Sächsischer Integrationspreis auch für Coswig

Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsministerin für Gleichstellung und Integration und des Sächsischen Ausländerbeauftragten

Foto: Initiative Coswig - Ort der Vielfalt
Der Verein „Coswig – Ort der Vielfalt e. V.“, die Eilenburger Flüchtlingspaten und die Initiative „Schüler für Flüchtlinge“ aus Bischofswerda sind die Preisträger des Sächsischen Integrationspreises 2015. Unter dem Motto „Stärker durch Vielfalt“ hatten sich 56 Vereine, Verbände, Initiativen und Unternehmen beworben oder wurden vorgeschlagen. Verliehen wurde der 6.  Sächsischen Integrationspreises am 4. Dezember im Plenarsaal des Sächsischen Landtags unter der Schirmherrschaft des Landtagspräsidenten Dr.  Matthias Rößler.  In diesem Jahr würdigt der Preis Personen und Gruppen, die sich in den vergangenen zwölf Monaten besonders für die Integration von Migrantinnen und Migranten in unserer Gesellschaft einsetzten, sie unterstützten, förderten und vorlebten. Die Preisträger wurden von einer sechsköpfigen Jury ermittelt. Die drei Preise sind mit je 1.500 € dotiert.

In seiner Würdigung für „Coswig – Ort der Vielfalt e. V.“ sagte Landtagvizepräsident Horst Wehner: „Ich bin sicher, dass durch das Engagement des Vereins mancher Coswiger, der heute noch nur stiller Sympathisant ist, im kommenden Jahr aktiver Unterstützer, Förderer oder Mitglied wird.“ Die vor einigen Jahren ins Leben gerufene Initiative „Ort der Vielfalt“ wurde in der Stadt Coswig genutzt, um mit Arbeitskreisen, wie Patenschaften, Begegnungen, Unterricht, Jobs und Ausbildung die Integration von Migrantinnen und Migranten zu erleichtern. Ziele des Projektes sind die schnellere Integration von Flüchtlingen durch Patenschaften, der Abbau von Vorurteilen und Berührungsängsten sowie die Ermöglichung eines  interkulturellen Austauschs.
Nach der Kontaktaufnahme im Café International erfolgen individuelle Absprachen und eine Vermittlung zwischen Paten und Flüchtlingen. Daraus ergibt sich der konkrete Umfang des Hilfe- und Unterstützungsbedarfes. Die Flüchtlinge können dann unter anderem  eine Unterstützung bei Behördengängen und  Arztbesuchen erfahren. Sie erhalten ebenso Hilfestellungen bei Hausaufgaben und Sprachunterricht sowie bei einer Arbeitsaufnahme. So werden in Zusammenarbeit mit Behörden und Institutionen Kontakte zu Arbeitergebern hergestellt.

Wir gratulieren und stehen auch weiter an der Seite der Initiative. 

Heutiges Abstimmungsverhalten zum Bundeswehreinsatz in Syrien

Wie denken "unsere" Politiker über Kriegseinsätze?

von Reinhard Heinrich
Das können wir nicht wirklich wissen. Aber wie sie im alten Reichstag in Berlin abstimmen, das schon.
Viele gute Gründe ("fürs Vaterland in der Stunde der Not" etc.) sprachen auch 1914 dafür, es der schändlichen Entente gehörig zu zeigen, dass man österreichische Kronprinzen in Sarajevo nicht einfach so erschiessen darf. Auch nicht als serbischer Separatist.
Und als sie es ihnen 4 Jahre lang gehörig gezeigt hatten, war Deutschland verarmt, besiegt und ausgehungert. Die Volksvertreter hatten sich wohl geirrt.
Unsere Abgeordneten im alten Reichstag, ja, so waren sie. Da nützte es auch nichts, dass noch 1903 genau 22 von 23 sächsischen Reichstagsabgeordneten Sozialdemokraten.waren  [s. Wikipedia - Reichstagswahl_1903]Der Sozialdemokrat Karl Liebknecht allerdings hatte dabei ein ungutes Gefühl - womit er bekanntlich Recht behielt.
Nicht, dass er sich am 4. August 1914 bei der Abstimmung über die Kriegskredite nicht hätte an die Fraktionsdisziplin hätte halten wollen. Er war ein ordentlicher Genosse, der Rechtsanwalt Liebknecht. Und auf der Fraktionssitzung am Tag vorher waren auch noch 13 weitere Genossen Abgeordnete mit ihm der Meinung, dass das Deutsche Kaiserreich für einen Krieg nicht noch Extra-Geld schöpfen sollte - nichts andere ist eine Kreditaufnahme ja. Die Mehrheit war in Gefahr und der Fraktionsvorstand muss mächtig geackert haben, um in der Reichstagssitzung vom 4. August trotzdem noch die einstimmige Zustimmung der Fraktion zu erlangen. Liebknecht stimmte hier ebenfalls zu. - Behauptet Wikipedia. Anderen Quellen zufolge drückte er sich - in der Zwickmühle zwischen Parteidisziplin und Gewissen - vor der Abstimmung, indem er verspätet zum Plenum erschien. 1916 notierte er immerhin:
"Die Tragweite der Kreditbewilligung für die Umschwenkung der gesamten Fraktionspolitik ins Regierungslager lag nicht auf der Hand: Noch bestand die Hoffnung, der Beschluss vom 3. August sei das Ergebnis einer vorübergehenden Panik und werde alsbald korrigiert, jedenfalls nicht wiederholt und gar übertrumpft werden. Aus diesen und ähnlichen Erwägungen, allerdings auch aus Unsicherheit und Schwäche erklärte sich das Misslingen des Versuchs, die Minderheit für ein öffentliches Separatvotum zu gewinnen. Nicht übersehen werden darf dabei aber auch, welche heilige Verehrung damals noch der Fraktionsdisziplin entgegengebracht wurde, und zwar am meisten vom radikalen Flügel, der sich bis dahin in immer zugespitzterer Form gegen Disziplinbrüche oder Disziplinbruchsneigungen revisionistischer Fraktionsmitglieder hatte wehren müssen."
Zitiert nach Laschitza, Keller, Karl Liebknecht. S. 218. Hervorhebung im Original.
Als der Reichstag am 2. Dezember 1914 nochmals zusammentrat, um per Ergänzungsbeschluss den "von Sieg zu Sieg eilenden kaiserlichen Truppen" (originale "Illustrierte Kriegsberichte" können beim Autor eingesehen werden) weitere Mittel zu bewilligen, stimmte Liebknecht offen gegen seine Fraktion, indem er als einziger Abgeordneter sitzen blieb, als Reichstagspräsident Kaempf die Zustimmung durch feierliches Erheben von den Plätzen einforderte. Diesmal schwänzte der Genosse Otto Rühle  die Abstimmung.
Heute ist natürlich alles ganz anders. Oder?

Nun die aktuellen Fakten für Coswig

Nun hat DIE LINKE ja kein MdB aus unserem Postleitzahlbereich 01640.
Aber interessant ist es schon, wie unsere lokalen MdB heute mittag abgestimmt haben.

Abgeordnete aus dem Postleitzahlenbereich 01640 (Quelle: Abgeordnetenwatch)


Dr. Thomas de Maizière
CDU
Meißen
Stimmverhalten: nicht beteiligt

Susann Rüthrich
SPD
Meißen
Stimmverhalten: zugestimmt

 

 

Diese Stadt hat Hass und Bosheit satt

Coswiger LINKE
Aufmarsch wurde zum Debakel für die "Meißner Heimatschützer"


 Kerzen und stiller Gesang (Dona nobis pacem) gegen geistloses Geschrei. 

Diese Art des Protestes des "Heimatschutzes" gegen alles und alle kann nur ausgegrenzt werden. Christen und Atheisten, Demokraten über die Parteien hinweg, junge und ältere Menschen hatten sich zunächst in der Kirchstraße versammelt und dann mit vielen Kerzen in der Karrrasstraße aufgestellt. 

Die Reden vor der Rathaustür sollten wohl eine Tradition fortsetzen: laut, unlogisch und aufpeitschend. 
Heimleuchten mit Humor

Die Gegendemonstranten: konsequent friedlich und nachdenklich. Das macht Mut. Vielfalt, Toleranz und Menschlichkeit werden sich durchsetzen.

Fotos: Rode
Abmarsch

Erneut Lichterkette gegen Unfrieden




Initiative "Coswig - Ort der Vielfalt"


Die Meißner Initiative Heimatschutz will erneut durch durch Coswig marschieren und Stimmung machen. Stadträte und andere Vertreter der demokratischen Öffentlichkeit rufen dagegen zu einer Aktion auf. Nun lässt sich daran zweifeln, ob das Verteilen von Ohrstöpseln an Bürger der Stadt das geeignete Mittel gegen diese gefährliche Form des Rechtspopulismus hilft. Ihren bisherigen Rednern haben offenbar noch viel zu wenige richtig zugehört. Ihr "Jens" ist inzwischen fast sprichwörtlich geworden in Coswig mit seiner plumpen und tumben Art, gegen alles zu meutern, was ihm in die Quere kommt, selbst gegen das allabendliche Läuten der Kirchenglocken. [Bitte auch hier anklicken]

Treff ist 18:45 in der Kirchstraße. Und damit möglichst viele Menschen miteinander ins Gespräch kommen, sollten wenigstens dort die Ohrstöpsel wieder entfernt werden.

vgl. SZ, 02.12.2015 - bitte hier anklicken.

Meistgelesene Posts seit Blog-Beginn (mehr im Archiv rechts - oder via Suche)