Geschichte, zu der wir stehen (müssen)!

Mauerbau in Berlin – ein Schicksal in Coswig
"Der Herr K." (Bild Nr. 1)
Im Ehrenbuch der Stadt Coswig steht seit vorigem Sonntag, dem 22. Januar der Coswiger Bürger Hans Joachim Kaulfuß, den die DDR fürs Andersdenken bestrafte und der seinem Land dennoch danach durch innovative Forschung und Entwicklung noch nützlich war.

Was er anlässlich der Neujahrsansprache des OB im vollen Saal der Börse nach seiner Eintragung ins Ehrenbuch den Anwesenden zu sagen hatte, war wohltuend kurz - und daher einprägsam. Er sprach über Nutzen und Gefahr einer eigenen Meinung - wann und wo man sie äußert - oder lieber nicht. 

Victor Klemperer (Bild 2)
Und er warnte vor Fanatismus - ganz gleich in welcher Richtung.

Aus Victor Klemperers LTI – Notizbuch eines Philologen wissen wir, dass "Fanatismus" und "fanatisch" Lieblingsworte der Sprache des Dritten Reiches waren.  Und manche Unterdrückten waren ihren Unterdrückern wohl auch ähnlich geworden - im Denken und im Handeln.

Darauf zu achten, ist eine Frage der politischen Kultur. "Herrn K." gebührt Dank für seine Worte.

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Bildnachweis:
  1. http://www.coswig.de
  2. Deutsches Bundesarchiv (German Federal Archive), Bild 183-16552-0002 (via Wikipedia)

Kranzniederlegung am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Am Freitag, dem 27. Januar 2012 um 15:00 Uhr

wird in Coswig am Gedenkstein in der Bahnhofstraße durch Vertreter der Stadt wieder die Ehrung der Opfer des Faschismus stattfinden. 
Wir rufen die Coswiger Bürger auf, im 67. Jahr nach der Befreiung vom Faschismus zahlreich daran teilzunehmen.
In einer Zeit, in der Neo­nazis und an­de­re Ge­schichts­re­vi­sio­nis­ten immer of­fe­ner und un­ver­ho­len­der den Tag der Be­frei­ung als einen Tag der „deut­schen Nie­derla­­ge“ dar­stel­len, ist es be­son­ders wich­tig, die nachgewachsenen Generationen über die Ge­schich­te des Drit­ten Rei­ches mit all sei­nen Ver­bre­chen auf­zu­klä­ren.
Aus aktuellem Anlass - ein aktuelles Zitat 

"Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus.
  • Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig. 
  • Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent. 
  • Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi." - 
Gerhard Bronner, bei der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Gunskirchen, 7. Mai 2005

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