Bis in den Abend gesungen und gefeiert...

Bericht vom Frauentag 2012 in Coswig
von 
Dagmar Gorek, Stadträtin

Seit vielen Jahren findet in Coswig eine Frauentagsveranstaltung statt. Gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten unserer Stadt, Frau Angelika Gerhardt organisieren die Stadträtinnen aller Fraktionen einen geselligen Nachmittag für unsere Bürgerinnen. Dabei lassen wir uns immer wieder etwas Neues einfallen, denn Abwechslung lieben alle Frauen! Unter dem Motto "Hab mein Wagen voll geladen..." - ein Ausflug in die Zeit der Jugend, ging es an diesem 8. März zur Sache. 

Der Kammerchor
[Bild: Homepage der Chorgemeinschaft]
Wir hatten den Kammerchor der Chorgemeinschaft Weinböhla/Coswig eingeladen und wurden mit einem abwechslungsreichen Gesangsprogramm eingestimmt. Nach Kaffee und Kuchen konnten alle Frauen ihre Musikalität und Textsicherheit unter Beweis stellen. Das gesamte Volksliedrepertoire, angeführt von Frühlingsliedern über Liebes- und Heimatlieder kam zum Einsatz. Den Abschluß bildete der Kanon: Viva, viva la Musica.
Bis in den Abend wurde gesungen und gefeiert. Natürlich mit dem Chor und seiner Leiterin, die uns im Takt hielt.
So verging ein schöner Nachmittag, der uns bereicherte! Bleibt noch der Dank an alle Männer, die mit Gratulationen der holden Weiblichkeit gedachten und im Anschluß für einen netten Abend zu Hause sorgten.

Auch Einfalt hat Argumente ...

... aber nur ganz einfache. - Beispiel: Schaukasten
Schaukasten in der  Radebeuler Straße

War es eine Verzweiflungstat argumentativ überforderter Kritiker? Wurden unsere Botschaften missverstanden? Wir wissen es nicht. Seit Jahren bemüht sich DIE LINKE, sich auch einfachen Menschen verständlich  zu machen. Und nun das. Ein Schaukasten muss dran glauben. Kleine Kinder zerteilen mitunter einen Käfer oder eine Taschenuhr, um herauszufinden wie "das" funktioniert. 

Wie unser Schaukasten funktioniert, erklären wir gern. Jedes mal, wenn dort "etwas ausserplanmässiges" passiert, überlegen wir, wie wir uns noch verständlicher, noch überzeugender artikulieren. Denn selbstverständlich haben wir unsere Vorstellungen, wie sich unsere Gesellschaft verbessern lässt. Wie jede politische Partei.

In diesem Schaukasten haben wir Stellung genommen zur Fahrpreiserhöhung in Bahn und Bus, zur Wohnungskündigung für einen 80jährigen durch die WGC oder zur Geschichte des Internationalen Frauentages (Louise Otto-Peters).

Wir erwarten keine ungeteilte Zustimmung. Andere Meinungen sind eine Gelegenheit, sich darüber zu unterhalten. Aber worüber soll man sich mit Leuten unterhalten, deren einziges Argument Zerstörung ist? Die sind einfach langweilig.

Zum 8. März - noch mal Louise Otto-Peters

Lesestoff zum 101. Frauentag

(rh) Vor einem Jahr haben wir mit "Louise und der Tag im März" Leben und Kampf der Namensgeberin einer Coswiger Strasse gewürdigt. Wie es nun (nicht ganz) der Zufall will, hat unlängst die deutsche Journalistin, Politikwissenschaftlerin und Philosophin Antje Schrupp eine Rezension zu Louise Ottos Roman  „Schloss und Fabrik“ verfasst. Die Rezensentin hat über Frauen in der Internationalen Arbeiterassoziation („Erste Internationale“) promoviert - dürfte also mit den deutschen Verhältnissen zur Entstehungszeit des Romans durchaus vertraut sein. Hier ein Auszug aus der Rezension:
Zum Buch
... es ist sehr spannend zu lesen und aufschlussreich in Bezug auf die politischen Debatten jener Zeit, in der die „vier Stände“ – der Adel, die Kirche, das Bürgertum und das Proletariat – noch in klarer Abgrenzung voneinander existierten. Noch waren die ideologischen Fronten nicht klar, das Kommunistische Manifest noch nicht geschrieben, die „bürgerlichen“ Revolutionen von 1848 noch Zukunftsmusik.
Die Handlung ist ziemlich holzschnittartig, die Figuren sind weniger als individuelle Persönlichkeiten gezeichnet denn als Repräsentationen bestimmter „Typen“. Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Freundschaft zwischen Elisabeth, Tochter einer adligen Familie, und Pauline, Tochter eines Fabrikbesitzers, dessen Reichtum auf brutaler Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter gründet.
Gleichzeitig gärt es im Volk, der Kommunismus ist tatsächlich jenes „Gespenst“, das umgeht in Europa. Gewaltsame Aufstände klopfen quasi schon an die Tür, und Militär und Polizei sind die einzigen, die die Machthaber davor schützen.
Hätte ich das Buch vor zehn oder zwanzig Jahren gelesen, hätte ich es vermutlich als bürgerlich-revisionistisch abgetan. Denn Louise Otto tritt klar für eine gewaltfreie Lösung der sozialen Widersprüche ein:   ...


... Der Adel trägt in Ottos Darstellung eine Mitschuld an dem ausbeuterischen Tun der Fabrikherren, weil er diesen die soziale Anerkennung verweigert und sie quasi dazu treibt, auf puren Reichtum und materiellen Aufstieg zu setzen. Auf der anderen Seite stehen die „kommunistischen Aufrührer“ – die allerdings in der Handlung nicht selbst eine Rolle spielen, sondern nur in Form von Flugblättern und fernen Revolutionen vorkommen. Sie werden von Otto nicht verdammt, sie sind moralisch klar im Recht. Aber, meint Otto (durch ihre Protagonisten): Es bringt halt nichts, die Umstände werden dadurch eher schlimmer als besser. Und eine wichtige Rolle spielen schließlich auch die Jesuiten und die Geheimpolizei, die im Hintergrund Strippen ziehen, mit Hilfe von Agents Provocateurs die Arbeiter zu unsinnigen Aktionen aufwiegeln und sämtliche Reformbemühungen denunzieren, indem sie Beweise fälschen und dubiose Anschuldigungen konstruieren. Alles ganz aktuell irgendwie.
Zur vollständigen (sehr lesenswerten!) Rezension geht es hier.
Weil Frauentag ist - hier doch noch der Schlussatz von Antje Schrupp:

Louise Ottos Roman ist wohl nicht ohne Grund beim Erscheinen sofort zensiert worden und konnte nur in einer verstümmelten Version erscheinen. Die Originalfassung ist erst 1996 zugänglich gemacht worden.
Und nun feiert schön, Mädels jeglichen Alters! Alles Gute zum Frauentag!

Wer ist eigentlich diese Frau Klarsfeld?

Statement von Beate Klarsfeld (DER FREITAG: "Wutbürgerin Grande Dame") und  zu ihrer Kandidatur als Bundespräsidentin vor der Bundespressekonferenz.

"Am 18 März entscheiden sich die Wähler zwischen zwei Symbolen: Ein Mann, der in der DDR für die Bürgerrechte gekämpft hat und eine Frau, die in der BRD gegen das Überleben des Nationalsozialismus gekämpft hat".

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