übel. Nur die Wohnung? Der (vorerst?) letzte Eintrag stammt vom April und das ganze hat auch nicht das geringste mit den von Dr. Franz kritisierten Dingen und mutmaßlichen Gesetzesverletzungen zu tun. Webbi hat genug eigene Abenteuer mit seiner Wohnung zu bestehen.

Auf die Idee, daß hinter dem "Verhalten" der Wohnung eventuell ein Betrieb steckt, dessen Abläufe gegenwärtig sogar in Tageszeitungen beschrieben werden, scheint er zwar noch nicht gekommen zu sein, aber lustig ist es allemal zu lesen - solange man nicht selbst betroffen ist. Dann wird es freilich bitter.

"WEBBI" hat seine Abenteuer einfach so ins Netz gestellt, damit Jede/r selbst lesen kann, was dem Inhaber einer  bestimmten Wohnung eben mal passieren kann. Dafür sei ihm gedankt! Eine direkte Reklame für bewohnerfreundlichen Umzug ist es allerdings nicht. Aber lehrreich. Und vielleicht wäre manches woanders auch anders gelaufen. Sehr wahrscheinlich sogar.

Wie geht es weiter?

Heute könnte sich der Aufsichtsrat entscheiden

Foto: Rode - Coswig, Breite Straße
Wie aus der SZ (15.08.2011, S. 14) zu entnehmen ist, kommt heute der Aufsichtsrat der Wohnungsgenossenschaft Coswig zusammen. Wird Dr. Franz tatsächlich ausgeschlossen oder findet sich ein anderer Weg? Das Baugeschehen in der Breiten Straße ist nach wie vor widersprüchlich. Wie wird es weitergehen? Eine Genossenschaft sollte vor allem darauf aus sein, die Gemeinschaft voranzubringen und das öffentliche Interesse  zu berücksichtigen. Die Personifizierung von Widersprüchen steht dem entgegen. Streitigkeiten sind im öffentlichen Miteinander nie ganz ausgeschlossen. Aber nicht zuletzt haben auch die Gespräche am Info-Stand der LINKEN am letzten Freitag gezeigt, dass viele Bürger erwarten, dass die Sachfragen im Vordergrund stehen sollten und eine einvernehmliche Lösung gefunden wird.

Genossenschaft und Demokratie

Eine Machtprobe aus Coswig
von Reinhard Heinrich

Kann ein Unternehmen gegen Demokratie etwas unternehmen? Zumindest einen Versuch scheint es wert zu sein. Aber ganz so einfach ist es nicht.


Ursel ist brav
Mitglied Ursel bewohnt eine Genossen-schaftswohnung. Damit ist sie zugleich Kunde und (anteiliger) Eigentümer bei ihrem Vermieter. Und das ist gut so. Es ist aber auch ein mühevoll erworbenes Privileg, denn sie hat dafür viele Arbeitsstunden geleistet und viel Geld eingezahlt. Weil es seit dem 1. Mai 1889 ein (seither wenig geändertes) Genossen-schaftsgesetz gibt, weiß sie, dass ihre Rechte in guten Händen sind. Dazu hat sie Vertreter gewählt, die, stellvertretend auch für sie, in der Vertreterversammlung alle notwendigen Beschlüsse fassen, die die Geschicke der Genossenschaft betreffen. Weil die Vertreterin ihres Vertrauens im gleichen Hause wohnt, kann Ursel sie unkompliziert fragen, wenn sie etwas wissen will. So hat sie erfahren, dass 2010 ein Jahresüberschuss von rund einer halben Mio. Euro in die Rücklagen eingestellt wurde und die Bilanzsumme beim letzten Jahresabschluss rund 84,7 Tausend Euro betrug. Ursels Geld und ihre geleisteten Arbeitsstunden werden also gut verwaltet. Der Genossenschaft geht es gut. Ursel wohnt gern in ihrer Wohnung.

Eckehard ist nicht brav
Mitglied Eckehard wohnt auch gern in seiner Wohnung. Er hat auch das gleiche geleistet wie Ursel, um hier wohnen zu dürfen. Und er tut noch etwas mehr. Er nimmt sein Grundrecht auf demokratische Teilhabe in Anspruch, vertritt als gewählter Stadtrat die Interessen seiner 2.000 Wähler - darunter auch Mitglieder seiner Genossenschaft - und versucht Schaden von seiner Stadt wie von seiner Genossenschaft abzuwenden. Dabei nennt er einen Fehler einen Fehler und fordert die Einhaltung von Recht und Gesetz. Ursel hat das nicht getan. Sie darf Genossenschaftsmitglied bleiben. Eckehard nicht. Das wundert ihn.

Protest von links

Protestresolution
DIE LINKE Ortsvorstand Coswig
und Fraktion DIE LINKE Coswig

Wir erheben schärfsten Protest gegen den Ausschluss unseres Fraktionsvorsitzenden Dr. Eckehard Franz aus der Wohnungsgenossenschaft.

Das ist ein schwerwiegender Angriff seitens eines privaten Vorstandes auf einen gewählten Stadtrat mit der Absicht, ihn und andere Kritiker eines gesetzwidrigen Umbaukonzepts mundtot zu machen.

Wir fordern die sofortige Rücknahme dieses demokratieverletzenden Beschlusses.

Den Oberbürgermeister der Stadt Coswig fordern wir auf, sich schützend vor seine Stadträte zu stellen.

Coswig, den 28.06.2011

Evelin Pörnyeszi                                        Monika Rasser
Ortsvorsitzende                                               (Stadträtin)
DIE LINKE                                            für die Fraktion

Erst messen, dann abschneiden

Parkplatz-Rückbau nur wegen Förderung?
von Dr. Eckehard Franz
Stadtrat

Ein seit Jahren erfolgreich gelöstes Problem soll durch falsche Planung der WGC wieder geschaffen werden: Knappheit an Parkplätzen in der Breiten Strasse in Coswig. Völlig unnötig und ohne Not. Es sei denn, man will auf Kosten der Mieter maximal staatliche Fördermittel, also Steuergroschen rausholen. Im Brief an alle Bewohner wurden diese Fakten verschwiegen, eine Diskussion fand nicht statt. 

Die Fakten:
In den 12 Eingängen Breite Strasse 2, 4, und 6 gibt es 138 Wohneinheiten, voll belegt. Denen stehen jetzt 135 Stellplätze in der Breiten Strasse zur Verfügung. Davon sollen laut Entwurfsplanung 67 auf der Anliegerstrasse wegfallen, also die Hälfte. 

Mit den 69 Plätzen wird die gesetzliche Pflicht 1,0 Stellplätze pro WE um fast 100% unterschritten. Zugrunde liegt die rein formale Berechnung des Planungsbüros über das ganze Quartier A. Niemand machte sich die Mühe, mal auszuzählen, wieviel PKW vor den jeweiligen Häusern wirklich Platz brauchen. Ich habe gezählt: jetzt sind es jeden Abend 80 bis 90 und an den Wochenenden und Feiertagen weitere 20 bis 30. An den Feiertagen war jetzt schon die Breite Strasse mitunter sogar beidseitig zugeparkt.

Es ist falsch, dass der Abriß der Blöcke 1 und 5 weitere Plätze freimacht. Die sind schon weg. Wer etwas für den flüssigen Verkehr tun will, muss die Lößnitzstrasse im Bereich der Breiten Strasse 2 a–c  weiter entparken. Noch ist sie beidseitig belegt.   Die Spitze ist, wenn als Antwort eines Verantwortlichen kommt: „ich will Bänke vor dem Haus, die sollen ihre Autos in die Garagen stellen oder sich beim Parkhaus anmelden.“
Ich fordere, die Planung zu korrigieren. 

Coswig, den 19.5.2011

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