„Mit Elan und Tatendrang ziehen Jung und Alt an einem Strang“
Seit nunmehr zwei Jahren will der GSF diesen guten Vorsatz mit Leben erfüllen und hat zu diesem Zweck sein Mehrgenerationenprojekt initiiert.
Es gibt die Vorstellung, Kinder sowie deren Eltern und Großeltern für gemeinsame, erquickliche Freizeitgestaltung zu aktivieren und dieses mit 1-€-Jobbern zu bewerkstelligen. Beim Amt für Arbeit und Soziales fand diese Idee Zustimmung, und so werden momentan vier Arbeitskräfte unter Anleitung in dem Projekt beschäftigt. Ich war zwei Monate dabei.
Meine Frage: Ideenfindung und deren Gestaltung, Kreativität, Werbeaktionen, Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr - ist das alles für eine Mehraufwandsentschädigung zu haben und kann man dies von Arbeitssuchenden erwarten?
Die Realität sieht so aus:
Trotz Werbeflyer und Ferienprogramm wird das Projekt von den Meißnern nicht angenommen. Ich habe dort in der ganzen Zeit eine junge Frau mit zwei Kindern beim Basteln von Handpuppen betreuen können. Aber das kann doch nicht befriedigen und frustriert alle Beteiligten eher.
Enttäuschung macht sich breit, wenn Ideen gefunden und vorbereitet werden, die dann nicht zu realisieren sind, weil niemand kommt. Aus Enttäuschung wird Resignation, später Passivität. Und wir fragen uns, warum wir hier 5,5 Stunden täglich festgehalten werden, und wofür wir eine halbe Stunde Pause benötigen.
Im Nebengelass befindet sich eine Büchertauschbörse, wo man Bücher abgeben und in gleicher Anzahl andere erhalten kann. Eine wirklich gute Sache.
Fünf 1-€-Jobber gewährleisten die wöchentliche Öffnungszeit von 9.00 – 14.30 Uhr, dienstags ist bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Meißner freut es und sie kommen - nicht gerade in Scharen, aber beständig -, um Bücher zu tauschen. Dennoch ist zu hinterfragen, ob mit Buchberatung, Systematisierung und Katalogisierung fünf Arbeitskräfte ausreichende Tätigkeitsfelder finden.
Mit Sicherheit könnten beide Projekte, also Mehrgenerationenbetreuung und Büchertauschbörse, zusammengefasst und durch hälftige Belegschaft fortgesetzt werden.
Bei meiner Vorstellung im GSF e.V. habe ich meine Bedenken zum Mehrgenerationenprojekt geäußert.
Jetzt, nachdem ich umfassenden Einblick habe, schlage ich meiner Fraktion vor, den Leiter des Dezernates Soziales beim Amt für Arbeit, Herrn Rose zu einer Fraktionssitzung einzuladen, um seinen Standpunkt zu erfahren und von ihm Auskunft über die finanzielle Ausstattung beider Objekte durch den Landkreis zu erhalten.
Veränderung ist hier dringend geboten!
Dagmar Gorek, Kreisrätin