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Lesestoff

"Was, wenn Sozialismus eben nicht das Gegenteil von Kapitalismus ist, sondern (Marx und Engels war auch dieser Gedanke durchaus vertraut), sein dreifaches Aufheben? Dann ist er völlig anders als er war, emanzipatorisch und antirepressiv, libertär und demokratisch, ökologisch und kulturorientiert. Dann ist er aktueller denn je. Und vielleicht sollten wir auch die DDR in solcher Weise aufheben?"

Andre Brie zu dem Buch von Hans-Dieter Schütt: Glücklich beschädigt. Republikflucht nach dem Ende der DDR. wjs Verlag. 223 S., geb., 16,90 €.

Heute gemeinsam mit der SPD: Unterschriften gesammelt zum Volksantrag Gemeinsam länger lernen – Gemeinschaftsschule in Sachsen

Der Wochenkurier hatte sehr passend "vorgearbeitet" durch  Titelblatt mit dem Thema.
Wir waren mit der SPD gemeinsam im Zentrum. Mit Marion (die das Foto geschossen hat) waren wir zu sechst unterwegs.

Mit jüngeren Besuchern hatten wir etwas mehr zu diskutieren.

Coswig-Urlaubsgäste berichteten hingegen, wo es schon Gemeinschaftsschulen mit positiven Effekten gibt. Auch Verfechter der bisherigen Schullandschaft trafen wir.

Ursel N. hat uns drei Listen gebracht – damit haben wir fast neun  Listen. Also ein Anfang ist gemacht – und wir wurden gesehen! Das in der Kürze.

Die SPD sammelt nächste Woche in Weinböhla.
Vielleicht kündigt sie es noch hier an.

Radebeul von links: Einladung

Die Coswiger und Weinböhlaer Mitglieder, Freunde und Interessierten sind ebenfalls eingeladen.

Radebeul von links: Einladung: Öffentlichen Diskussion "Russland heute" DIE LINKE. Ortsverband
Radebeul Die deutsch-russischen Beziehungen waren und sind w...



Für die Einzelheiten s. obigen Link.

Weinböhla lädt ein


Einladung zur offenen Mitgliederversammlung Januar 2018

Wir wollen uns informieren und diskutieren zum Thema:

 PETITION)*-Instrument der Demokratie?

wann: am Donnerstag 25. Januar 2018
Beginn 18.30 Uhr

wo: Rathaus Weinböhla, Hintergebäude




Unser Gast wird Kerstin Lauterbach sein, unser MdL des Kreises  und Vorsitzende des Petitionsausschusses im Sächsischen Landtag 
Sie wird über ihre Arbeit berichten. Nach ihrem Beitrag wird ausreichend (?) Zeit für Fragen und Diskussion sein.

Unsere Versammlungen sind öffentlich - wer also teilnehmen möchte: 
Herzlich willkommen!

Ortsvorstand Coswig/ Weinböhla

___________________________________
)* Petitionen (Bittschriften) sind historisch gewachsene "Untertanenrechte". Die Obrigkeiten können gnädig reagieren, müssen aber nicht.

Wenn ein Politikwissenschaftler über Demokratie spricht ...

... ist das interessant. 

Bericht von einer spannenden Mitgliederversammlung in Meißen

von Ursula Windsheimer, Coswig

Wenn dieser auch noch jahrelang im Sächsischen Landtag für die PDS, später „Linke“ gearbeitet hat, noch interessanter.
Hier zu beziehen:
Buchhandlung Tharandt, Coswig
So nahm auch ich die Einladung der Meißner Genossen an, ihre Mitgliederversammlung als Gast zu besuchen. Prof. Peter Porsch verfolgt noch immer die Politik lebhaft – und eröffnet mit einer Erläuterung zu Ausführungen im Buch „Fassadendemokratie und tiefer Staat“ (15 Autoren).
Da ist von vier konzentrischen Kreisen als Zentren der Macht die Rede. Es erklärt die Akteure der einzelnen Kreise und deren Ziele. Erst in dem Dritten der Kreise findet sich die Politik/ Regierungen. Ihr Ziel  ist es, eine demokratische Verhaltensweise (als Trugbild!) vorzutäuschen!  Aber  Demokratie wird als eine Staatsform definiert, in welcher Macht und Regierung vom Volk ausgehen; Chancengleichheit und eine Opposition sind unabdingbar!
Da gibt es auch bei uns noch Nachholbedarf: Oder ist die Berichterstattung über die Aktivitäten der Parteien in unseren Medien ausgeglichen? Porsch bemängelt, dass die Exekutive  z.B. der Ministerpräsident) gegenüber der Legislative (dem Parlament) in den Medien überbetont wird. Die Gewaltenteilung funktioniert nicht mehr gleichberechtigt.
Interessant auch Prof. Porschs Ausführungen zu Parteien als Klassenvertretungen im Entstehungsbeginn und als Zeichen der Pluralität.

TTIP - wie es der Bayerische Rundfunk erklärt

Auch in Coswig machen sich viele Bürger Gedanken über das Freihandelsabkommen. 

Hier wird es - mit seinem "für" und wider - von kompetenten Leuten erklärt.
Nur zu empfehlen! Das Video unten:



Wer hat die Macht im Staat? Banken und internationale Konzerne oder wir, das Volk? Das umstrittene Freihandelsabkommen #TTIP soll noch in diesem Jahr verabschiedet werden. Capriccio mit einem Appell, Bürgerrechte vor Wirtschaftsinteressen zu stellen.Mehr: http://www.br.de/capriccio
Posted by BR - Bayerischer Rundfunk on Freitag, 27. März 2015

Oder hier nachlesen - wer am PC keine Videos sehen kann oder will.


Patrioten, Proteste und praktische Geschichte

Was heute zum Thema Patriotismus zu sagen wäre

von Reinhard Heinrich

Ich wurde heute in einer Diskussion über Pegida mit der (ehrlichen) Frage konfrontiert, ob denn das "Sozialistische Manifest"  nicht auch für Patriotismus stehe. Nun ist heute gerade der Todestag eines "vaterlandslosen Gesellen" (Originalbegriff aus der Zeit des  Sozialistengesetzes, so dass ich wohl etwas ausführlicher auf PATRIOTISMUS (lat.: patria = Vaterland) eingehen darf.

Hier meine Antwort:

Ich kenne kein sozialistisches Manifest - aber falls du das Kommunistische Manifest (von MARX UND ENGELS) meinst, so brauche ich nur auf den "unpatriotischen" und nach heutigem Geschmack etwas pathetischen Schluss-Satz zu verweisen, der da lautet:

"Proletarier aller Länder, vereinigt euch!". (1848!)

Das war im Grunde eine Aufforderung zur Globalisierung "von unten". Und anti-patriotisch, weil internationalistisch.

Wer aber hat den Aufruf befolgt? Richtig! Das Kapital respektive seine Besitzer. Globalisierung haben wir heute von oben. Die Kleinen Leute müssen nun damit fertig werden. Und Kapital ist alles andere als patriotisch. Es geht nur nach Profit. Die "vaterländisch verdienstvolle" (Wilhelm II.) Firma Krupp verkaufte Kanonen an die deutsche wie an die französische Armee. Und auch heute werden deutsche Waffen nicht etwa patriotisch nur an "die Guten" geliefert. Beliefert wird, wer zahlt. Nicht nur von deutschen Firmen (Gibt es die überhaupt noch?).

Noch in den 1890er Jahren waren deutsche und französische (!) Sozialisten überzeugt, die Arbeiter würden im Falle eine Krieges auf jeden Fall die Bajonette umdrehen und ihren Regierungen den Befehl verweigern.

1914 zog jedoch wieder die bewährte Patrioten-Nummer auf beiden Seiten. Karl Liebknecht war der einzige Sozialdemokrat im Reichstag, der angesichts flächendeckend patriotischer Rauschzustände zweimal das Kreuz hatte, seine Zustimmung zu den von der Regierung geforderten Kriegskrediten zu verweigern.

Einmal schamhaft durch zu spät kommen zur Sitzung (er stellte sich immerhin gegen seine eigene Partei!), das zweite Mal offen (im Dezember 1914) mittels Gegenstimme.

Das war unpatriotisch, parteifeindlich - und friedensorientiert. Leider war Karl Liebknecht damit sehr einsam und wurde auf den Tag genau heute vor 96 Jahren (!) vom ersten sozialdemokratischen Minister Deutschlands (Gustav Noske) überaus PATRIOTISCH zum Abschuss freigegeben und durch Hauptmann Pabst persönlich ermordet.

Hauptmann Pabst berichtet darüber 1969 in einem Privatbrief.

Hier nachlesbar (Abschnitt "Ermordung"):
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Liebknecht

Jedes Völkerschlachten wenigstens seit 1813 wurde großartig PATRIOTISCH begründet. Aber nur der Völkerschlacht bei Leipzig gebe ich meine Zustimmung. Als Mensch - und NICHT ALS PATRIOT.

Die Zukunft von Coswig gestalten - mit realen Zielen






Wahlprogramm
der Partei DIE LINKE. Coswig zu den Stadtratswahlen  am 25. Mai 2014

Mit gewachsener Kompetenz treten Mitglieder und Sympathisanten der Partei DIE LINKE zur Kommunalwahl 2014 an. Als konstruktive Opposition wollen wir weiterhin die positive Entwicklung unserer Stadt mitgestalten.
Im Stadtrat stehen kommunale Aufgaben im Mittelpunkt der Arbeit. Sie können jedoch nur im Rahmen der Landes-und Bundesgesetzgebung gelöst werden.
Reformen dürfen nicht zu Lasten der sozial Benachteiligten, der Rentner, der Kranken und Arbeitslosen gehen.

      

Vorrangige Ziele der Partei DIE LINKE. in Coswig sind:

1.     In der Stadtentwicklung und im Umweltschutz
·           Lärm macht krank- deshalb ist der  Bahnlärm zu reduzieren! Wir unterstützen die   Bürgerinitiative gegen Bahnlärm im Elbtal.
·           Bezahlbarer  Wohnraum ist entsprechend der  Alters- und Sozialstruktur anzubieten.
Innerstädtische -und  Stadtteilentwicklung ergänzen sich dabei.
Wir unterstützen das gemeinsame Handeln der beiden großen Wohnungsgesellschaften. Entsprechend unserer städtischen Altersstruktur sind alternative Wohnformen weiter zu fördern und neue Pflegemodelle anzusiedeln.
·           Unsere Elbauen mit dem Radweg, See und Freibad Kötitz sowie das Naherholungsbiet  Friedewald als besondere landschaftliche Reize können Coswig touristisch aufwerten. Bei Baumaßnahmen sind deshalb Erfordernisse der Natur mit den Interessen der Menschen in Übereinstimmung zu bringen.
·           Erhaltung oder Neugestaltung von Grünflächen in der Stadt sowie die breite Nutzung der Fernwärme sind für uns  vorrangige Aufgaben zum Schutz der Umwelt.
·           Viele Maßnahmen des Hochwasserschutzes wurden bereits umgesetzt bzw. sind in Planung. Die Starkregenereignisse wie 2002 und 2013 haben gezeigt, dass weitere Maßnahmen notwendig sind, um das Ausmaß der Schäden zu verringern
 
2.   In der Wirtschaftsförderung
·           Die Entwicklung und Vermarktung der Gewerbegebiete in  Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn über kommunale Grenzen hinweg kann Vorteile bringen und ist zu unterstützen.

·           Der weiteren  Ansiedlung von großflächigem Handel stehen wir kritisch gegenüber, um ein weiteres „Sterben“ der kleinen Geschäfte in Coswig zu  verhindern.
·           Wir sind für die Unterstützung  kleiner und mittelständischer Unternehmen, denn sie  schaffen Arbeits- und Ausbildungsplätze.
·           Unsere städtische Holding vereint privatwirtschaftlich geführte Betriebe und Eigenbetriebe der Stadt unter einem Dach.  
        Dieses erfolgreiche Modell unterstützen wir.
Die Privatisierung von Aufgaben der Daseinsfürsorge lehnen wir ab.

3.    In der Verkehrsstruktur

Basteln für Ostern in der "Alten Bibo"

mit Stadt- und Kreisrätin Dagmar Gorek

Immer dienstags im Mehrgenerationenhaus- Offener Treff von 15.00 - 18.00 Uhr macht sich die Bibo einen Bunten. Es gibt einen Spieletreff für Alt und Jung und unter dem Motto "Bibo wills wissen" eine Infostelle für Familien. Im Abstand von zwei bis drei Wochen treffen sich gleichzeitig coswiger Frauen zur Handarbeit in geselliger Runde.

Am 1. April stand Osterschmuck basteln mit Frau Baum und Eier bemalen mit Frau Bielitz auf dem Programm. Als ich zu der Gruppe kam, war das Kaffeetrinken schon erledigt und alle waren eifrig mit kreativen Handarbeiten beschäftigt. Ich war beeindruckt von der Vielfalt der entstehenden Dinge und nach fünf Minuten lagen Papier, Kleber und viele Ideen vor mir.

Im Februar hatte Herr Kowarzik, Geschäftsführer der JuCo Soziale Arbeit Coswig gGmbH den Wirtschaftsplan 2014 im Stadtrat vorgelegt. Seinem Vorbericht konnte ich entnehmen, dass bis Ende des Jahres mehrere Projekte mit Modellcharakter, welche über Zuwendungen seitens des Bundes bzw. des Freistaates finanziert werden, gesichert sind. Für des Mehrgenerationenhaus in Coswig besteht bis Ende 2014 eine prinzipielle Förderzusage. Die Anschlussfinanzierung steht derzeit in Frage, da kommunale Mittel und Eigenmittel aufgewandt werden müssen und der Freistaat bisher keine Mittelbereitstellung avisiert hat. Damit werden vier "Bürgerarbeitsplätze" ersatzlos wegfallen.

Fehlende finanzielle Ausstattung für soziokulturelle Arbeit ist in Sachsen allgemein zu beklagen. Um diese Problematik zu beleuchten, organisierte die Kreistagsfraktion der Linken eine "Woche der Soziokultur", die ihren Abschluss in einer Podiumsdiskussion am 14.04.2014 finden wird.

In Vorbereitung dieser habe ich mich in der Rappelkiste und im Mehrgenerationenhaus umgesehen, Gespräche geführt und gebastelt.

Alles, was ich hören und sehen konnte, findet meine Anerkennung und Hochachtung und nicht zuletzt ist etwas Praktisches dabei entstanden. Ich bedanke mich bei dem Geschäftsführer der JuCo und seinen Mitarbeiterinnen für die freundliche Unterstützung.

Linke Bildung und Kultur im Kreis Meissen: Zu Gast im Zentralgasthof Weinböhla

Linke Bildung und Kultur im Kreis Meissen: Zu Gast im Zentralgasthof Weinböhla: Gregor Gysi: Nachdenken über Deutschland … Gott und die Welt Bericht von Marion Fröbel Weinböhla Am 21.03.2014 hatten zahlreic...



Zum Lesen des Berichts bitte einfach den Link anklicken!

Maxim Gorki über das Weihnachtsfest

Deutsche Fassung s. unten!
Христос – бессмертная идея милосердия и человечности, и Прометей – враг богов 

Сегодня – день Рождения Христа, одного из двух величайших символов, созданных стремлением человека к справедливости и красоте.
Христос – бессмертная идея милосердия и человечности, и Прометей – враг богов, первый бунтовщик против Судьбы, - человечество не создало ничего величественнее этих двух воплощений желаний своих.
Настанет день, когда в душах людей символ гордости и милосердия, кротости и безумной отваги в достижении цели – оба символа скипятся во одно великое чувство и все люди сознают свою значительность, красоту своих стремлений и единокровную связь всех со всеми.

В эти страшные для многих дни мятежа, крови и вражды не надо забывать, что путем великих мук, невыносимых испытаний, мы идем к возрождению человека, совершаем мирское дело раскрепощения жизни от тяжких, ржавых цепей прошлого.

Будем же верить сами в себя, будем упрямо работать, - все в нашей воле, и нет во вселенной иного законодателя, кроме нашей разумной воли.
Всем, кто чувствует себя одиноко среди бури событий, чье сердце точат злые сомнения, чей дух подавлен тяжелой скорбью – душевный привет!

И душевный привет всем безвинно заключенных в тюрьмах.

Текст печатается по изданию: М. Горький, Несвоевремненные мысли. Заметки о революции и культуре, подготовка текста И. Вайнберга, М.: Советский писатель 1990, С. 156-158 с добавлением начальных строк, пропущенных автором в запланированном переиздании книги «Несвоевременные мысли».
Текст из примечания в издании И. Вайнберга, С. 327-328)

Christus und Prometheus - Gorki über das Weihnachtsfest

Heute ist der Tag der Geburt Christi, eines der beiden größten Symbole, die der Mensch in seinem Streben nach Gerechtigkeit und Schönheit geschaffen hat
Christus ist die unsterbliche Idee der Barmherzigkeit und Menschlichkeit, Prometheus ist der Feind der Götter, der erste Rebell gegen das Schicksal; der Mensch hat nichts Erhabeneres geschaffen als diese beiden Verkörperungen seiner Wünsche.
Der Tag wird kommen, an dem die beiden Symbole – Stolz und Barmherzigkeit, Demut und Tollkühnheit beim Verfolgen eines Zieles – in der Seele des Menschen zu einem großen einzigen Gefühl verschmelzen werden und alle Menschen ihre eigene Bedeutung, die Schönheit ihre Strebens und ihre gemeinsame Herkunft erkennen, die sie alle miteinander verbindet.
Diese aufrührerischen, blutigen und feindseligen Tage sind für viele schrecklich und man darf nicht vergessen, daß wir unter großen Qualen und unerträglichen Prüfungen den Weg zur Wiedergeburt des Menschen gehen und daß wir an dem irdischen Werk arbeiten, das Leben von den schweren, rostigen Ketten der Vergangenheit zu befreien.
Laßt uns also an uns selbst glauben, laßt uns hartnäckig arbeiten; alles liegt in unserer Macht, und es gibt im Weltall keinen anderen Gesetzgeber als unseren vernünftigen Willen.
Allen, die sich im Sturm der Ereignisse einsam fühlen, deren Herz von bösen Zweifeln gepeinigt wird, deren Geist tiefe Trauer bedrückt – ihnen gilt mein herzlicher Gruß.
Und meinen herzlichen Gruß auch denen, die unschuldig eingekerkert sind.
Quelle: Maxim Gorkij, Unzeitgemäße Gedanken über Kultur und Revolution, herausgegeben und kommentiert von Bernd Scholz, suhrkamp tb 1974, S. 127-129)

Mädels vor!

Politik ist eine zu wichtige Sache, um sie allein den Männern zu überlassen.

von Stadträtin Dagmar Gorek


Also müssen Frauen ran, aber diese sind erst mal zu finden. Deshalb lud die Gleichstellungsbeauftragte unseres Landkreises Sylvia Wolf am 4. September zu einem Kurzseminar unter der Losung "Frauen mischen sich ein, Frauen gestalten ihre Region" nach Coswig ein. Nicht sehr viele Frauen waren der Einladung gefolgt, so dass der kleine Raum im Coswiger Rathaus noch freie Plätze hatte.

Unsere Gleichstellungsbeauftragte Angelika Gerhardt stellte bei ihrer Begrüßung einen Gast aus Dresden vor. Sabine Friedel (* 5. April 1974 in Dresden) ist eine deutsche Politikerin (SPD). Sie ist seit 2009 Abgeordnete des Sächsischen Landtags.

Leben
Friedel war nach dem Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Jura an der TU Dresden und an der New School in New York City von 2001 bis 2003 persönliche Referentin des Dresdner Oberbürgermeisters Ingolf Roßberg. Von 2004 bis 2009 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich bei Werner J. Patzelt an der Technischen Universität Dresden. Jetzt ist sie Mitarbeiterin an der Landesstelle für Frauenbildung und Projektberatung in Sachsen und eine kompetente Person, wenn Fragen rund um das Thema "Einstieg in die Kommunalpolitik" zu beantworten sind. Unterstützung erhielt sie von drei Stadträtinnen und einer sachkundigen Einwohnerin, welche im Finanzausschuss tätig ist.

Beim Verteilen der Einladungen für diese Veranstaltung hatte ich junge Frauen angesprochen und sehr unterschiedliche Reaktionen erhalten. Interesse ist unbedingt vorhanden und wir müssen weiterhin um Frauen werben. So sieht es auch Angelika Gerhardt, sie wird zu weiteren Kurzseminaren einladen.

[Fotos: Angelika Gerhardt]

Grundschule West - was sagt die Linksfraktion?

Unsere Meinung zur Umgestaltung der Grundschule West

Dr. Eckehard Franz,
Fraktionsvorsitzender Die Linke

Das Coswiger Projekt, die Grundschule West zu erhalten, ist seit drei Jahren Gegenstand der Arbeitsgruppe Schulen des Stadtrates. Sie war in den Plänen der Bildungsagentur und im Kreisschulplan bereits gestrichen, weil die derzeit 135 Grundschüler bei voller Auslastung auch in den beiden anderen Grundschulen Mitte und Brockwitz unterzubringen wären. Die voll sanierte dreizügige GS Mitte hat derzeit nur zwei Klassen.
Dabei war ein Teil der Begründung, Dorfschulen mit noch geringeren Schülerzahlen beim Erhalt zu helfen, indem die drei großen Kreisstädte Coswig, Riesa und Großenhain auf je eine verzichten, auch ganz vernünftig. Mit Mühe und großem Einsatz erreichten unsere beteiligten Kreisräte und Stadtverwaltungen im Kreissozialausschuss, dass diese Kürzung rückgängig gemacht wurde. Für unsere Stadt spielte dabei der Antrag der evangelischen Schule auf ein anderes Gebäude eine entscheidende Rolle. Sie hat in dem ehemaligen Kindergarten nur noch für ein Jahr Platz. Und das sind auch Coswiger Kinder, zumindest zur reichlichen Hälfte.
Die Prüfung aller möglichen Varianten ergab: der Erhalt dieser sehr großen, großenteils noch unsanierten, schön ruhig im Grünen gelegenen Schule am nordwestlichen Rand der Stadt war nur möglich durch ihre volle Auslastung mit gemeinsamer Nutzung durch die staatliche Grundschule und die evangelische Grund- und Mittelschule.
Natürlich gibt es bei allem Neuen auch gegenteilige Ansichten, berechtigte und unberechtigte, realistische und überzogene. Mitunter nur vom eigenen Interesse getragen. Neues setzt sich nie von allein und bei voller Zustimmung aller durch. Sondern oft in zähem Ringen, teilweise mit hitzigem Gefecht. Und bei Schulsachen geht es um die eigenen Kinder!! Wer hat da wohl immer recht? Manche Schärfen in der Debatte sind verständlich, die zunehmenden Unterstellungen und Falschbehauptungen im Schutze der Anonymität nicht.
Aus diesen Gründen haben wir seit mehreren Jahren mit Beschluss des Stadtrates eine AG Schulnetzplanung gebildet. Sie hat bisher alle großen Projekte gründlich beraten, bevor sie dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt wurden. Der erfolgreiche Kampf um die Erweiterung unseres Gymnasiums war nur eines dieser positiven Ergebnisse. Die Erhaltung und Umgestaltung der GS West wird ein weiteres sein.
Um wirklich sicher zu gehen in so einer „heißen Sache, schlug die AG vor, ein anderes erfolgreich laufendes Projekt zum Erfahrungsaustausch zu besuchen. Ergebnis der Suche: davon gibt es sehr wenige. Eines im thüringischen Saalfeld. Dass wir damit richtig lagen, zeigte die sehr große Teilnahme von Stadträten, Eltern, Lehrern und den Verantwortlichen der Schulämter unserer Stadt, vom Kreis und sogar der Bildungsagentur in Dresden. In zwei Bussen und einigen PKW fuhren mehr als 20 Interessierte nach Saalfeld. Sie wurden nicht enttäuscht, sondern ausführlich, offen und ehrlich über Lösungen und Probleme informiert. Keine Frage blieb offen. Leider fehlte Herr Ulbricht.
Ergebnis: es geht, wenn man will. Natürlich gibt es anfangs Probleme der gegenseitigen Gewöhnung. Exakte Trennung der Wege und Einzugsbereiche ist erforderlich, ebenso wie gute Abstimmung bei der geneinsamen Nutzung von Turnhalle, Werkräumen u,ä.. Die rechtlichen und finanziellen Dinge müssen eindeutig geklärt und gelöst sein.

Zum 8. März - noch mal Louise Otto-Peters

Lesestoff zum 101. Frauentag

(rh) Vor einem Jahr haben wir mit "Louise und der Tag im März" Leben und Kampf der Namensgeberin einer Coswiger Strasse gewürdigt. Wie es nun (nicht ganz) der Zufall will, hat unlängst die deutsche Journalistin, Politikwissenschaftlerin und Philosophin Antje Schrupp eine Rezension zu Louise Ottos Roman  „Schloss und Fabrik“ verfasst. Die Rezensentin hat über Frauen in der Internationalen Arbeiterassoziation („Erste Internationale“) promoviert - dürfte also mit den deutschen Verhältnissen zur Entstehungszeit des Romans durchaus vertraut sein. Hier ein Auszug aus der Rezension:
Zum Buch
... es ist sehr spannend zu lesen und aufschlussreich in Bezug auf die politischen Debatten jener Zeit, in der die „vier Stände“ – der Adel, die Kirche, das Bürgertum und das Proletariat – noch in klarer Abgrenzung voneinander existierten. Noch waren die ideologischen Fronten nicht klar, das Kommunistische Manifest noch nicht geschrieben, die „bürgerlichen“ Revolutionen von 1848 noch Zukunftsmusik.
Die Handlung ist ziemlich holzschnittartig, die Figuren sind weniger als individuelle Persönlichkeiten gezeichnet denn als Repräsentationen bestimmter „Typen“. Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Freundschaft zwischen Elisabeth, Tochter einer adligen Familie, und Pauline, Tochter eines Fabrikbesitzers, dessen Reichtum auf brutaler Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter gründet.
Gleichzeitig gärt es im Volk, der Kommunismus ist tatsächlich jenes „Gespenst“, das umgeht in Europa. Gewaltsame Aufstände klopfen quasi schon an die Tür, und Militär und Polizei sind die einzigen, die die Machthaber davor schützen.
Hätte ich das Buch vor zehn oder zwanzig Jahren gelesen, hätte ich es vermutlich als bürgerlich-revisionistisch abgetan. Denn Louise Otto tritt klar für eine gewaltfreie Lösung der sozialen Widersprüche ein:   ...


... Der Adel trägt in Ottos Darstellung eine Mitschuld an dem ausbeuterischen Tun der Fabrikherren, weil er diesen die soziale Anerkennung verweigert und sie quasi dazu treibt, auf puren Reichtum und materiellen Aufstieg zu setzen. Auf der anderen Seite stehen die „kommunistischen Aufrührer“ – die allerdings in der Handlung nicht selbst eine Rolle spielen, sondern nur in Form von Flugblättern und fernen Revolutionen vorkommen. Sie werden von Otto nicht verdammt, sie sind moralisch klar im Recht. Aber, meint Otto (durch ihre Protagonisten): Es bringt halt nichts, die Umstände werden dadurch eher schlimmer als besser. Und eine wichtige Rolle spielen schließlich auch die Jesuiten und die Geheimpolizei, die im Hintergrund Strippen ziehen, mit Hilfe von Agents Provocateurs die Arbeiter zu unsinnigen Aktionen aufwiegeln und sämtliche Reformbemühungen denunzieren, indem sie Beweise fälschen und dubiose Anschuldigungen konstruieren. Alles ganz aktuell irgendwie.
Zur vollständigen (sehr lesenswerten!) Rezension geht es hier.
Weil Frauentag ist - hier doch noch der Schlussatz von Antje Schrupp:

Louise Ottos Roman ist wohl nicht ohne Grund beim Erscheinen sofort zensiert worden und konnte nur in einer verstümmelten Version erscheinen. Die Originalfassung ist erst 1996 zugänglich gemacht worden.
Und nun feiert schön, Mädels jeglichen Alters! Alles Gute zum Frauentag!

Gymnasiasten bald (zwangs-) mobiler?

Coswiger Stadträte haben es in der Hand.
von Reinhard Heinrich
Gymnasium Coswig von innen -
Foto: Homepage des Gymnasiums
Wenn Coswiger Stadträte es entscheiden, dann wird das Schülerleben einiger unserer Kinder interessanter und bunter. Das Los kann festlegen, welche Gymnasiasten aus Coswig und Umgebung dann bis zu einer Stunde Schulweg haben werden. Das gilt als zumutbar. Und man schafft es in dieser Zeit bequem nach Riesa. Dort gibt es, etwa gleichweit vom Bahnhof entfernt, zwei Gymnasien. Das Werner-Heisenberg-Gymnasium genießt einen besonders guten Ruf für sein naturwissenschaftlich-mathematisches Profil - bereits ab Klasse fünf. Und “das Städtische Gymnasium Riesa entstand am 01. August 2002 aus den beiden Gymnasien Manfred von Ardenne und Max Planck”. Klingt auch sehr gebildet. Riesa wird sich freuen, dass neue junge Menschen die Stadt wieder ein wenig bevölkern - und vielleicht mit ihren Eltern sogar umziehen, in preiswerte Wohnungen am Karl-Marx-Ring. Freie Wohnungen gibt es in Riesa genug. Die Einwohnerentwicklung zeigt es. Seit 1981 verlor Riesa rund 18.000 Einwohner. Fast alle Coswiger müssten nach Riesa ziehen, um das auszugleichen. Das wollen unsere Stadträte natürlich nicht. Für wen wären sie dann noch da?

Coswiger Gymnasiasten allerdings ... Für 8 Jahre (Klasse 5 bis 12) könnten mobile, gut qualifizierte Eltern schon mal in Erwägung ziehen, da zu wohnen, wo der Sprößling gute Bildung erhält. In Coswig zum Beispiel.

Coswiger Stadträte beraten demnächst erneut über eine dringende Investition zur Erweiterung unseres Gymnasiums. Man müsste eventuell “Geld aus der Zukunft” heute einsetzen. Stadtrat Dr. Franz spricht von einem Bedarf von 200.000€ bei einem städtischen Haushaltsvolumen von 34 Millionen.

Was hat Gymnasium mit Zukunft zu tun? Ich brauche das eigentlich nicht zu wissen. Stadträte sollten es aber unbedingt.

"Mein 1945" - ein Junger Coswiger von damals berichtet

Rondo Bildung und Kultur und die Stadtbibliothek Coswig
laden ein zu:
Lesung und Gespräch zu 65 Jahren Befreiung vom Hitlerfaschismus


mit Prof. Dr. habil. S. Grunert
Wo: Stadtbibliothek Coswig
Wann: Mittwoch, 9. Juni 2010 17:00 Uhr

Der Coswiger Bürger Siegfried Grunert liest erstmals öffentlich aus seinen persönlichen Erinnerungen an den Mai 1945, den er als Jugendlicher erlebte.
Der Text gewährt Einblicke in das Alltagsleben normaler Einwohner unter den Bedingungen der heran rückenden Front sowie der zusammenbrechenden Naziherrschaft. Vom schützenden Bahndamm ist eben so die Rede wie von hysterischen - und teils ignorierten - SS-Befehlen an die Bevölkerung.
Die ersten Tage nach der Befreiung fordern dann viel Erfindungsreichtum zur Nutzung der wenigen verbliebenen Ressourcen zum Überleben. Obwohl nicht mehr geschossen wird und keine Bomben mehr fallen besteht noch manche Lebensgefahr - und es sind nicht immer die Sieger, die man fürchten muß.
Die Lesung ist ein Beitrag zur Würdigung des 65. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus und soll den Zeítzeugenbericht einem größeren Personenkreis vorstellen.

17. Sächsische Musikschultage in unserer Stadt

Ein  Blick auf Bildung und Erziehung
von Stadträtin Dagmar Gorek

"Wir freuen uns, dass die 17. Sächsischen Musikschultage in unserer Stadt stattfinden."

Mit diesen einleitenden Worten moderierte die Leiterin der Coswiger Musikschule Hanna Hartig am 22. April ein festliches Konzert in der Börse Coswig. Sie führte uns durch ein Programm, welches gemeinsam von allen Musikschulen des Landkreises gestaltet wurde und deren Leistungsniveau hörbar präsentierte.
"Jedem Kind ein Instrument", dieses Projekt ermöglicht seit dem Schuljahr 2006/2007 vielen Kindern des Landkreises intensive musische Bildung in den ersten Schuljahren. Das Grundschulorchester Radeburg musizierte stolz das Gelernte auf dem Lieblingsinstrument. Alle Künstler waren mit viel Engagement bei der Sache.
Höhepunkt der Darbietungen war die Tondichtung "Finlandia" von Jean Sibelius. Dabei wurde ein gemeinsames Orchester von dem Leiter der Kreismusikschule, Ingmar Scheidig, dirigiert.

Begrüßt wurden die großen und kleinen Gäste durch Herrn Gerhard Rose in Vertretung für unseren Landrat.
Die Grußworte sprach der Präsident des Sächsischen Landtages, Herr Dr. Matthias Rößler. Beide Herren brachten den Dank an die Musikanten und ihre Lehrer zum Ausdruck und versprachen weitere finanzielle Förderung.

Das war Musik für meine Ohren!
 23. April. 2010

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