von Reinhard Heinrich
Barrikade - "Leipziger Illustrirten Zeitung", 3.6.1848 |
Im Gegenteil: Diese Mittel sind ein bekanntes Merkmal von Menschen, die sich mangels sachlicher Argumente dennoch um jeden Preis durchsetzen wollen, gegebenfalls sogar wissend, daß sie im Unrecht sind.
Zwei Beispiele kursieren in Coswig und sollten eine Warnung sein, so leichtfertig auf das gebotene Minimum an Streitkultur zu verzichten:
- In einem (veröffentlichten!) Leserbrief an die Sächsische Zeitung, in dem es um den Wasserpreis ging, wurde gleich mal einem politischen Widersacher sein gerade überstandenes Ordnungverfahren in dessen Partei vorgehalten. Hat zwar nichts miteinander zu tun - könnte aber das öffentliche Ansehen des Betreffenden gut schädigen. Das ist einfach nur hinterhältig. Man kennt das von FDJ- oder Parteiversammlungen: Den Abweichler niedermachen mit allen Mitteln, wenn sachlichen Argumente fehlen. Das ist unterste Schublade - und seit Herbst 1989 kann man sich dagegen wehren.
- Ein Mieter benutzte gleich mal den Kopfbogen seiner Firma, wo er Chef (aber nicht Alleinherrscher) ist, um der Linksfraktion vorzuwerfen, das neue Preismodell sei Erfindung des Fraktionsvorsitzenden.und Aufsichtsratsmitglieds (WAB). Welch hohe Ehre, aber der Aufsichtsrat ist ein kollektives Kontrollorgan und der Briefschreiber dürfte das wissen. Er hat als Vorstand selbst einen Aufsichtsrat in seiner Firma. Wider besseres Wissen also droht der Bürger mit allem möglichen, nicht zuletzt mit einem "vernichtenden" Wahlergebnis beim nächsten mal. Gut gebrüllt, aber falsche Voraussetzungen werden vom Brüllen nicht richtiger.
Eine saubere Sache will mit sauberen Mitteln vertreten werden.
Sonst ist beides einfach nur schmutzig.
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