Patrioten, Proteste und praktische Geschichte

Was heute zum Thema Patriotismus zu sagen wäre

von Reinhard Heinrich

Ich wurde heute in einer Diskussion über Pegida mit der (ehrlichen) Frage konfrontiert, ob denn das "Sozialistische Manifest"  nicht auch für Patriotismus stehe. Nun ist heute gerade der Todestag eines "vaterlandslosen Gesellen" (Originalbegriff aus der Zeit des  Sozialistengesetzes, so dass ich wohl etwas ausführlicher auf PATRIOTISMUS (lat.: patria = Vaterland) eingehen darf.

Hier meine Antwort:

Ich kenne kein sozialistisches Manifest - aber falls du das Kommunistische Manifest (von MARX UND ENGELS) meinst, so brauche ich nur auf den "unpatriotischen" und nach heutigem Geschmack etwas pathetischen Schluss-Satz zu verweisen, der da lautet:

"Proletarier aller Länder, vereinigt euch!". (1848!)

Das war im Grunde eine Aufforderung zur Globalisierung "von unten". Und anti-patriotisch, weil internationalistisch.

Wer aber hat den Aufruf befolgt? Richtig! Das Kapital respektive seine Besitzer. Globalisierung haben wir heute von oben. Die Kleinen Leute müssen nun damit fertig werden. Und Kapital ist alles andere als patriotisch. Es geht nur nach Profit. Die "vaterländisch verdienstvolle" (Wilhelm II.) Firma Krupp verkaufte Kanonen an die deutsche wie an die französische Armee. Und auch heute werden deutsche Waffen nicht etwa patriotisch nur an "die Guten" geliefert. Beliefert wird, wer zahlt. Nicht nur von deutschen Firmen (Gibt es die überhaupt noch?).

Noch in den 1890er Jahren waren deutsche und französische (!) Sozialisten überzeugt, die Arbeiter würden im Falle eine Krieges auf jeden Fall die Bajonette umdrehen und ihren Regierungen den Befehl verweigern.

1914 zog jedoch wieder die bewährte Patrioten-Nummer auf beiden Seiten. Karl Liebknecht war der einzige Sozialdemokrat im Reichstag, der angesichts flächendeckend patriotischer Rauschzustände zweimal das Kreuz hatte, seine Zustimmung zu den von der Regierung geforderten Kriegskrediten zu verweigern.

Einmal schamhaft durch zu spät kommen zur Sitzung (er stellte sich immerhin gegen seine eigene Partei!), das zweite Mal offen (im Dezember 1914) mittels Gegenstimme.

Das war unpatriotisch, parteifeindlich - und friedensorientiert. Leider war Karl Liebknecht damit sehr einsam und wurde auf den Tag genau heute vor 96 Jahren (!) vom ersten sozialdemokratischen Minister Deutschlands (Gustav Noske) überaus PATRIOTISCH zum Abschuss freigegeben und durch Hauptmann Pabst persönlich ermordet.

Hauptmann Pabst berichtet darüber 1969 in einem Privatbrief.

Hier nachlesbar (Abschnitt "Ermordung"):
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Liebknecht

Jedes Völkerschlachten wenigstens seit 1813 wurde großartig PATRIOTISCH begründet. Aber nur der Völkerschlacht bei Leipzig gebe ich meine Zustimmung. Als Mensch - und NICHT ALS PATRIOT.

Widerspruch in Weinböhla: Was soll´s, Herr Sarrazin?

Kreis Meißen von links: Was soll´s, Herr Sarazzin?:

Widerspruch in Weinböhla 


Foto: Graff
Eine gemeinsame Protestveranstaltung mit Vertretern von SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/GRÜNE und Piraten, vor allem junge Leute, ...
(weiterlesen hier)

In Coswig engagierte sich bei der Vorbereitung seitens der Fraktion Rot-Rot-Grün besonders Stadtrat Innocent. Töpper als Anmelder der Demo.

Wie es indessen drinnen aussah und warum der Saal mit 500 Plätzen trotzdem voll war, kann man hier lesen.
Foto: Heinrich

"Frauen in die Politik" Treffen mit Mandatsträgerinnen

Frau in der Politik - mit fester Bodenhaftung:
Dagmar Gorek (Kreistag Meissen)

Kreis Meißen von links: "Frauen in die Politik" Treffen mit Mandatsträgeri...

 Vom 17. bis 19.Oktober besuchen uns Frauen vom Verein "Politik mit Frauen e.V." mit ihrer Präsidentin Gudrun Wilhelm. Begrüßt werden die Frauen vom Landrat Arndt Steinbach.
Der Verein strebt im Rems-Murr-Kreis überparteilich die Verwirklichung von Gleichberechtigung und Chancengleichheit für Frauen im vorpolitischen Raum und in politischen Ämtern an.

...

Am Sonnabend, dem 18.10.2014  um 15.00 Uhr lädt die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Meißen zum Treffen mit den Frauen aus unserem Partnerlandkreis ins Hotel Roß nach Meißen ein.
Dort wird sich der Verein "Politik mit Frauen e.V." vorstellen. Weiterhin werden Arbeitsergebnisse und Gleichstellungsarbeit in Ost und Südwest, sowie Projekte zur politischen Beteiligung von Frauen ein Thema sein und natürlich das Networking.

Interessierte Frauen melden sich bitte direkt bei Sylvia Wolf.

Sylvia.Wolf@kreis-meissen.de
Tel.: 03521 725-7229
Fax: 03521 725-88049

Für den vollen Text bitte den Link oben anklicken - oder hier!

“… wir haben vor 25 Jahren ein Wunder erlebt …” ?

Die beste DDR aller Zeiten – von
Oktober 1989 bis Oktober 1990.









“Ein Ereignis, das sich jeglicher vollkommenen Entschlüsselung entzieht. ”

(Michael Diener auf Facebook)

Für mich war es (zwischen Oktober 1989 und Oktober 1990) eine wunderbare Zeit und sehr leicht zu entschlüsseln – im Nachhinein. Während dieser Zeit aber geschah, was Friedrich Engels schon hundert Jahre zuvor in einem Brief schrieb (abgedruckt im Sozialistischen Akademiker vom Oktober 1895):

„Es sind also unzählige, einander durchkreuzende Kräfte“, heißt es, „eine unendliche Gruppe von Kräfteparallelogrammen, daraus eine Resultante – das geschichtliche Ereignis – hervorgeht, die selbst wieder als das Produkt einer, als Ganzes bewusstlos und willenlos wirkenden Macht angesehen werden kann. Denn was jeder einzelne will, wird von jedem anderen verhindert, und was herauskommt, ist etwas, was keiner gewollt hat.“ (Brief von 1890) „Die politische, rechtliche, philosophische, religiöse, literarische, künstlerische usw. Entwicklung beruht auf der ökonomischen. Aber sie alle reagieren aufeinander und auf die ökonomische Basis.“

So war es – und ich war – auch damals schon – sehr gern mittendrin. Man war zwar etwas unsicher, weil nichts mehr planbar war, aber überall war Zuversicht und Hoffnung. Überall war Toleranz und Verständnis – aber auch allerhöchste Wachsamkeit gegenüber dem Nächsten, was die Methoden der Veränderung betraf.

Denn selbst innerhalb der noch mitgliederstarken SED bestand – wenigstens an der Basis, wo ich war, völliger Konsens, dass eine gute Sache auch mit ausschliesslich guten Mitteln zu vertreten sei.



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