Nach der Wahl ist vor der Wahl
von Ludmilla Birkle, Stadträtin
„Frauen mischen
sich ein – Frauen gestalten ihre Region“
Unter
diesem Thema beteiligen sich die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises
Meißen an einem Projekt der Landesstelle für Frauenbildung und Projektberatung
in Sachsen. Hier sind meine Antworten auf die Fragen der Gleichstellungsbeauftragten der Stadtverwaltung Coswig:
Kommunalpolitik ist
sehr männerdominant. Was hat Sie dazu bewogen, für Ihre Kommune aktiv zu
werden? Gab es eine bestimmte Situation oder einen Auslöser, der Ihnen dazu
einen Anstoß gab? Was ist Ihre Motivation, Kommunalpolitik zu betreiben?
Ich wurde vor der letzen Wahl von der Partei Die Linke
angesprochen, ob ich für den Stadtrat kandidieren würde. Da ich in Rußland auch
schon immer aktiv war hat mich diese Aufgabe sehr gereizt und ich sagte zu.
Gleichzeitig wollte ich damit auch die Interessen meiner in Coswig lebenden
Landsleute vertreten.
Ich
habe keine Probleme mit meine Arbeit als Stadträtin, da mein Mann hinter mir
steht und mir hilft und ich auch nicht berufstätig bin.
Warum sollten mehr
Frauen kommunalpolitisch tätig sein?
Ich bin der Meinung, dass Frauen in die Kommunalpolitik
gehören weil sie diese Politik mit mehr "Herzenswärme" gestalten
können.
Was sind förderliche
Faktoren, damit kommunalpolitisches Engagement „gelingen“ kann?
Es muss uns gelingen mehr junge Leute in die Kommunalpolitik
einzubeziehen, da diese sicherlich auch
neue Ideen haben.
Was
sind Hürden und Herausforderungen?
Eine Herausforderung stellte anfangs für mich meine
Mitarbeit im VA und Stadtrat dar. Ich kann die deutsche Sprache gut verstehen,
wenn eine Person spricht, wenn aber alle auf einmal etwas sagen, habe ich schon
meine Schwierigkeiten um alles zu mitzukriegen. Ich frage dann schon einmal
meine Kollegen.
Haben Frauen den
längeren Atem?
Ich bin der Meinung, dass Frauen nicht unbedingt
den längeren Atem haben, Männer und Frauen sin da gleichwertig, genau wie
bei der Kommunikation. Es gibt auf beiden Seiten bessere und schlechtere.
Was war bzw. ist für
Sie die größte Herausforderung als Stadträtin? Was bewegt Sie? Was haben Sie
bewegt?
Die größte Herausforderung war für mich die Entwicklung
unseres Gymnasium und der Grundschule
West. Genau so freue ich mich über alles
was in Coswig neu entsteht.
Was wünschen Sie sich
für die Zukunft, wenn es um die Geschlechtergerechtig-keit der Zusammensetzung
der Kommunalparlamente geht?
Ich bin der Meinung dass sich mehr Frauen der
kommunalpolitischen Arbeit widmen sollten, ihr Blickwinkel ist doch etwas
anders.
Abschließend
möchte ich sagen:
Für
mich haben die Jahre im Stadtrat neue Erfahrungen gebracht und ich habe auch
viele Menschen kennengelernt, die mich respektieren. Ich möchte diese Arbeit
auch gerne noch weiter machen und wünsche mir, dass sich vielleicht doch mehr
Frauen ein Herz fassen und sich für die Kommunalpolitik interessieren.
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