"PDS muss sich entscheiden: Volkspartei oder Sekte" - Schollbach (ursprünglich Coswiger) kritisiert


Heute ausnahmsweise mal ein Artikel aus dem Newsletter des Landesvorstandes. Er zitiert: Freie Presse (http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Presse) vom 29. Juni 2006

"PDS muss sich entscheiden: Volkspartei oder Sekte" - Schollbach kritisiert Jugendclique und Machtlosigkeit der Partei

Dresden. In der PDS/Linkspartei geht die Aufarbeitung der jüngsten Aktion ihrer Jugendbrigade weiter. Nach dem verheerenden Echo, das die Forderung nach Einholen der deutschen Fahnen auslöste, stärkte der sächsische Landesvorstand der in Bedrängnis geratenen Vorsitzenden Cornelia Ernst den Rücken.
Mit Andre Schollbach (27) meldet sich ein junger PDS-Politiker kritisch zu Wort.
Der angehende Jurist ist Sprecher der PDS-Fraktion im Dresdner Stadtrat. Mit ihm sprach Hubert Kemper.

Freie Presse: Fühlen Sie sich von der PDS-Jugend vertreten?
Andre Schollbach: Weder ich, noch eine große Zahl der jungen Mitglieder in der PDS. Das sind Menschen, die im Leben stehen und bereits eine Biografie vorweisen können. Wir verfolgen zwar einen linken Politik-Ansatz, wollen aber nicht die Weltrevolution ausrufen. Es geht um machbare Politik und nicht um Sektierertum linksradikaler Tagträumer.

Freie Presse: Sollte man sie deswegen nicht zu ernst nehmen?
Schollbach: Dieser nahe liegenden Gefahr ist die Partei bereits erlegen. Eine kleine skrupellose, intrigante Clique hat die Schaltstellen der PDS besetzt. Weil man gegen sie nichts mehr ausrichten kann, arrangiert man sich mit ihr.

Freie Presse: Wie stark ist die Gruppe, die plötzlich das Außenbild der PDS belastet?
Schollbach: Der Kern ist nicht größer als 100 bis 150 Leute - von insgesamt 15.000 Mitgliedern.

Freie Presse: Worum geht es der so genannten Jugendbrigade?
Schollbach: Ihr geht es nicht um politische Inhalte, vielmehr um Macht und Mandate. Provokationen wie jetzt mit den Deutschland-Fahnen sind keine Ausrutscher. Sie sind Teil einer langfristigen Strategie, mit der in Kauf genommen wird, die Partei insgesamt zu beschädigen. Die Wähler sind ihnen ziemlich gleichgültig.

Freie Presse: Warum wehrt sich die Basis nicht?
Schollbach: Die Basis ist in großen Teilen entweder überaltert oder beruflich so eingespannt, dass sie zu Korrekturen kaum mehr fähig ist. Viele etablierten Landespolitiker halten still, weil sie wissen, wie stark der Intrigantenklub ist.

Freie Presse: Wohin steuert Ihre Partei?
Schollbach: Die PDS muss sich entscheiden: Volkspartei oder Sekte. Die Menschen haben uns gewählt, weil wir uns den Sachthemen widmen und nicht die Träume von Polit-Desperados erfüllen sollen.

Bonk-Link zu Presseerklärungen

Zu Recht machte Uwe Schnabel aus Coswig darauf aufmerksam, daß Julia Bonks Presseerklärung zu den bunten Fahnen nicht unter "Presseerklärungen" auf ihrer Landtags-Abgeordnetenseite, sondern unter http://www.nein-zum-deutschlandhype.de (zur Ansicht Überschrift anklicken) veröffentlicht ist.

Dort soll auch die Erklärung von Peter Porsch zur Rolle von Schwarz-Rot-Gold in der bürgerlich-demokratischen Revolution 1848 sowie zur Abstinenz realer Faschisten gegenüber diese Fahne zu finden sein - aber nicht auf Anhieb - finde ich.

Der Eintrag hier (vom 21. Juni) reicht mir da vollkommen.

rbi aktuell: Julia Bonk will die Deutschlandfahnen von der Straße holen

(Für den ausführlichen Text Überschrift anklicken!)

"Gern mal Mäuschen wäre man nach der Veröffentlichung wohl in den Räumlichkeiten der NPD-Fraktion gewesen, bei der die Sache angekommen sein muß, als fallen Weihnachten und Ostern auf einen Tag. So genüßlich sind deren Presseerklärungen selten geschrieben. Verständlich: die NPD hatte einen Erfolg zu feiern. Eine "Linke" bietet sich dar, wie es den Faschisten nur recht sein kann."

Das ist mir heute aufgefallen. Dazu sollte manchem vielleicht etwas einfallen.

Das Gegenteil einer Dummheit ist nicht notwendigerweise eine Klugheit

Da haben wir den Salat.
Das Revolverblatt BZ gibt genüßlich unser "Sternchen von der Jugendbrigade" wieder. Hier - oder Überschrift anklicken.

Das ist mir heute aufgefallen. Dazu sollte manchem vielleicht etwas einfallen.

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