Gymnasiasten bald (zwangs-) mobiler?

Coswiger Stadträte haben es in der Hand.
von Reinhard Heinrich
Gymnasium Coswig von innen -
Foto: Homepage des Gymnasiums
Wenn Coswiger Stadträte es entscheiden, dann wird das Schülerleben einiger unserer Kinder interessanter und bunter. Das Los kann festlegen, welche Gymnasiasten aus Coswig und Umgebung dann bis zu einer Stunde Schulweg haben werden. Das gilt als zumutbar. Und man schafft es in dieser Zeit bequem nach Riesa. Dort gibt es, etwa gleichweit vom Bahnhof entfernt, zwei Gymnasien. Das Werner-Heisenberg-Gymnasium genießt einen besonders guten Ruf für sein naturwissenschaftlich-mathematisches Profil - bereits ab Klasse fünf. Und “das Städtische Gymnasium Riesa entstand am 01. August 2002 aus den beiden Gymnasien Manfred von Ardenne und Max Planck”. Klingt auch sehr gebildet. Riesa wird sich freuen, dass neue junge Menschen die Stadt wieder ein wenig bevölkern - und vielleicht mit ihren Eltern sogar umziehen, in preiswerte Wohnungen am Karl-Marx-Ring. Freie Wohnungen gibt es in Riesa genug. Die Einwohnerentwicklung zeigt es. Seit 1981 verlor Riesa rund 18.000 Einwohner. Fast alle Coswiger müssten nach Riesa ziehen, um das auszugleichen. Das wollen unsere Stadträte natürlich nicht. Für wen wären sie dann noch da?

Coswiger Gymnasiasten allerdings ... Für 8 Jahre (Klasse 5 bis 12) könnten mobile, gut qualifizierte Eltern schon mal in Erwägung ziehen, da zu wohnen, wo der Sprößling gute Bildung erhält. In Coswig zum Beispiel.

Coswiger Stadträte beraten demnächst erneut über eine dringende Investition zur Erweiterung unseres Gymnasiums. Man müsste eventuell “Geld aus der Zukunft” heute einsetzen. Stadtrat Dr. Franz spricht von einem Bedarf von 200.000€ bei einem städtischen Haushaltsvolumen von 34 Millionen.

Was hat Gymnasium mit Zukunft zu tun? Ich brauche das eigentlich nicht zu wissen. Stadträte sollten es aber unbedingt.

66. Jahre und 1 Tag

Der Tag der Befreiung 2011 in Coswig
von Reinhard Heinrich
Harald Kunath
Zugegeben, es war eine kleine Gemeinde, die am 8. Mai in Coswig den Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus beging. Aber würdig war es. Nicht die Last eines Erbes wurde gepflegt, sondern eine Tradition, der sich jene verpflichtet fühlen, in deren Familien die Spuren von 1945 noch lebendig sind.

Das Bewusstmachen unserer Heimatgeschichte als Teil der europäischen wie der Weltgeschichte hat sich auch Harald Kunath zur Aufgabe gemacht, der an diesem Tag am Gedenkstein an der Moritzburger Straße den Teilnehmern äußerst lebendig die Ereignisse um den 8. Mai 1945 herum ins Gedächtnis rief - viele Notizen  und Broschüren in der Hand und doch kein einziges Wort "vom Blatt" vortragend.

Teilnehmer am 8. Mai
Viele Lücken um Bekanntes herum gibt es zu schließen. Geschichtsschreibung und -unterricht in 40 Jahren DDR haben vieles ausgelassen, was doch auch wahr ist und das historische Ergebnis, die Befreiung von großer Last und Schande, von "Furcht und Elend des 3. Reiches" (Brecht), keineswegs schmälert. Der alljährliche Jahrestag der Befreiung gibt uns die Chance, jungen Menschen von heute den Blick aufs Heute zu öffnen - Parallelen der Entwicklung zu erkennen, die Abwiegler und Verharmloser der braunen Bewegung der 1920er Jahre mit heutigem Wissen zu sehen - und ihre Nachfolger als das zu erkennen, was sie sind. So mancher Verführte und Mitläufer hat 1945 ehrlich bereut. Der erste Bürgermeister von Coswig, eingesetzt von der sowjetischen Kommandantur, war ein bekanntes NSDAP-Mitglied - aber eben offensichtlich kein Nazi-Verbrecher sondern ein ehrlicher, gläubiger Beamter.

Der differenzierte Blick auf die Menschen in ihrer Individualität, ihrer Schwäche, aber auch ihrer Stärke, passte lange nicht zum "Klassenstandpunkt". Manchen passt er noch heute nicht. Wir müssen jedoch nicht die absolute Wahrheit haben, um Gegenwart und Zukunft besser zu gestalten. Wenn wir nur die Größe haben, mit den unzähligen kleinen Wahrheiten, von denen uns auch manche weh tun können, ehrlich und offen umzugehen, dann sind wir jenen moralisch überlegen, die schon vor dem Begriff "Tag der Befreiung " erschaudern, den sie nicht feiern können.

Coswig wurde übrigens schon am 7. Mai befreit. Ein Blick auf den Gedenkstein zeigt es. Man sollte ruhig mal wieder hin gehen.
Fotos: E. Poernyeszy

1. Mai 2011

Traditionell haben der Ortsverband DIE LINKE und der Ortsverband der SPD ab 14 Uhr auf dem Wettinplatz ein kleines Volksfest organisiert.

Wettinplatz 2007 - "positiv besetzt"
Wir laden alle Coswiger Bürgerinnen und Bürger sowie alle Interessenten ein, mit uns gemeinsam diesen Tag zu feiern.

Zum zwanglosen Gespräch über aktuelle Coswiger Themen (z. B. Schulentwicklung) stehen/sitzen unsere Stadträte bereit.

Für das leibliche Wohl wird mit Grillstand, Zapfanlage und Kuchenbasar gesorgt. Unsere kleinen Gäste können sich unter anderem auf einer Hüpfburg austoben.

Wettinplatz 2007 - Demokraten miteinander

Um 16 Uhr wird uns die Tanzgruppe pro-fitness unter der Leitung von Bettina Acker mit einem kleinen Programm erfreuen.

Das ganze wird von DJ Lutz musikalisch umrahmt.

E. Poernyeszy (Die Linke Coswig)  -  F. Ulbricht (SPD Coswig)

PS: Wir freuen uns auf die leckeren selbstgebackenen Kuchen unserer Mitglieder und Sympathisanten - wie alle Jahre zuvor.

Ursel Nitsch hat heute Geburtstag

Ursel Nitsch und Barbara Hoffmann im Wahlkampf 2009
An die Geburtstage der linken Genossinnnen und Genossen in Coswig denkst Du immer. Heute denken wir an Dich. 

Bleib gesund, gut gelaunt und linksaktiv - das wünscht Dir zu Deinem heutigen Geburtstag
G. Dietmar Rode

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