Maxim Gorki über das Weihnachtsfest

Deutsche Fassung s. unten!
Христос – бессмертная идея милосердия и человечности, и Прометей – враг богов 

Сегодня – день Рождения Христа, одного из двух величайших символов, созданных стремлением человека к справедливости и красоте.
Христос – бессмертная идея милосердия и человечности, и Прометей – враг богов, первый бунтовщик против Судьбы, - человечество не создало ничего величественнее этих двух воплощений желаний своих.
Настанет день, когда в душах людей символ гордости и милосердия, кротости и безумной отваги в достижении цели – оба символа скипятся во одно великое чувство и все люди сознают свою значительность, красоту своих стремлений и единокровную связь всех со всеми.

В эти страшные для многих дни мятежа, крови и вражды не надо забывать, что путем великих мук, невыносимых испытаний, мы идем к возрождению человека, совершаем мирское дело раскрепощения жизни от тяжких, ржавых цепей прошлого.

Будем же верить сами в себя, будем упрямо работать, - все в нашей воле, и нет во вселенной иного законодателя, кроме нашей разумной воли.
Всем, кто чувствует себя одиноко среди бури событий, чье сердце точат злые сомнения, чей дух подавлен тяжелой скорбью – душевный привет!

И душевный привет всем безвинно заключенных в тюрьмах.

Текст печатается по изданию: М. Горький, Несвоевремненные мысли. Заметки о революции и культуре, подготовка текста И. Вайнберга, М.: Советский писатель 1990, С. 156-158 с добавлением начальных строк, пропущенных автором в запланированном переиздании книги «Несвоевременные мысли».
Текст из примечания в издании И. Вайнберга, С. 327-328)

Christus und Prometheus - Gorki über das Weihnachtsfest

Heute ist der Tag der Geburt Christi, eines der beiden größten Symbole, die der Mensch in seinem Streben nach Gerechtigkeit und Schönheit geschaffen hat
Christus ist die unsterbliche Idee der Barmherzigkeit und Menschlichkeit, Prometheus ist der Feind der Götter, der erste Rebell gegen das Schicksal; der Mensch hat nichts Erhabeneres geschaffen als diese beiden Verkörperungen seiner Wünsche.
Der Tag wird kommen, an dem die beiden Symbole – Stolz und Barmherzigkeit, Demut und Tollkühnheit beim Verfolgen eines Zieles – in der Seele des Menschen zu einem großen einzigen Gefühl verschmelzen werden und alle Menschen ihre eigene Bedeutung, die Schönheit ihre Strebens und ihre gemeinsame Herkunft erkennen, die sie alle miteinander verbindet.
Diese aufrührerischen, blutigen und feindseligen Tage sind für viele schrecklich und man darf nicht vergessen, daß wir unter großen Qualen und unerträglichen Prüfungen den Weg zur Wiedergeburt des Menschen gehen und daß wir an dem irdischen Werk arbeiten, das Leben von den schweren, rostigen Ketten der Vergangenheit zu befreien.
Laßt uns also an uns selbst glauben, laßt uns hartnäckig arbeiten; alles liegt in unserer Macht, und es gibt im Weltall keinen anderen Gesetzgeber als unseren vernünftigen Willen.
Allen, die sich im Sturm der Ereignisse einsam fühlen, deren Herz von bösen Zweifeln gepeinigt wird, deren Geist tiefe Trauer bedrückt – ihnen gilt mein herzlicher Gruß.
Und meinen herzlichen Gruß auch denen, die unschuldig eingekerkert sind.
Quelle: Maxim Gorkij, Unzeitgemäße Gedanken über Kultur und Revolution, herausgegeben und kommentiert von Bernd Scholz, suhrkamp tb 1974, S. 127-129)

Heinz Hoffmann zum Jahreswechsel

Auf ein neues Wahljahr!

Heinz Hoffmann (4. von rechts) mit Delegierten
unseres Kreisverbandes auf dem Landesparteitag
am 16.12.13 in Leipzig
Liebe Genossinnen und Genossen der LINKEN in Coswig, Radebeul, Weinböhla, Radeburg und Umgebung!
Liebe Sympathisantinnen und Sympathisanten!

 Das Jahr 2014 wird, politisch gesehen, wieder besonders interessant und wichtig:

 - Einerseits wird es sich erweisen, was uns die Große Koalition in Berlin (Wort des Jahres 2013: GroKo)  tatsächlich bringt, und wie vor allem die sozialen Versprechen eingehalten werden. DIE LINKE ist in diesem Bundestag in die Rolle des Oppositionsführers aufgestiegen, und trägt damit eine immense Verantwortung.

- Andererseits sind wir wieder in einem Wahljahr. Möglichst viele Gemeinde-, Stadt- und Kreisräte aus den Reihen der LINKEN sollen unsere konstruktive Politik an der Basis fortsetzen. Mit einer starken Linksfraktion im Landtag kann in Sachsen eine politische Wende erreicht werden. Und kompetente Vertreter der LINKEN sind auch eine Voraussetzung für eine gute Europapolitik.

 Seit Dezember bin ich als Nachrücker für Dr. André Hahn Mitglied des Sächsischen Landtages. Dort arbeite ich im Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und konnte mich bereits im Plenum zum Thema Mindestlöhne äußern.

Im kommenden Jahr werde ich im Wahlkreis Radebeul/Coswig als Direktkandidat für die Landtagswahlen antreten. Dazu brauche ich natürlich Eure Unterstützung. Gemeinsam wissen wir, dass ein Direktmandat für uns gerade in diesem Wahlkreis problematisch ist. Es geht aber darum, soviel wie möglich Stimmen für DIE LINKE.Sachsen zu erzielen, damit wir mit einer gestärkten Fraktion in den nächsten Sächsischen Landtag einziehen. In den kommenden Wochen werde ich mich deshalb aktiv in meinem Wahlkreis bekannt machen und mit Euch gemeinsam auf die Wahlen am 31. August 2014 zugehen.

Doch zunächst wünsche ich Euch allen
ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Einstieg in das neue Jahr. Das schließt vor allem auch meine Wünsche für Gesundheit, familiäres Glück und beruflichen Erfolg ein.

 Wir treffen uns 2014!

 Euer Heinz Hoffmann



Stadträtinnen stellen sich vor



Nach der Wahl ist vor der Wahl

von Monika Rasser, Stadträtin



„Frauen mischen sich ein – Frauen gestalten ihre Region“


Im Rahmen des oben aufgeführten Projektes beantwortet Stadträtin Monika Rasser, die Fragen der Gleichstellungsbeauftragten der Stadtverwaltung Coswig, Frau Angelika Gerhard:




    Kommunalpolitik ist sehr männerdominant. Was hat Sie dazu bewogen, für Ihre Kommune aktiv zu werden? Gab es eine bestimmte Situation oder einen Auslöser, der Ihnen dazu einen Anstoß gab? Was ist Ihre Motivation, Kommunalpolitik zu betreiben?
 Der Anstoß für meine Tätigkeit war (und ist) der Mangel an Bewerbern in meiner Partei. Ich hatte mich zu einer Kandidatur im wahrsten Sinne des Wortes durchgerungen. Eine Rolle spielte dabei auch die Neugier wie das mit der Kommunalpolitik denn so geht. Ich hatte keine Ahnung und auch Bedenken ob ich damit zurecht komme. Jetzt muss ich sagen, es ist interessant und macht Freude, wenn auch allerhand Zeit dafür gebraucht wird. Ich bin im SWA tätig und habe durch meinen Kollegen Dr. Franz anfangs entsprechende Hilfe erhalten. Der Beirat für Orsteile gehört auch mit zu meinen Aufgaben und zwingt mich in Ecken unseres Ortes zu schauen, die eigentlich nicht so an meiner Wegstrecke liegen. Also ist auch das auch eine Bereicherung meines Wissens.

    Wie war Ihr Einstiegsweg? Wie gelingt es Ihnen das Engagement für Politik mit Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen?
 Am Anfang meiner Tätigkeit war ich noch berufstätig und hatte mich um meine Mutter zu kümmern, da war es  nicht so einfach, pünktlich an den Sitzungen teilzunehmen und die oft doch recht umfangreichen Vorlagen durchzuarbeiten. Jetzt ist das alles aber kein Problem mehr, da ich inzwischen in Rente gegangen bin und meine Mutter nicht mehr lebt. Ich muss auf niemanden Rücksicht nehmen und das ist eine Erleichterung.

    Warum sollten mehr Frauen kommunalpolitisch tätig sein?
 Meiner Meinung nach sollten Frauen sich mit in die Kommunalpolitik einmischen, weil doch viele Probleme angesprochen werden können, die sich im nächsten Umfeld abspielen. Gerade bei solchen Gelegenheiten wie in letzter Zeit die Schulprobleme. Und außerdem(das muss aber unter uns bleiben) Frauen palavern nicht so lange herum.
Und es wäre schon angebracht wenn ein gewisses "Gleichgewicht" im Stadtrat vorhanden wäre.

    Was sind förderliche Faktoren, damit kommunalpolitisches Engagement „gelingen“ kann?
 Ein Faktor für ein gutes Gelingen der Kommunalpolitik wäre für mich die Einsicht mancher Arbeitgeber, das diese Tätigkeit wichtig ist und sie ihre Mitarbeiter vielleicht doch mal ein, zwei Stündchen freistellen. Ich könnte mir schon vorstellen, dass sich dann sicherlich auch mehr jüngere Menschen für eine Mitarbeit im Stadtrat interessieren.
Seitens des Rathauses denke ich wird alles getan um offene Fragen der Stadträte zu beantworten oder anderweitig zu helfen. Das ist in unserem Ort wohl nicht das Problem.

    Was sind Hürden und Herausforderungen?
 Für mich kann ich nicht behaupten das ich Hürden überwinden musste aber eine Herausforderung ist die Mitarbeit im SWA auf jeden Fall, da oftmals Themen anstehen, mit denen man sich doch sehr auseinandersetzen muss und die manchmal nicht nur die Kommunalpolitik berühren, wie z.B. die Solaranlage in Brockwitz, die nun nicht gerade meinen Beifall findet. Die "Energiewende" ist sicherlich notwendig, aber so hastig und unüberlegt wie das in Deutschland praktiziert wird geht es meiner Meinung nach nicht.

    Haben Frauen den längeren Atem?
 Das würde ich verneinen, das ist eine Charakterstärke, die man auch ganz gut bei Männern feststellen kann und es ist, denke ich, auch egal. Genauso denke ich auch über die Kommunikationsexperten, die gibt es beiderlei Geschlechts. Ich finde nur, dass Frauen vielleicht doch etwas entschlussfreudiger sind.

    Was war bzw. ist für Sie die größte Herausforderung als Stadträtin? Was bewegt Sie? Was haben Sie bewegt?
 Die größte Herausforderung war für mich die Unterbringung der Evangelischen Grund -und Mittelschule in der Grundschule West. ich bin da extra mit nach Saalfeld gefahren und habe mich auch in der Evangelischen Grundschule umgesehen und war von deren Schulkonzept schon beeindruckt. Ich wäre schon sehr traurig gewesen, wenn wir das als Stadtrat nicht zuwege gebracht hätten. Auch die Erweiterung des Gymnasiums war für mich eine der wichtigen Entscheidungen, denn die Finanzierung war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht so sicher.

    Was wünschen Sie sich für die Zukunft, wenn es um die Geschlechtergerechtigkeit der Zusammensetzung der Kommunalparlamente geht?

Für die Zukunft wünsche ich mir schon, dass ein paar Frauen mehr im Stadtrat sitzen. Die Hälfte wäre schön aber sicher eine Illusion.

Abschließend möchte ich sagen:
Wenn ich ein Fazit über meine bisherige Zeit als Stadträtin ziehe, dann muss ich mir eingestehen, ich hätte mich schon früher dafür interessieren sollen. Es ist eine  sehr interessante Arbeit und ich habe dadurch erst wirklich einen Eindruck erhalten wie so eine Stadt "funktioniert". Und was mir an unserem Stadtrat gefällt, es kann tatsächlich jeder seine Meinung einbringen, im Mittelpunkt stehen unsere Bürger und jeder tut sein Bestes dafür. Ich bitte unsere Coswiger Frauen um Mut, versuchen Sie es und Sie werden merken, es ist interessant, es macht Spaß und man bekommt für vieles einen anderen Blick.

Bahnlärm soll bis 2020 halbiert werden


Hallo ihr alle,
hier die neueste Erfolgsmeldung aus Berlin. Es geht also doch etwas los, wenn auch nur in kleinen Schritten.
Gruß E.Franz

(SZ) Dienstag, 12.11.2013

Bahnlärm soll bis 2020 halbiert werden

Bund will Mittel für leiseren Schienenverkehr verdoppeln und Nachtfahrverbote aussprechen. Zu laute ausländische Güterzüge können verboten werden.

Berlin/Coswig.. Gute Nachricht für die bahnlärmgeplagten Coswiger und Bewohner des Elbtals von der gestrigen Verhandlungsrunde der Großen Koalition in Berlin. Nach Angaben des sächsischen SPD-Vorsitzenden Martin Dulig zur SZ soll der Bahnlärm in ganz Deutschland bis 2020 halbiert werden. Der Bund verdoppelt die Mittel dafür von 100 Millionen auf 200 Millionen Euro. Zudem können dann zu laute ausländische Güterzüge auf deutschen Schienen verboten werden. Möglich werden auch ordnungsrechtliche Maßnahmen der Behörden bei zu lauten Waggons. Beispielsweise dürfen dann Nachtfahrverbote für Güterzüge ausgesprochen werden.
Damit wären zumindest einige der Forderungen der Bürgerinitiative Bahnemission Elbtal e.V. erfüllt. Neben einem Nachtfahrtverbot oder Tempolimit für zu laute Züge hatte sie allerdings eine Aufstockung der Mittels für Sanierungsstrecken auf 300 Millionen Euro gefordert.
Martin Dulig: „Dieses Ergebnis der Koalitionsverhandlungen zeigt, dass sich das Engagement der Bürgerinitiative ausgewirkt hat. Das ist auch ein Erfolg der Menschen vor Ort.“ (SZ/um)

Anmeldung von Eckehard Franz als Mitstreiter.

Hiermit melde ich mich an, ich habe die technischen Hürden überwunden.

Frauen mischen sich ein – Frauen gestalten ihre Region





Nach der Wahl ist vor der Wahl


von Dagmar Gorek, Stadträtin


„Frauen mischen sich ein – Frauen gestalten ihre Region“

Foto: A. Gerhardt
Unter diesem Thema beteiligen sich die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Meißen an einem Projekt der Landesstelle für Frauenbildung und Projektberatung in Sachsen.

Stadträtinnen und sachkundige Einwohnerinnen von Fraktionen des Coswiger Stadtrates wurde es ermöglicht, mit einem Beitrag im Coswiger Amtsblatt zur eigenen ehrenamtlichen Arbeit als Kommunalpolitikerin zu Wort zu kommen.

"Liebe Frauen,  lassen Sie sich ermutigen, aktiv zu werden." Mit dieser Aufforderung legte mir die Gleichstellungsbeauftragte der Stadtverwaltung Coswig, Frau Angelika Gerhardt nachfolgende Fragen vor, welche ich gerne beantwortet habe:



?    Kommunalpolitik ist sehr männerdominant. Was hat Sie dazu bewogen, für Ihre Kommune aktiv zu werden? Gab es eine bestimmte Situation oder einen Auslöser, der Ihnen dazu einen Anstoß gab? Was ist Ihre Motivation, Kommunalpolitik zu betreiben?
 Ich war seit 1993 arbeitsuchend und hatte viel Zeit und Interesse an neuen Aufgaben.
Motivation: Nach der Wende wollte ich meinen Unmut über die Zustände umsetzen. Das war meines Erachtens als Oppositionspolitikerin möglich.

?    Wie war Ihr Einstiegsweg?
Mich hat Dr. Franz angesprochen (1999). Er hatte den Tipp von Frau Dr. Metzler bekommen. Ich habe mich im gleichen Jahr innerhalb der Ortsgruppe für die Fraktion PDS unter Dietmar Rode zur Wahl gestellt. Die Fraktion war damals noch sehr stark, ich wurde Nachfolgekandidat und arbeitete mich als sachkundiger Einwohner im Technischen Ausschuss ein. Noch in der Wahlperiode übernahm ich den Platz für ein ausscheidendes Mitglied der Fraktion. Seit 2004 bin ich gewählte Stadträtin.

?    Wie gelingt es Ihnen das Engagement für Politik mit Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen?
 Familie und Arbeit hatte ich nicht mehr (seit 1979 alleinerziehend)! War aber noch bei guter geistiger Verfassung. Mein jüngster Sohn wohnte noch bei mir und war schulpflichtig. Meine saisonalen „Arbeitseinsätze“ sind wichtig für den Kontakt mit der Bevölkerung. Nebenbei habe ich noch Zeit für den Flötenkreis und den Chor der Kantorei. Auch sportliche Betätigung (Gymnastik) ist mir wichtig, wie überhaupt gesunde geistvolle Lebensführung.

?    Warum sollten mehr Frauen kommunalpolitisch tätig sein?
 Warum mehr Frauen? Die Geschichte beweist, dass Männer die Interessen von Kindern, Frauen und Müttern nicht gut verwaltet haben. Das müssen wir schon selber tun.
Frauen haben eine andere Logik und Denkweise. Sie sind die besseren Diplomaten und in vielen Dingen praktischer handelnd als Männer.

?    Was sind förderliche Faktoren, damit kommunalpolitisches Engagement „gelingen“ kann?
 Soziale Kompetenz, Teamgeist, Faktenwissen als persönliche „Mitbringsel“. Kommunalpolitik lebt von und mit seinen Akteuren und ist nur auf der Grundlage der  Selbstbestimmtheit bzw. Selbstverwaltung möglich.

Offene Mitgliederversammlung

DIE LINKE Coswig lädt gemeinsam mit der Basisgruppe Weinböhla zur Mitgliederversammlung in Coswig ein ein.

Thema:

Wie weiter nach der Bundestagswahl?

Referent: Stefan Hartmann,
Mitglied des Parteivorstands und Gründungsmitglied der Emanzipatorischen Linken

Termin: Donnerstag, 7. November 18:00 Uhr
Ort: Lutherstrasse 4, (Seiteneingang über Melanchthonstrasse)
01640 Coswig

Die Veranstaltung ist öffentlich, Gäste sind willkommen.

Ortsvorstände Weinböhla und Coswig

Endspurt am Infostand

Für alle Coswiger, bei denen noch Fragen offen geblieben sind, stellt sich DIE LINKE Coswig am Freitag vor der Bundestagswahl noch einmal unter den roten Sonnenschirm (auch bei Regen) und steht Rede und Antwort zu allen denkbaren Fragen.
Wo? Hauptstrasse - zwischen Sparkasse und Apotheke
Wann? Zwischen 9 und 11 Uhr.

Mädels vor!

Politik ist eine zu wichtige Sache, um sie allein den Männern zu überlassen.

von Stadträtin Dagmar Gorek


Also müssen Frauen ran, aber diese sind erst mal zu finden. Deshalb lud die Gleichstellungsbeauftragte unseres Landkreises Sylvia Wolf am 4. September zu einem Kurzseminar unter der Losung "Frauen mischen sich ein, Frauen gestalten ihre Region" nach Coswig ein. Nicht sehr viele Frauen waren der Einladung gefolgt, so dass der kleine Raum im Coswiger Rathaus noch freie Plätze hatte.

Unsere Gleichstellungsbeauftragte Angelika Gerhardt stellte bei ihrer Begrüßung einen Gast aus Dresden vor. Sabine Friedel (* 5. April 1974 in Dresden) ist eine deutsche Politikerin (SPD). Sie ist seit 2009 Abgeordnete des Sächsischen Landtags.

Leben
Friedel war nach dem Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Jura an der TU Dresden und an der New School in New York City von 2001 bis 2003 persönliche Referentin des Dresdner Oberbürgermeisters Ingolf Roßberg. Von 2004 bis 2009 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Politische Systeme und Systemvergleich bei Werner J. Patzelt an der Technischen Universität Dresden. Jetzt ist sie Mitarbeiterin an der Landesstelle für Frauenbildung und Projektberatung in Sachsen und eine kompetente Person, wenn Fragen rund um das Thema "Einstieg in die Kommunalpolitik" zu beantworten sind. Unterstützung erhielt sie von drei Stadträtinnen und einer sachkundigen Einwohnerin, welche im Finanzausschuss tätig ist.

Beim Verteilen der Einladungen für diese Veranstaltung hatte ich junge Frauen angesprochen und sehr unterschiedliche Reaktionen erhalten. Interesse ist unbedingt vorhanden und wir müssen weiterhin um Frauen werben. So sieht es auch Angelika Gerhardt, sie wird zu weiteren Kurzseminaren einladen.

[Fotos: Angelika Gerhardt]

Nichts begriffen, also voll daneben, Herr Müller

Leserbrief an die Sächsische Zeitung


zum Kommentar „Der Staat kann nicht alles richten“ von Herrn Müller am 09.09.2013 in der SZ

Ihr Kommentar zu dem guten Bericht von Herrn Sieber über unsere Bahnlärmdemo ist kontraproduktiv. Er zeigt,  dass Sie nichts begriffen haben. Mit dieser Aufforderung zum Stillehalten schaden Sie auch Ihrer Zeitung, denn wem soll man hier glauben ….


Mit 240 Teilnehmern war das die größte Wahlversammlung zu dieser BT-Wahl im ganzen Kreis Meißen. Vier Parteien waren mit ihren Kandidaten vertreten, die CDU war entschuldigt. Die OBs von Coswig und Radebeul und ein Vertreter des Kreises Sächsische Schweiz- Osterzgebirge traten für ihre lärmgeplagten Bürger ein. 
Die sehr konkreten Beiträge und Vorschläge fanden den Beifall der anwesenden Einwohner, Lärmgegner, die alle keine Bahngegner sind. 

Es geht nämlich nicht um den Lärm von vor 30 Jahren, sondern um amtlich gemessene Überschreitungen von 20 bis 30 Dezibel (über den noch verträglichen 55 dB), die echt krank machen. Das anerkannte auch der Petitionsausschuß des Bundestages, der im April erstmals zu diesem Thema in Coswig vor Ort war, weil hier nicht irgendwelche Bahngegner auftreten, sondern aktive Bürger die Bahn zur Weiterentwicklung zwingen wollen, und werden!!
Und ei der Daus, selbst die Bahn bewies, dass es geht. Die sieben Züge, die in diesen zwei Stunden durchfahren durften, waren modern und leise. Sie hatten schon die neuen „Flüster“Bremsen, die nicht die Schienen aufrauen, wonach der Krach entsteht.  

Wir werden Ihrem Rat zum Stillehalten und Ertragen also nicht folgen, sondern weiter Druck machen. Vorerst für Tempobegrenzung und Schallschutzwand am Krankenhaus. Für die Bahn sind das nur unliebsame Kostenfragen, für uns hängt ein erträgliches Leben daran. Übrigens: die von Ihnen gewünschten Schallschutzfenster sind bei uns schon seit über 15 Jahren eingebaut, und wirksam.

Dr. Eckehard Franz, Frank Brendel, Monika Rasser, Dagmar Gorek                         09.09.2013

Treff mit Sebastian

Einladung zur öffentlichen Wahlversammlung
Sebastian Scheel (2.v.l) auf der Bühne beim
Bahnlärm-Nachmittag gestern.
Flankiert von  (MdL) Eva Jähnigen  (Grüne, l) und
Susann Rüthrich (BT-Kandidatin SPD, r.)


am Montag, dem 09. September 2013, 18.00 Uhr,
     in der Begegnungsstätte der Volkssolidarität, Lutherstraße 4.
Als Gast wird Sebastian Scheel, Direktkandidat für die Partei DIE LINKE im Bundestagswahlkreis 155 (Meißen), anwesend sein.
Seit 2004 ist Sebastian Scheel Mitglied im Sächsischen Landtag. 2012 wurde er in der Fraktion DIE LINKE zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden bestellt. Sebastian Scheel ist der wirtschaftspolitische Sprecher der Landtagsfraktion und seit 2009   Vorsitzender des Haushalts- und Finanzausschusses im Sächsischen Landtag.
Wir möchten Sie daher ganz herzlich einladen zu unserer Wahlversammlung.                
Unser Direktkandidat stellen sich vor und stellt sich ihren Fragen.
Ihre Sorgen, Nöte und Anregungen sind uns sehr wichtig.  

Ortsvorstand DIE LINKE Coswig

Zwischen Weltfriedenstag und Bundestagswahl

Auf der Coswiger  Hauptstrasse zeigte sich DIE LINKE und ihr "Bodenpersonal"

(rh) Was nützt es, wenn Polit-Stars in den Parlamenten herumregieren - und an der Basis reicht es maximal für Rituale? DIE LINKE in Coswig zeigte heute, dass sie (nicht nur) im Wahlkampf eine zahlreiche, bunte und vielgestaltige Basis mobilisieren kann, wenn's drauf ankommt. Fast alle Stadträte der Linksfraktion, Vorstandsmitglieder, unermüdliche Öffentlichkeitsarbeiter und "ganz normale" Mitglieder und Sympathisanten standen zum Gespräch bereit.
Dabei waren weder die Vorsitzende noch ihr Stellvertreter vom Arbeitsplatz abkömmlich - und es lief auch so. Manche/r hatte frei genommen, einzelne Einkaufsbeutel vom Wochenmarkt verwiesen auf die sinnvolle Verbindung des Politischen mit dem Zweckmässigen und insgesamt wirkte diese lebendige, bunter Truppe doch recht einladend zu Gesprächen über Gott und die Welt, Krieg und Frieden in Syrien und vor allem darüber, wer im nächsten Bundestag den Kurs dieser Republik bestimmen soll.
Angenommen wurde dieses Angebot von Coswigern, die das Fahrrad vorbei schoben - aber auch von Leipziger Touristen, die gerade im Kötitz auf dem Campingplatz wohnen und etwas über Coswig erfahren wollten. Ob Verhältnisse im Rathaus - einschliesslich Ablauf bei Flutalarm - oder die Hochwassermarke an Baldaufs Hausecke, der Stadtführer am Infostand konnte Auskunft geben.

"Wie will die Linke ihr '100% sozial' denn bezahlen?" - wurde gefragt. Zum Glück hatte Dietmar Bartsch es in der gestrigen Fernsehsendung erklärt: Wenn die CDU bereit wäre, zu den Spitzensteuersätzen der Regierung Kohl zurückzukehren, dann wäre das schon ein entscheidender Schritt zur "Reichensteuer".

Plakate, die uns weiter bringen ...

... oder Plakate, die uns ärgern?

von Reinhard Heinrich

Heute macht ein Blog im Kreis Meißen auf eine (zum Glück schnell behobene) Ordnungswidrigkeit in
Was hängt, das hängt. Auch gern witzig kombiniert ...
Coswig aufmerksam.
Man beklagt dort neben dem Gesetzes- und Verordnungs-Wirrwarr - sicherlich zu Recht - Verstösse zweier Parteien, die in Coswig frühzeitig Wahl-Plakate gehängt haben. Zu früh allerdings - als sie noch nicht durften. Und die Stadt hat sich, wie sicherlich schon öfter in Bagatellfällen, flexibel gezeigt und durch nachträgliche Genehmigung die Ordnung wieder hergestellt. Und niemand in ganz Coswig hat gemurrt.
Wirklich niemand? Nein, ganz hinten am Rande gibt es noch so eine rebellische Siedlung (nur verbal!) rauflustiger Gesellen, mit Augenklappe und Piratentuch, wo man das nicht durchgehen lassen kann. Und ein wenig haben sie ja auch Recht. Als relativ neue Partei, die sich erstmals auf den Weg in den Bundestag macht, achten die Piraten streng auf jeden Strohhalm, über den schon andere Parteien und ihre Kandidaten gestolpert sind. Unsere Genossin MdB Halina Wawzyniak, Juristin und netzpolitische Sprecherin der bisherigen Linksfraktion im Bundestag, war es, die sich vehement dafür eingesetzt hat, Martin Sonneborns (Spass-)Partei "Die Partei" zur Wahl zuzulassen, so lange diese sich auf dem Wege von Recht und Verfassung bewegt.
Gleiches Recht für Alle - die sich auch daran zu halten haben - ist ein wertvolles demokratisches Gut. Die Stadt Coswig hat es - nach einem Verstoß - im Nachgang wieder hergestellt.

Coswiger Wortmeldung zur "Schuldenbremse"

DAS VERHEERENDE SIGNAL MUSS KORRIGIERT WERDEN

Von Frank Brendel, Dagmar Gorek, Monika Rasser, Eckehard Franz, Siegfried Steiner, Evelin Pörnyeszi

Euro-Geldschein in Blumentopf. Zinsen, Wachstum.
Wir teilen voll und ganz die Meinung der Bornaer Oberbürgermeisterin Simone Luedtke: „Sich aus prinzipieller Ablehnung heraus jedem Gespräch zu verweigern, ist das Schlechteste, was man machen kann.“ Mit dem unter massivem Druck von oben erfolgten Ausstieg der sächsischen Linken aus den Gesprächen mit CDU und FDP haben wir uns fundamentalistisch die Hände gebunden und verlassen die Grundsätze der „Kümmererpartei“.

Bild: cc by flickr: http://www.flickr.com/photos/52692462@N03/4859610135/

Flut künftig häufiger?

Was Hochwasser-Marken erzählen - wenn wir mitrechnen (wollen)

von Reinhard Heinrich

Schloss Pillnitz - oberhalb des Gondelhafens
(zum Vergrössern bitte Anklicken!)
Wir sehen hier 19 Hochwassermarken von 1784 bis 2002 am Wasserpalais vom Schloss Pillnitz. Von der ältesten Markierung vergingen bis jetzt 229 Jahre. Statistisch hätte es etwa aller 12 Jahre ein Hochwasser geben müssen - wenn es in diesem Zeitraum gleichmässig über die Jahre verteilt hätte kommen sollen. Aber diesen "Gefallen" tut uns die Natur nicht. An die letzten 3 Fluten können sich Menschen meist erinnern. Der durchschnittliche zeitliche "Drei-Fluten-Abstand" bis Juni 2013 beträgt 30,33 Jahre. Der durchschnittliche Abstand bezogen auf 2002 beträgt 33,33 Jahre.

Viermal Flut in 9 Jahren - wird das bald sein?

Pillnitz Gondelhafen, Flut im Rückgang am 21.Juni 2013
Die Hochwassermarken stehen links
an der Treppe.
Das weiss man nicht. Aber "wir" hatten es schon. Die Realität der Klimaveränderungen seit dem Präkambrium hält nichts von statistischen Mittelwerten. Die dichteste Häufung von Hochwassern erlebte die Elbe bei Pillnitz zwischen 1821 und 1830. Nach 21 Jahren Ruhe ("Hochwasser, das gab es früher viel öfter.") schikanierte binnen 9 Jahren die Elbe im Zwei- und Drei-Jahrestakt insgesamt viermal die Anwohner mit Hochwasser, das teils deutlich über den Gondelhafen hinaus ging. Hier beträgt der durchschnittliche Abstand von 3 unmittelbar aufeinander folgenden (gravierenden!) Hochwasserereignissen nur 2,67 Jahre. Welche Umweltsünden mögen da "bestraft" worden sein?

"Facebook-Armee" gegen das Hochwasser - auch von Coswig mit organisiert

Alle profitieren davon


Stadtrat Sven Böttger hat seit dem 3. Juni  für den  "organisierten Widerstand" gegen das Hochwasser eine Facebook-Seite angelegt, die bis heute über 5.900 mal ein begeistertes "gefällt mir" erhielt und garantiert noch viel öfter besucht wurde. Und er steht auch persönlich dafür gerade mit einem klaren Impressum: Informationen, Pegelstände, Bilder und Hilfsangebote zu Hochwasserereignissen in Meißen und Umgebung - Privates Projekt - Impressum: Sven Böttger, 01640 Coswig.
Für diesen persönlichen Einsatz gebührt ihm (neben vielen anderen Kräften) nachhaltiger Dank der Einwohner im ganzen Landkreis. 

Diese Facebook-Seite ist "nur" eine von vielen. Und die Sächsische Zeitung 

Die SZ-online-Seite
widmet den Machern - und vor allem ihren aufmerksamen Besuchern - einen Artikel, (unbedingt lesen!) in dem das Wort von der "Facebook-Armee" (wahrscheinlich erstmals) auftaucht. Und bewundern kann man das schon: 
"Sein THW-Zug versorgt die Helfer mit Getränken und warmem Essen. Doch auch die Facebook-Einheiten schaffen Brot, Würste, Wasser für die Helfer ran. Die Armee funktioniert autark."
Die "Haupt-Wasserschlacht" für unsere Stadt dürfte am Abwasser-Pumpwerk geschlagen worden sein. Wie im Blog unserer Freiwilligen Feuerwehr zu sehen ist, ging es wirklich um Zentimeter, die uns vom bedrohlichen Abwasser-Rückstau nach Pumpenausfall mit den von 2002 bekannten Folgen in Unterführungen, auf dem Wettinplatz, in der Karrasstraße und auf dem Gleiskörper der Straßenbahn getrennt haben. Coswig kann im wahrsten Sinne des Worte "aufatmen." Abwasser-Rückstau stinkt nicht nur sondern ist auch bakteriell gefährlich.

Wo das Wasser in einem schlimmeren Falle stehen könnte, zeigt die Überschwemmungskarte von  1845. Sie wurde 1973 veröffentlicht in "Werte unserer Heimat" Band 22 vom Akademie-Verlag (DDR).  Die nebenstehende, 1897 gezeichnete Karte stimmt heute nicht mehr ganz, denn das Wohngebiet Dresdner Straße wurde ab 1968 ohne Baugruben errichtet. Bodenplatten aufs Feld, Keller und fünf oder mehr Geschosse oben drauf und die Zwischenräume mit Aushub auswärtiger Baustellen verfüllt: Daher  liegen Straßen und Wege hier im Schnitt eine knappe Geschosshöhe über dem ursprünglichen Feld-Niveau.

Der "unrunde" Jahrestag 2013 - Anlass zum Nachdenken

Einige Blicke auf den 8. Mai in Coswig

von Reinhard Heinrich

(S. auch DIE LINKE.Coswig - gemeinsame Stellungnahme der Fraktion und des Ortsvorstands!)


Rückblick

Berlin: Das Foto  war
 gestellt - die
Befreiung  echt.

Ein langes Gedächtnis ist vielen Menschen (das trifft die Mehrheit der Wähler wie auch der Politiker) anscheinend versagt. Sei es "der Schöpfer" (für religiöse Menschen), seien es "die Umstände" (für die weniger religiösen Leser von Fr. Engels), wie auch immer - es ist eine Tatsache. Das haben unsere Vorfahren frühzeitig erkannt und dafür Gedenktage eingeführt. Und um die Gedächtnisleistungen unserer Leser nicht zu überstrapazieren, beschränken wir uns in diesem Artikel auf die jüngere Vergangenheit. Kein Wort also über 1945! Darüber ist schon alles geschrieben - nur noch nicht von allen.
Einige Gedenktage bewahren wichtige Ereignisse vor dem Vergessen - wie zum Beispiel der Reformationstag, mit dem auch Nichtchristen gern die Erinnerung an den grossen Beweger Martin Luther pflegen. Denn Bewegung ist dialektisch Gebildeten viel wert.
[Bilder zum Vergrössern bitte anklicken!]

Weizsäcker und Herzog als Vor-(Ge)denker

Berlin: Einsichten 1946
Eine Bewegung war auch der Sieg der Alliierten über den Hitlerfaschismus. Je nach Orientierung mögen sie einige als Rückwärtsbewegung sehen, extreme Rechte sowieso. Wir aber orientieren uns gern an den Worten unseres ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog (CDU), der 1995 in seiner Rede beim Staatsakt zum 50. Jahrestag der Befreiung unter anderem sagte: "Deutschland hatte den furchtbarsten Krieg entfesselt, den es bis dahin gegeben hatte, und es erlebte nun die furchtbarste Niederlage, die man sich vorstellen konnte."
Zehn Jahre zuvor hatte bereits 1985 Richard von Weizsäcker als deutsches Staatsoberhaupt in seiner vielbeachteten Rede im Plenarsaal des Bundestages mit seiner  Formulierung "Befreiung vom Nationalsozialismus" eine Kernaussage unserer nationalen Erinnerungskultur geprägt.  

Coswig und das Gedenken

Coswig 2011: nicht gestellt


Es steht daher füglich keinem Deutschen - also auch keinem Coswiger - zu,  sich 2013 über die Behandlung Deutscher 1945 (auch schlechte, sogar  gelegentlich unmenschliche) durch die Sieger auch nur im Geringsten zu beschweren - auch wenn das bisweilen geschieht. Diese Kapitulation war bedingungslos und sie war (mehrmals!) zu vermeiden gewesen. Hitler war 1933 mittels Wahlen an die Macht gekommen und alle seine Absichten und Ziele hatte er zuvor in "Mein Kampf" offen ausgesprochen*). Dass aber auch die KPD offen und eindringlich im Wahlkampf vor Hitlers Absichten gewarnt hatte, lassen wir mal beiseite. Nach über 60 Jahren Bildungs- und Aufklärungsmöglichkeiten über (reale!) Kriegsgreuel - auch in Coswig - sich vordergründig zu beklagen heisst dann offensichtlich, den 2. Weltkrieg, insbesondere seine Ursachen und Folgen einfach nicht verstehen zu wollen.

Traditionspflege von politischer Reife

Coswig hat 2005 zum 60. Jahrestag der Befreiung und 10 Jahre nach Bundespräsident Herzogs Rede öffentlich gezeigt, dass diese Ursachen und Folgen hier im Gedächtnis bewahrt werden. Eine eindrucksvolle Feierstunde im Gymnasium führte Vertreter aller demokratischen Fraktionen unseres Stadtrates, Vertreter von Vereinen und Organisationen, interessierte Bürger sowie Schüler und Lehrer zusammen, um den Gedenktag würdig zu begehen. Ein Posaunenchor spielte angemessen feierlich. Erinnernde und mahnende Ansprachen wurden gehalten. Ein Chor von Coswiger Spätaussiedlerinnen aus Russland sorgte mit schwermütigen Weisen für den passenden Hauch "grosse russische Seele" - zum Gedenken an die allein durch deutsche Schuld gefallenen Sowjetsoldaten. Und "ausgerechnet" Pfarrer Schuster (ev. Gemeinde Coswig) rezitierte ein Gedicht des Antifaschisten Johannes R. Becher, der sich auch als Kommunist sah. So wurde unleugbar deutlich, dass die Rote Armee hier ganz Coswig befreit hatte - und nicht nur ein paar "unbedeutende" Nazigegner. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. Und natürlich sass unser damaliger OB Reichenbach (CDU) in der ersten Reihe. Im Gymnasium gab es über mehrere Etagen eine Ausstellung und interessante Info-Stände zur Geschichte. Mit dieser politische Reife beging Coswig den 60. Jahrestag der Befreiung 2005.

Ausblick

Coswig 2013, die "Umgestaltung"
des Gedenksteins zeigt den
geschichtsvergessenen 
Geist mancher Zeitgenossen.
Wir dürfen hoffen, dass zum 70. Jahrestag der Befreiung in 2 Jahren, am 8. Mai 2015 (einem Freitag!) diese Coswiger Tradition ihre würdige Fortsetzung findet. Vielleicht sogar mit einem Blumengebinde der Stadt Coswig am Gedenkstein - inmitten einer wohlgepflegten Parkanlage ... Und wenigstens zwei oder drei kleinen Ansprachen seitens der dann im Coswiger Stadtrat jeweils stärksten Fraktionen. Das wäre auch eine kleine Verbeugung vor Richard von Weizsäcker und Roman Herzog. Dass ein Pfarrer Gedichte von Becher aufsagt, ist auch denkbar - aber Herr Schuster ist dann wohl leider im Ruhestand. Doch mit Gottes Hilfe wird Coswig wohl traditionsgemäss auch dann wieder einen gebildeten Demokraten auf der Kanzel haben. Da bin ich mir beinahe sicher. Beim Pressesprecher manch einer Partei allerdings nicht.
Coswig 2013 - mitgebrachte  Blumen
sprechen eine deutliche Sprache

PS: Lange vor diesem Text, am 22. Mai, hat sich auch der junge Coswiger Stadtrat Innocent Töpper gemeinsam mit Anne Kämmerer (beide Bündnis90/Die Grünen) in gleichem Sinne hier geäussert.  Das bestätigt unseren optimistischen Ausblick ein wenig.

PPS: Seit dem 26.05.2013, 11:05 Uhr gibt es auf der Homepage der CDU Coswig eine wohl beschwichtigend gemeinte "Erklärung" als Nachtrag zur Veröffentlichung vom 2. Mai 2013. Offensichtlich eine Reaktion auf andere Proteste, denn unsere "Würdigung" war zu dem Zeitpunkt noch nicht erschienen. Gut, dass wir nicht allein so kritisch hinschauen!

(Vorläufig?) letzter Nachtrag: Bis ins Ruhrgebiet ist der traurige "Ruhm" der Coswiger CDU (und ihres Pressesprechers) gedrungen. Schon am vorigen Freitag erschien bei "Ruhrbarone" ein Beitrag in rauen aber herzlichen Worten zur historischen Entgleisung. 
Wie gut, dass der Ruf unserer Stadt nicht allein von der CDU bestimmt wird.

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*) Wird von Victor Klemperer in LTI versichert. Das Buch "Mein Kampf" ist bekanntlich in Deutschland nicht öffentlich verfügbar.

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