Deutsches Ärzteblatt v. 28. Juli 2006 befaßt sich mit Elblandkliniken


Norbert Jachertz (im Bild Mitte "Norbert Jachertz: Kompetent, mutig, rheinisch-gelassen" - lt. Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 36 vom 03.09.2004), langjähriger Chefredakteur des Deutschen Ärzteblattes, widmet dem Verkauf der Elblandkliniken einen seitenfüllenden Artikel in der Zeitung, die allwöchentlich sämtliche Arztpraxen Deutschlands - und sogar alle Ärzte im Ruhenstand - im Briefkasten haben.

Es muß der deutschen Ärzteschaft erhebliche Bauch- und Kopfschmerzen bereiten, was manche Landräte gegenwärtig glauben tun zu müssen.

Hier drei Auszüge (für den vollen Wortlaut bitte die Überschrift anklicken - oder hier):
Die öffentliche Hand zieht sich zurück, die Privaten rücken vor.

Mitten im ohnehin heißen sächsischen Sommer erhitzt der Streit um zwei Krankenhäuser im Raum Dresden die Gemüter. Der Kreis Meißen will seine Elblandkliniken, zwei Allgemeinkrankenhäuser, verkaufen. Im Gespräch sind die üblichen Verdächtigen, die großen Klinikketten. Die beiden Krankenhäuser kommen auf zusammen 750 Betten und wurden nach der Wende mit 150 Millionen Euro totalsaniert. Der Landrat favorisiert die Privatisierung.
...
Was im Elbland passiert, läuft allenthalben. Die öffentliche Hand zieht sich zurück, definiert den öffentlichen Auftrag neu und überlässt das Feld den privaten Investoren, sei es im sozialen Wohnungsbau, beim Straßenbau, Schienenverkehr, bei der Post und sogar bei der öffentlichen Sicherheit.
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Alle Privaten, die Kliniken einwerben, versichern, bestehende Verträge einzuhalten und die gewohnte Versorgung der Patienten sicherzustellen. Zu beachten ist freilich das Kleingedruckte. Die Unternehmen betreiben nur das, was sich rechnet. Denn sie müssen auf Rendite achten.


Das ist mir heute aufgefallen. Dazu sollte manchem vielleicht etwas einfallen.

DNN berichten über Bürgerforum in Coswig

"Legt endlich die Zahlen auf den Tisch"

Radebeul/Coswig. Die Stimmung war aufgeladen, als sich am Montagabend die Gegner des Verkaufs der Elblandkliniken Meißen und Radebeul in Coswig trafen. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens hatten zum Bürgerforum geladen, gut 30 Unterstützer waren gekommen. Das Treffen sollte eigentlich in der Begegnungsstätte der Volkssolidarität stattfinden. "Heute früh hat uns die Volkssolidarität aber per Email mitgeteilt, dass uns der Raum nicht zur Verfügung gestellt wird", sagte Rudolf Haas, einer der Initiatoren des Bürgerbegehrens.

Dass tatsächlich technische Gründe der Grund für die Absage waren, mochte Haas nicht glauben. Zumal es seit einigen Tagen Streit mit der Volkssolidarität gibt um Plakate, ...


Für den vollen Text Überschrift anklicken!
Das ist mir heute aufgefallen. Dazu sollte manchem vielleicht etwas einfallen.

SACHSEN IST SPITZENREITER


Nicht nur wegen hoher Temperaturen war Sachsen (mit Coswig) jetzt in den Medien. Auch der geplante Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an den Elblandkliniken Meißen-Radebeul trug dazu bei. Sogar in überregionalen Zeitungen wie ND und Ärzteblatt konnte man dazu lesen.In Sachsen gibt es bereits 30% private Kliniken.
Die Argumentation der Befürworter lautet : "die Investitionen in der Zukunft sind nicht von kommunaler Hand finanzierbar" . Ein "starker Partner" soll her- und 51% der Klinikanteile sollen verkauft werden.Die Finanzausstattung der Kommunen und Landkreise ist seit Jahren in der Kritik.

Verantwortlichen Politikern fällt dazu nichts ein. So greifen LK und Kommunen zur Selbsthilfe: Alles, was nicht"unbedingt nötig" ist, wird verkauft.

Für Linksdenker hört das allerdings bei der Daseinsvorsorge auf. Meine Wohnung würde ich ebenso zuletzt verkaufen wie meine Gesundheit. Sicher denken viele von Ihnen auch so. ABER (wird beschwichtigend eingeworfen) wir verkaufen doch nur einen Teil der Elblandkliniken. Ja, ja - nur die größere Hälfte!

Ja, warum wohl wollen die großen Käufer wie private Klinikketten nur einen Mehrheitsverkauf ? Weil wir dann noch immer genug Einflußmöglichkeiten haben? An dieses Steinbach-Märchen glaubt wohl nur, wer neu in der der Marktwirtschaft ist. Nach 16 Jahren neuer Freiheit gehört zu den Erkenntnissen auch: Wo kein Gewinn zu erwirtschaften ist, wird nicht investiert! Also.Warum den möglichen Gewinn nicht in kommunale Einrichtungen fließen lassen? Stünden die Kliniken des Kreises (der demnächst auch noch in seinen Grenzen umgestaltet werden soll) in den roten Zahlen, gäbe es wohl nicht so viele Bewerber.Kommunale Verbünde in anderen Städten haben vorgemacht, dass auch Krankenhäuser in kommunaler Hand konkurrenzfähig sind.

Wenn wir in dem laufenden Bürgerbegehren eine zahlenmäßige Spitzenposition erreichen könnten, wäre das aus meiner Sicht ein besserer Rekord.

Behalten Sie einen kühlen Kopf- bleiben Sie gesund- und mischen Sie sich ein in die Entscheidung!
U. Windsheimer

zweieinhalb Nachrichten aus Coswig zum Bürgerbegehren

erste Nachricht: Volkssolidarität sammelt keine Unterschriften

(SZ) Landkreis. Die Volkssolidarität im Landkreis wehrt sich dagegen, für das Bürgerbegehren zum Bürgerentscheid gegen einen mehrheitlichen Verkauf der Elblandkliniken Meißen und Radebeul vereinnahmt zu werden.
„Die Aussage auf den Plakaten, dass die Unterschriftslisten zum Bürgerbegehren in der Volkssolidarität ausliegen, entspricht einerseits nicht den Tatsachen. Andererseits gab es zu einer solchen Plakatveröffentlichung keinerlei Rücksprachen ... 
Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/base.asp?ausgabe=313

zweite Nachricht: Bürgerforum verlegt

Das für heute, Montag, den 07.08.2006, 19:30 Uhr angekündigte Bürgerforum kann unglücklicherweise  - "aus technischen Gründen" - , wie die Volkssolidarität mitgeteilt hat, nicht in deren Räumen stattfinden.
Freundlicherweise stellt der CVJM (Kirchstraße 5 nahe der alten Kirche) einen Ersatz-Raum zur Verfügung - wohin die Initiatoren nunmehr um so herzlicher einladen.

halbe Nachricht: Auszug aus "Hauptpositionen der Volkssolidarität zur Sozialreform"

"Den Sozialstaat erhalten und durch Modernisierung stärken

64 Die parlamentarische "Parteien"-Demokratie bedarf der weiteren Demokratisierung durch direkte Beteiligung der Bürger in sie betreffenden Angelegenheiten in Form von Volksbefragungen und Volksentscheiden auf gesamtgesellschaftlicher Ebene. Auch auf kommunaler Ebene sind die Mitwirkungsmöglichkeiten auszubauen, z.B. durch Bürgerbegehren, Bürgerinitiativen und andere Formen."
 

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