Vor drei Jahren führte die Linksfraktion des Kreistages Meißen in der letzten Oktoberwoche eine Aktion zu den Tafeln des Landkreises durch.
Ich war bei der Meißner Tafel, Außenstelle Coswig.
Dieses Jahr ist die Aktionswoche der Linken dem Thema „Armut“ gewidmet. Was liegt näher, als mal wieder bei der Meißner Tafel in Coswig nachzufragen?
Die Meißner Tafel ist ein Projekt des Vereines „Meißner Kinder- und Familienhilfe e.V.“.
Sie erhält weder vom Land, noch von den Kommunen finanzielle Zuschüsse zur Erfüllung ihrer Aufgaben. Für die Kfz-Versicherung, Autoreparatur, Spritkosten sowie für die Versicherung der ehrenamtlichen Helfer müssen sie selbst aufkommen, in Coswig auch für Miete und Betriebskosten.
Deshalb wurde bis August 2016 von jedem Anspruchsberechtigten ein Obolus von 3,00 Euro pro Erwachsenen und Einkauf verlangt.
Wegen gestiegener Preise in allen aufgezählten Kostenpunkten konnte der Tafelbetrieb so nicht mehr aufrechterhalten werden. Rote Zahlen würden das Aus der Tafel bedeuten!
Zum 1. September 2016 wurde deshalb auch für Kinder ein Betrag verlangt. Dieser beträgt vom 1. bis 12. Lebensjahr 0,50 Euro und für Kinder über 12 bis 16 Jahre 1,50 Euro. Wer älter ist zahlt
3,00 Euro. Mit diesen Beträgen liegt die Meißner Tafel sachsenweit an der unteren Grenze!
Schwerpunkt der Arbeit aller Tafeln ist das Beschaffen von Lebensmitteln und die Bereitstellung und Abgabe dieser in ansprechender, guter Qualität. Für diese Aufgaben werden fleißige Helfer benötigt.
Frau Lehmann ist die Leiterin der Meißner Tafel - Außenstelle Coswig. Sie macht diese Arbeit seit 2002 und ist mit großem Engagement dabei. Am 15.10.2018 wurde sie vom Landesverband der Tafeln Sachsens in Annaberg-Buchholz für ihr Ehrenamt ausgezeichnet. Ihr zur Seite stehen Frau Seifert als ihre Vertretung und ein Kollektiv von ehrenamtlichen bzw. geringfügig beschäftigten Mitarbeitern. Sie erhalten Aufwandsentschädigung oder werden als 1,00 Euro-Jobber bezahlt. Es gibt aber auch Ehrenamtliche ohne Vergütung!
An drei Tagen der Woche ist die Tafel von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr geöffnet. Darüber hinaus werden vor allem mit Familien weitere Termine vereinbart. Gearbeitet wird an allen Wochentagen, denn das Beschaffen und “Herrichten“ der Ware macht viel Arbeit. Die Artikel müssen sortiert, geputzt und ständig nach der Frische und dem Verfallsdatum kontrolliert werden. Es ist eine gewisse Verantwortung, welche die Mitarbeiter haben. Frau Lehmann ist die Leiterin der Meißner Tafel - Außenstelle Coswig. Sie macht diese Arbeit seit 2002 und ist mit großem Engagement dabei. Am 15.10.2018 wurde sie vom Landesverband der Tafeln Sachsens in Annaberg-Buchholz für ihr Ehrenamt ausgezeichnet. Ihr zur Seite stehen Frau Seifert als ihre Vertretung und ein Kollektiv von ehrenamtlichen bzw. geringfügig beschäftigten Mitarbeitern. Sie erhalten Aufwandsentschädigung oder werden als 1,00 Euro-Jobber bezahlt. Es gibt aber auch Ehrenamtliche ohne Vergütung!
Deshalb und wegen der großen Einsatzbereitschaft ist Frau Lehmann stolz auf ihr Kollektiv. Es ist nicht vorhersehbar, wie viele Anspruchsberechtigte pro Tag kommen werden. Also müssen die wichtigsten Lebensmittel immer in ausreichender Menge vorhanden sein. Bei großem Andrang müssen die Besucher auch mal warten. Dafür gibt es einen kleinen Raum mit Stühlen. Eine Toilette ist wegen der Hygiene nur für das Personal vorhanden, weniger schön!!
Aber viel problematischer sei, dass die Märkte ihre Angebote zurückfahren. Zum Beispiel erhält man vom Kaufland nur noch Gemüse, Obst und Backwaren. Joghurt und andere leckere Sachen sind nicht mehr dabei! Sehr schade, denn vor allem dadurch schmälert sich das Angebot für Bedürftige. Dabei hat die Tafel einen Kleintransporter mit Kühlung, so dass die Kühlkette bei den Lebensmitteln nicht unterbrochen wird. Für Frau Lehmann erschließt sich nicht, warum zum Beispiel das Kaufland ihnen keine Molkereiprodukte anbieten darf.
Engpässe versucht man durch die Hauptstelle Meißen auszugleichen. Sie hat Zugang zu größeren Märkten und bekommt die beliebten Molkereiprodukte. Man kooperiert untereinander.
Unterstützung erhält die Außenstelle Coswig von der Stadt Coswig. Als Eigentümer der Immobilie stellt sie einen Hausmeister bereit. Das Fahrzeug ist Eigentum der Meißner Tafel, Fahrer und Beifahrer werden von der Stadt Coswig über das Jobcenter als geringfügig Beschäftigte akquiriert. Was wünscht sich Frau Lehmann für die Tafel in Coswig?
Wir benötigen dringend ein neues Fahrzeug mit Kühlung. Wenn uns die Stadt bei der Suche nach einem Sponsor unterstützen würde, das wäre eine tolle Sache!!
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