Zwischen Weltfriedenstag und Bundestagswahl

Auf der Coswiger  Hauptstrasse zeigte sich DIE LINKE und ihr "Bodenpersonal"

(rh) Was nützt es, wenn Polit-Stars in den Parlamenten herumregieren - und an der Basis reicht es maximal für Rituale? DIE LINKE in Coswig zeigte heute, dass sie (nicht nur) im Wahlkampf eine zahlreiche, bunte und vielgestaltige Basis mobilisieren kann, wenn's drauf ankommt. Fast alle Stadträte der Linksfraktion, Vorstandsmitglieder, unermüdliche Öffentlichkeitsarbeiter und "ganz normale" Mitglieder und Sympathisanten standen zum Gespräch bereit.
Dabei waren weder die Vorsitzende noch ihr Stellvertreter vom Arbeitsplatz abkömmlich - und es lief auch so. Manche/r hatte frei genommen, einzelne Einkaufsbeutel vom Wochenmarkt verwiesen auf die sinnvolle Verbindung des Politischen mit dem Zweckmässigen und insgesamt wirkte diese lebendige, bunter Truppe doch recht einladend zu Gesprächen über Gott und die Welt, Krieg und Frieden in Syrien und vor allem darüber, wer im nächsten Bundestag den Kurs dieser Republik bestimmen soll.
Angenommen wurde dieses Angebot von Coswigern, die das Fahrrad vorbei schoben - aber auch von Leipziger Touristen, die gerade im Kötitz auf dem Campingplatz wohnen und etwas über Coswig erfahren wollten. Ob Verhältnisse im Rathaus - einschliesslich Ablauf bei Flutalarm - oder die Hochwassermarke an Baldaufs Hausecke, der Stadtführer am Infostand konnte Auskunft geben.

"Wie will die Linke ihr '100% sozial' denn bezahlen?" - wurde gefragt. Zum Glück hatte Dietmar Bartsch es in der gestrigen Fernsehsendung erklärt: Wenn die CDU bereit wäre, zu den Spitzensteuersätzen der Regierung Kohl zurückzukehren, dann wäre das schon ein entscheidender Schritt zur "Reichensteuer".

Plakate, die uns weiter bringen ...

... oder Plakate, die uns ärgern?

von Reinhard Heinrich

Heute macht ein Blog im Kreis Meißen auf eine (zum Glück schnell behobene) Ordnungswidrigkeit in
Was hängt, das hängt. Auch gern witzig kombiniert ...
Coswig aufmerksam.
Man beklagt dort neben dem Gesetzes- und Verordnungs-Wirrwarr - sicherlich zu Recht - Verstösse zweier Parteien, die in Coswig frühzeitig Wahl-Plakate gehängt haben. Zu früh allerdings - als sie noch nicht durften. Und die Stadt hat sich, wie sicherlich schon öfter in Bagatellfällen, flexibel gezeigt und durch nachträgliche Genehmigung die Ordnung wieder hergestellt. Und niemand in ganz Coswig hat gemurrt.
Wirklich niemand? Nein, ganz hinten am Rande gibt es noch so eine rebellische Siedlung (nur verbal!) rauflustiger Gesellen, mit Augenklappe und Piratentuch, wo man das nicht durchgehen lassen kann. Und ein wenig haben sie ja auch Recht. Als relativ neue Partei, die sich erstmals auf den Weg in den Bundestag macht, achten die Piraten streng auf jeden Strohhalm, über den schon andere Parteien und ihre Kandidaten gestolpert sind. Unsere Genossin MdB Halina Wawzyniak, Juristin und netzpolitische Sprecherin der bisherigen Linksfraktion im Bundestag, war es, die sich vehement dafür eingesetzt hat, Martin Sonneborns (Spass-)Partei "Die Partei" zur Wahl zuzulassen, so lange diese sich auf dem Wege von Recht und Verfassung bewegt.
Gleiches Recht für Alle - die sich auch daran zu halten haben - ist ein wertvolles demokratisches Gut. Die Stadt Coswig hat es - nach einem Verstoß - im Nachgang wieder hergestellt.

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