Ist das die Lösung?

Wehret den Anfängen

Warnung von
G. Dietmar Rode, Kreisrat

Nachdem mir der Leiter des Coswiger Ordnungsamtes am Mittwoch telefonisch versichert hatte, dass die Nazi-Schmierereien auf dem Wettinplatz nun beseitigt seien, bietet sich heute diese Lösung. Man kennt die Eskalationsmöglichkeiten solcher Konfrontationen. Wird es dann in Coswig auch bald Plautze geben?

Wenn sich die öffentlichen Verantwortungsträger Polizei und Stadtverwaltung nur den Ball  zuwerfen, und den hilflosen Hausbesitzer auf dem Wettinplatz allein im Regen stehen lassen, sind die entsprechenden Konflikte vorprogrammiert.

3 Kommentare:

  1. Das sieht eher nach einer Straßenschlacht der Schmierfinken aus. Muss man es erst so weit kommen lassen?

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  2. Wird aus Coswig nun ein kleines Dresden-Neustadt?

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  3. Freitag, 21. Januar 2011
    (Sächsische Zeitung)

    Rechte Parolen jetzt rot überschmiert

    In Coswig geht die Diskussion um die Schmierereien am alten Kino und dem ehemaligen Cafe Saupe in die nächste Runde. Denn über Nacht wurde eine quasi unorthodoxe Lösung gefunden, wie mit den Naziparolen „Deutschland den Deutschen“ und „Rache für Hess“ umzugehen ist. Sie wurden von den Anhängern des anderen Lagers überschmiert. Von der Polizei ist nichts Neues zu hören und im Rathaus herrscht nach wie vor die Lesart, dass das alles Sache des Eigentümers sei.

    Politisch reagieren

    Der wurde aufgefordert, die Parolen an seinen Gebäuden zu entfernen. Auch dieser Aufforderung kam er auf seine Weise nach. Er delegierte das Ganze an den vietnamesischen Textilhändler, der den Vorraum des alten Kinos als Laden nutzt. Der griff kurzerhand zum Pinsel und beseitigte die Parolen in seinem Ladenbereich. Seine Frau, Nguyen Thi Loan, spricht gut deutsch und weiß, was da stand. „Ich finde das nicht gut“, sagt sie. Aber was solle man dagegen tun, wenn nachts derartiges gesprüht werde. Dass die Parolen dann rot übersprüht wurden, mache es auch nicht besser.

    Das findet auch Linken-Kreisrat Dietmar Rode, der den Stein ins Rollen brachte. „Es kann doch nicht sein, dass im Sichtbereich der Mittelschule, wo die Lehrer ein- und ausfahren, solche Parolen wochenlang stehen bleiben. Da muss man doch etwas tun“, sagt Rode. An die Adresse der Stadt Coswig sagt der Ex-Coswiger, dass es nicht sein könne, als Stadt einerseits den Titel bunt und offen in Anspruch zu nehmen und andererseits nicht die Bedingungen dafür zu erfüllen. Nur wenige Schritte weiter an der Straßenbahnhaltestelle hänge doch das Schild, das Coswig als „Ort der Vielfalt“ ausweise. Diesen Titel bekam Coswig im vergangenen Jahr zusammen mit zahlreichen anderen Städten, die sich an der Aktionskampagne des Bundes „Vielfalt tut gut“ beteiligten. Was Rode nicht weiß: Das Schild hing nur wenige Tage an der Straßenbahnhaltestelle. Dann war es weg. Die Stadt ließ daraufhin ein neues anfertigen, das seither sicher und geschützt hinter der Scheibe des Rathausfoyers hängt.

    Aufgrund der Untätigkeit der offiziellen Stellen will Rode den Fall jetzt politisch ins Rollen bringen. Seine Genossen von der Linkspartei in Coswig hat er gebeten, den Fall im Stadtrat auf die Tagesordnung zu setzen. Es könne nicht sein, dass so etwas geduldet würde. Die Stadt müsse handeln und den Eigentümer zwingen, etwas zu tun. Schließlich sei der verantwortlich für seine Immobilien. Coswigs Linken-Fraktionschef Eckehard Franz sei deshalb im Rathaus vorstellig geworden. Aber offenbar höre man dort nicht auf ihn.Torsten Oelsner

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