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Linke Bilanz: Ein Stimmenkönig und ein Sitz mehr im Stadtrat

Der Stimmenkönig
von Coswig
Karras-Depesche - CNN: Kleine Kurzanalyse zur Coswiger Stadtratswahl:
Kleine Kurzanalyse zur Coswiger Stadtratswahl von Torsten Oelsner: " Ecki Franz for Pre..."

  • Um den ganzen Artikel zu lesen, bitte den Link oben (Zur Karras-Depesche) anklicken!
  • Weiterhin verfügt DIE LINKE voraussichtlich über einen Platz mehr als bisher im Stadtparlament.
  • Über Zustimmung zu NPD-Anträgen muss auch nicht mehr nachgedacht werden- die NPD ist nicht mehr im Stadtrat vertreten.
Fazit: Trotz geringer Wahlbeteiligung ein ansprechendes Ergebnis für Coswig und die Linken.

Bitte hier zur Gesamtübersicht (Stadt-Statistik) Klicken!

Die Zukunft von Coswig gestalten - mit realen Zielen






Wahlprogramm
der Partei DIE LINKE. Coswig zu den Stadtratswahlen  am 25. Mai 2014

Mit gewachsener Kompetenz treten Mitglieder und Sympathisanten der Partei DIE LINKE zur Kommunalwahl 2014 an. Als konstruktive Opposition wollen wir weiterhin die positive Entwicklung unserer Stadt mitgestalten.
Im Stadtrat stehen kommunale Aufgaben im Mittelpunkt der Arbeit. Sie können jedoch nur im Rahmen der Landes-und Bundesgesetzgebung gelöst werden.
Reformen dürfen nicht zu Lasten der sozial Benachteiligten, der Rentner, der Kranken und Arbeitslosen gehen.

      

Vorrangige Ziele der Partei DIE LINKE. in Coswig sind:

1.     In der Stadtentwicklung und im Umweltschutz
·           Lärm macht krank- deshalb ist der  Bahnlärm zu reduzieren! Wir unterstützen die   Bürgerinitiative gegen Bahnlärm im Elbtal.
·           Bezahlbarer  Wohnraum ist entsprechend der  Alters- und Sozialstruktur anzubieten.
Innerstädtische -und  Stadtteilentwicklung ergänzen sich dabei.
Wir unterstützen das gemeinsame Handeln der beiden großen Wohnungsgesellschaften. Entsprechend unserer städtischen Altersstruktur sind alternative Wohnformen weiter zu fördern und neue Pflegemodelle anzusiedeln.
·           Unsere Elbauen mit dem Radweg, See und Freibad Kötitz sowie das Naherholungsbiet  Friedewald als besondere landschaftliche Reize können Coswig touristisch aufwerten. Bei Baumaßnahmen sind deshalb Erfordernisse der Natur mit den Interessen der Menschen in Übereinstimmung zu bringen.
·           Erhaltung oder Neugestaltung von Grünflächen in der Stadt sowie die breite Nutzung der Fernwärme sind für uns  vorrangige Aufgaben zum Schutz der Umwelt.
·           Viele Maßnahmen des Hochwasserschutzes wurden bereits umgesetzt bzw. sind in Planung. Die Starkregenereignisse wie 2002 und 2013 haben gezeigt, dass weitere Maßnahmen notwendig sind, um das Ausmaß der Schäden zu verringern
 
2.   In der Wirtschaftsförderung
·           Die Entwicklung und Vermarktung der Gewerbegebiete in  Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn über kommunale Grenzen hinweg kann Vorteile bringen und ist zu unterstützen.

·           Der weiteren  Ansiedlung von großflächigem Handel stehen wir kritisch gegenüber, um ein weiteres „Sterben“ der kleinen Geschäfte in Coswig zu  verhindern.
·           Wir sind für die Unterstützung  kleiner und mittelständischer Unternehmen, denn sie  schaffen Arbeits- und Ausbildungsplätze.
·           Unsere städtische Holding vereint privatwirtschaftlich geführte Betriebe und Eigenbetriebe der Stadt unter einem Dach.  
        Dieses erfolgreiche Modell unterstützen wir.
Die Privatisierung von Aufgaben der Daseinsfürsorge lehnen wir ab.

3.    In der Verkehrsstruktur

Caren Lay kommt wegen Bahnlärm nach Coswig

 Bahnlärm in den Ohren des Petitionsausschusses angekommen

Caren Lay (links) auf dem Kreis-Parteitag im Meissen
(Nov. 2012) mit A. Graff (stellv. Kreisvors.)
und U. Knebel (Mitglied Kreistag) /Foto: R. Heinrich
Wie uns Stadtrat Innocent Töpper (Die Grünen/Coswig) informiert, soll am Freitag, dem 12. April 2013 unsere  stellvertretende Parteivorsitzende (DIE LINKE) Caren Lay (MdB) mit Vertretern des Petitionsausschusses des Bundestags nach Coswig kommen, um sich über unser Bahnlärm-Problem zu informieren.

Caren Lay ist Mitglied des Naturschutzverbandes BUND, der Gewerkschaft ver.di und von attac. 





Die BÜRGERINITIATIVE BAHNEMISSION ELBTAL E. V. ruft Bahnlärm-Gegner aus Coswig und Umgebung auf:

Die Lärmmessungen bestätigen:
DIE BAHN IST ZU LAUT!
Vertreter/-innen des Bundestags (Petitionsausschuss) machen sich davon ein Bild (Gehör) in Coswig am:
12.04.2013 (Freitag) um 11:30 Uhr - Karrasstraße.
Geben Sie Ihrem Bedürfnis nach Ruhe eine Stimme!
Zeigen Sie dem Bundestag und der Bahn die rote Karte gegen Bahnlärm!
Ihre Anwesenheit an der stattfindenden Demo vor dem Rathaus unterstreicht die Dringlichkeit unserer gemeinsamen Forderungen gegenüber dem Bundestag.
MACHEN SIE BITTE MIT!
Die Vertreter/-innen des Bundestags treffen sich, bevor sie zum Fachkrankenhaus und an die Lößnitzstraße gehen werden, im Rathaus Coswig. Aus diesem Grund wird unsere Kundgebung auf der Karrasstraße stattfinden.
Bitte erscheinen Sie zahlreich!

Möglicherweise wird diese Information  (bezüglich Caren Lay) auch noch über DIE LINKE im Kreis uns erreichen - oder dementiert werden. (Hat es alles schon gegeben.) Aber die Bahnlärm-Demo dürfte davon nicht abhängig sein - deswegen geben wir hier den Aufruf wieder.
[Es geht doch nichts über perfekte Kommunikation.]

Hat Coswig-Talk eine Zukunft?

Ungeschminkte Gedanken über unser Forum

von Reinhard Heinrich

Was dafür spricht

Ein ehrenwertes Dokument -
noch zeitgemäss?
Ich war stolz auf diese einzigartige demokratische Einrichtung eines öffentlichen Bürgerforums der Stadt im Internet - und noch stolzer auf das unglaublich schnelle und zuverlässige demokratische Reagieren der vielfältigen Coswig-Talker gegen die einfältigen (meist braunen) Dumpfbacken, wann und wo immer sie sich bei Coswig-Talk aus den Löchern trauten. Hier war Coswig als "Ort der Vielfalt" hell leuchtend sichtbar, weit über allen sächsischen Städten. Diese bunte Vielfalt unserer Stadt wäre allerdings armselig dran, wenn sie sich lediglich in einem Internet-Forum zeigen müsste. Da gibt es mehr, was läuft.

Was dagegen spricht

Das Forum bindet zweifellos Arbeitszeit und -kraft sowie allerhand Hirnschmalz und manchmal Engelsgeduld im Rathaus (in der Stadtverwaltung). Ich glaube nicht, dass dort daran mehr Überfluss herrscht, als in anderen Betrieben. Besonders nicht bei der gegenwärtigen Entwicklung der Personaldecke - entsprechend der Einwohnerentwicklung. Guter Wille mag immer noch ausreichend vorhanden sein. Doch gut gewollt ist nicht gut gemacht.
Und das wahrscheinlich schwierigste Problem: Die Stadt(-verwaltung) als Betreiber war (und bleibt) schlichtweg überfordert mit der Rolle, als "Schiedsrichter" den gelegentlichen Shitstorm gegen sich selbst auch noch fair und glaubwürdig zu moderieren. Das wäre, als wenn ein Angeklagter zugleich sein eigener Richter ist. Wie er auch entscheidet - er wird nie dem Verdacht entgehen, beeinflusst zu sein. Selbst ein Urteil zu seinen eigenen Lasten wird den Gegner nicht überzeugen, denn "ein geschickter Schachzug" könnte dahinter stecken, der die Sache am Ende wieder dem Kläger schmerzhaft auf die Füsse fallen lässt.

Technischer Fortschritt und Coswig-Talk

Die Forum-Software war Technologie aus dem vorigen Jahrtausend. Gut eingeführt, aber deutlich umständlicher zu handhaben, als das viel jüngere Facebook oder Blogs - vor allem, wenn man Bilder oder gar Videos einbinden will. Solche Foren (aus dem vorigen Jahrtausend) kann heutzutage jeder technisch mässig bewanderte PC-Nutzer massenhaft einrichten und betreiben, was ja in Weinböhla auch gemacht wurde. Die Resonanz liess zu wünschen übrig und es bleibt zweifelhaft, ob sich der Leichnam Coswig-Talk noch einmal galvanisieren lässt. Eine ehrenvolle öffentliche Bestattung auf dem Server mit weiterer öffentlicher Zugänglichkeit zum Lesen im aufgearbeiteten Archiv ("... zum Löschen zu schade") wäre in meinen Augen eine sehr gute Lösung.
Ein Teil der guten alten Technologie ist ja immer noch da - und war nie weg, falls jemand Fragen an die Stadtverwaltung stellen möchte. Die ebenfalls seit langem bestehende Möglichkeit, vom heimischen PC aus Einblick in Tagesordnung und Vorlagen des öffentlichen Teils von Stadtratssitzungen zu nehmen und dann in den zuständigen Ausschuss oder die öffentliche Stadtratssitzung zu gehen und mal den unwissenden Volksvertretern so richtig zu sagen, was los ist, wird auch eher spärlich genutzt. Dass Coswiger Stadträte auf der Strasse angesprochen, am PC angemailt oder zuhause angerufen werden, habe ich allerdings schon des öfteren gehört. 

Eine Alternative?

Mit der "Coswiger Blog-Hütte" wurde ein Projekt begonnen, das auf dem Boden von Recht und Gesetz, jedoch unberührt und unabhängig von Verwaltungsaufgaben des Rathauses problemlos denjenigen Bürgern eine Stimme geben kann, die sich öffentlich äussern wollen. Und "das Rathaus", sofern angesprochen, wird solche Äusserungen genau so zur Kenntnis nehmen müssen, wie es schon jetzt der (offenen!) facebook-Gruppe aufmerksam zu folgen scheint. Selbst die Sächsische Zeitung (Ausgabe Radebeul) hatte binnen Stunden gelesen - und veröffentlicht - was sie in der Blog-Hütte zu finden meinte. Das ist mehr Öffentlichkeit, als zuletzt bei Coswig-Talk möglich war. Bekanntlich waren dort zuletzt bestimmte Bereiche nur noch nach Anmeldung lesbar. 
Die Blog-Hütte kann jede/r einsehen. Die Kommentarfunktion erlaubt auch eine uneingeschränkte Diskussion zu jedem aufgeworfenen Thema. Ein Spam-Filter blockiert offensichtlichen Missbrauch sofort. Unsachliche Kommentare können auch  per Moderation "ausgebremst" werden. Moderator kann sein, wer sich als technisch und demokratisch kompetent gezeigt hat. Die Statistik wird automatisch erstellt. Noch nicht einmal erlauben muss die Stadt das alles. Und Stadträte können (als Bürger im Ehrenamt!) ihre Stimme auf Augenhöhe und mit Kompetenz einbringen - wie jeder Coswiger. Das würde dem demokratischen Gleichgewichtsgefühl gut tun. Es ist allerdings nichts, was von Stadträten in einer Sitzung entschieden werden müsste. Es brauchte lediglich jeder Stadtrat (oder auch jede Fraktion) für sich selbst entscheiden, wie er/sie zwischen den Wahlen mit seinen/ihren Wählern kommuniziert. Und jede Entscheidung ist selbstverständlich zu akzeptieren - so, wie von den Kandidaten ja auch das Wahlergebnis.
Die dort bereits veröffentlichte Sammlung mehrerer, teils einige Jahre alter Coswiger (zumeist privater) Blogs würde die aus "Coswig-Talk" bekannte und unverwechselbare "Coswiger Atmosphäre" für die Leser (die Mehrheit hat auch bei Coswig-Talk mehr gelesen und weniger geschrieben) leicht wieder entstehen lassen. 

Die Presse und die Wahrheit

Unglücklicherweise haben lokale Journalisten ihre arg begrenzte Medienkompetenz in die Welt hinaus geschrieben, als sie behaupteten, die "Coswiger Blog-Hütte" sei - von wem auch immer - als einfacher Ersatz für Coswig-Talk vorgesehen. Dazu ist sie weder tauglich noch geeignet. Was sie kann - und nicht kann - ist dort zu lesen - wenn man sich die Zeit nimmt. Und Fragen an den bisher einzigen aktiven Autor (und Administrator) der "Coswiger Blog-Hütte" hatte bisher auch keiner der fleissigen Presseleute. Die wissen eben einfach alles.

Auf Facebook wurde die Idee geboren

Der Vorschlag, einen Blog zum öffentlichen Artikulieren von Bürgermeinungen aller Art zu verwenden, wurde zuerst von einem facebook-Gruppenmitglied in "Forum Coswig" unterbreitet, dann von mir aufgegriffen und alsbald gebrauchsfertig zur Mitbenutzung angeboten. Das ist jedoch kein Dogma, weil heute jede/r, wirklich jede/r Inhaber/in einer E-Mailadresse seinen/ihren eigenen Blog auf eigene Verantwortung aufmachen kann. Und das geschieht auch massenhaft. Die Einbindung in der "Coswiger Blog-Hütte" wäre dann eine Kleinigkeit. Und spätestens dort werden viele Leser darauf aufmerksam gemacht - und können sehen, was geschrieben wurde.
Dem Aufruf, sich zu beteiligen, sind freilich bisher nur wenige gefolgt. Auf sechs abgegebene Bereitschaftserklärungen wurden sechs "Einladungen" - das sind konkrete, für den Blog geltende Berechtigungen zur Mitwirkung als Autor und/oder Administrator - versendet. Angenommen und damit wirksam wurde lediglich eine einzige - und auch die blieb bisher ungenutzt. Der Autor hat sich mit dem Namen "Unknown" angemeldet, was völlig belanglos ist, solange er oder sie - neben keinem Namen - auch sonst nichts mitzuteilen hat.

Demokratie - gleich zum Mitnehmen

Die Coswiger können sich entscheiden, ob sie mit offenem Visier über Coswiger Angelegenheiten diskutieren wollen oder die Auseinandersetzungen lieber nach dem Motto "Hannemann, geh' Du voran" anderen überlassen. Im Herbst 1989 stand gewiss auch in Coswig eine Mehrheit tapfer mit geballter Faust - hinter den Gardinen. Aber die "Minderheit" auf den Strassen war immerhin gross und stark genug, um Veränderungen herbei zu führen, die noch heute wirken. "Coswig-Talk" wurde als einzigartige Domäne dieser "starken Minderheiten" in Coswig - und nur hier - als Angebot der Stadtverwaltung in das WeltWeite Web gesetzt. Und ist gestorben, wurde erwürgt, als "tapfere Gardinensteher" im vermeintlichen Schutze ihres Nicknames - und vielleicht auch unter rechtfertigender Berufung auf zu "befürchtende Nachteile" - glaubten, mit anonymen Beschimpfungen und Unterstellungen ("Shitstorm") ihre Ziele erreichen zu können. Leute solchen "Mutes" hätte (und hat) die Stasi auch schon vor (und bis) 1989 locker in den Griff gekriegt. Die heimlichen Beschimpfungen der Obrigkeit gab es mehr als 40 Jahre lang. Die "zu befürchtenden Nachteile" haben 1989 jene Mutigen nicht geschreckt, die da offen auf der Strasse, im Angesicht von Polizei-Sperr- und Räumketten, riefen: "Wir sind das Volk". Obwohl sie unter uns 17 Millionen eine Minderheit waren. Aber eine wirkungsvolle. Und solche Menschen werden doch nicht ausgestorben sein! Nicht in Coswig - mit seiner besonderen Atmosphäre.

(Kommentare, auch kritische, hier im Blog willkommen!)

Wasser ist ein Menschenrecht

Europäische Bürgerinitiative zwingt EU-Binnenmarkt-Kommissar seine Richtlinie zur Vergabe von Konzessionen zu korrigieren!

von Dagmar Gorek
Stadträtin
"Die Wasserschlacht hat sich gelohnt" konnte man in der SZ vom Sonnabend lesen. 800. 000 Europäerinnen und Europäer hatten bis zum 21. Februar mit ihrer Stimme und digitaler Unterzeichnung der Initiative zum Ausdruck gebracht, dass die Wasserversorgung als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge weder ganz noch teilweise an private Betreiber übertragen werden darf.

Erstmals will die EU-Kommission die Vergabe von Konzessionen durch Städte und Gemeinden regeln. Ein einheitlicher Rechtsrahmen sei nötig, Korruption soll bekämpft werden, so die Kommission.

Die Linke positioniert sich eindeutig, indem sie fordert, alle Bestrebungen zur Privatisierung von Wasser zu stoppen. Wettbewerb ist das falsche Instrument für Güter der öffentlichen Daseinsvorsorge.

Eine Mehrheit der Abgeordneten im federführenden Binnenmarktausschuss hatte am 24. Januar 2013 für die umstrittenen Richtlinien gestimmt. Deshalb wurde avisiert, die Abstimmung im Plenum des Europäischen Parlaments zu gewinnen - damit das Allgemeingut "Wasser" weiter in öffentlicher Hand bleibt. Der Zugang zu Wasser ist ein Menschenrecht!

Das nun im Vorfeld Nachbesserungen erfolgten, ist das Ergebnis wochenlangen Protestes von Bürgern und Kommunen. Meine Stimme war auch dabei.

Kalte Füsse - heisse Herzen

Am Planeta-Hochhaus kamen die Nazis nicht aus ihrer Ecke raus

von Reinhard Heinrich

Kalte Füsse haben wir uns gestern geholt. Wäre in Springerstiefeln nicht passiert - aber das hätte nicht zu uns gepasst. Wir - das waren über 200 bunte und weniger bunte, aber auf jeden Fall ganz unterschiedliche Menschen, die sich trotzdem in einem Punkte einig waren. Die angekündigte Nazi-Demo "gegen Asylmissbrauch" - und so weiter, kennt man ja - zu verhindern - auf jeden Fall aber zum Desaster für die Nazis werden zu lassen.

Und das ist vollständig gelungen. Es war von unserer Seite eine mit starker gewerkschaftlicher Unterstützung organisierte Veranstaltung. Vertreter von Parteien waren natürlich sichtbar präsent. Deutlich erkennbar die Grünen - aus Coswig unser Stadtrat Innocent Töpper als Ordner und aus dem Landtag MdL Johannes Lichdi als Veranstaltungleiter - die SPD (Landtagsfraktionschef M. Dulig) und - DIE LINKE.

Darunter die Kreisräte Wenke Röhner, Dietmar Rode, der Radebeuler Stadtrat (und Fraktionschef) Michael Röhner, die Coswiger Stadträte M. Rasser und Dr. Franz sowie zahlreiche Genossinnen und Genossen aus Radebeul, Coswig, Weinböhla und Meissen. Die vorbereiteten Anstecker hatten zwar nicht für alle gereicht, aber immerhin zu sehen waren wir.


MdL Martin Dulig - SPD
DIE LINKE aus Coswig und Radebeul
Lange bevor ein Pfeifkonzert und dröhnende Buhrufe aus über 200 Kehlen ganze 17 "nationale Kräfte" (davon allein 10 zur NPD-Landtagsfraktion gehörend) gebührend empfing, sprachen Vertreter des erst unlängst gegründeten Radebeuler Bündnisses "Buntes Radebeul - für Menschenrechte - gegen Rassismus" über ihre Motive, diese Gegendemo zu organisieren und die Reporter von Radebeul-TV interviewten zahlreiche Teilnehmer. Wenig Schlagworte und viel Persönliches dürfte da zusammen gekommen sein.

Stadtrat Innocent Töpper -
Die Grünen Coswig
Darunter auch ein Verweis auf den Asylbewerber Arnold Vieth von Golßenau, der während der Nazizeit in Mexiko nicht nur Unterkunft und Verpflegung fand sondern sogar eine Arbeitsstelle entsprechend seinen Fähigkeiten - als Hochschullehrer an der Universität von Morelia. Dort schrieb er übrigens unter dem Pseudonym "Ludwig Renn" den Roman "Adel im Untergang".

Direkt vor dem Asylbewerberheim zu demonstrieren war den Rechten nicht genehmigt worden. Ihre "Kundgebung" fand im (wegen Bauarbeiten) abgesperrten Teil der Naundorfer Strasse statt, angrenzend an die Kreuzung am Planeta-Hochhaus.

In treudeutscher Tradition markige Reden schwingend, wollten MdL Holger Apfel und die Seinen das deutsche Volk von Kötitz und Naundorf und all die übrigen "nationalen Krüppel" aufrütteln aus ihrem Dornröschenschlaf aus "verweichlichter Humanität" und anderen "undeutschen" Verhaltensweisen. Sein stärkstes Argument sollte wohl die "Angst vor den Fremden" sein. Am Fremdartigsten - äusserst befremdlich sozusagen - wirkte allerdings er selbst. Die Gegendemo allerdings zeigte nicht die geringste Angst vor ihm und seinem Häuflein aus 16 Getreuen ("die nationale Bewegung").

So weit - so gut.

Noch besser jedoch wäre, wenn wir nach der nächsten Landtagswahl wieder "Herr Apfel" sagen könnten - statt MdL - "Mitglied des Landtags". Das wäre ein wirklicher Erfolg.

Denn 9 Prozent der Sachsen, aber auch 9 Prozent der Coswiger haben so etwas wie ihn in den Landtag gewählt. Und wahrscheinlich nicht ausschliesslich, weil Holger Apfel und die NPD so gut sind. Eher wohl, weil die anderen nicht gut genug waren. So eine erfolgreiche Demo schafft einen Gipfel der Befriedigung - wenigstens für die Teilnehmer. Zufriedenheit jedoch für die 9 Prozent Bürger in offensichtlich sozialer Randlage für zu schaffen, gehört zu den "Mühen der Ebene". Und das ist ein politischer Auftrag für alle fähigen Menschen, nicht nur für Politiker.

Nachdruck mit Quellenangabe erlaubt
Fotos: R. Heinrich
[Die Fotos können durch anklicken vergrössert betrachtet werden.
DruckfähigeFotos (5 Megapixel) sind beim Autor verfügbar]

Gerichtstermin Dr. Franz versus WGC

Justitia
In Sachen
Klage gegen die Kündigung der Mitgliedschaft des langjährigen Genossenschaftsmitglieds Dr. Eckehard Franz durch die WGC
findet die öffentliche Verhandlung am 30. Mai 2012 um 9:00 Uhr im
Amtsgericht Meißen,
Haus Domplatz 3 (auf dem Burgberg) - Saal 2 im Erdgeschoss statt.

Neue Intelligenzbeweise

Schaukästen auf Moritzburger Strasse vorübergehend "besiegt"

Moritzburger Strasse,
an der alten Feuerwehr
/ Foto: U. Nitsch
(rh) Eine grosse Fülle ihrer breiten - und daher flachen -  Gedanken haben Unbekannte - wahrscheinlich in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend - an einem unserer Schaukästen (Moritzburger Strasse) erneut auszudrücken versucht. Weil es aber mit Buchstaben anscheinend etwas schwierig ist, haben Schlagstöcke die Botschaft in die Glasscheiben gehauen. Und weil es grad so klappte, kam der benachbarte Schaukasten von der SPD Coswig auch gleich mit dran.

(Vergrösserung)
Was uns stutzig macht: Über Monate und Jahre hat unser Schaukasten niemanden gestört - und so manchen  Passanten informiert. Mal konkret, mal allgemein. Manchmal aktuell, manchmal eher "historisch". Derart "handfeste Kritik" - ohne Hirn - kam erst auf, nachdem unsere Schaukästen (aber nicht nur diese) vom massenhaften und konsequenten, doch friedlichen Protesten gegen Naziaufmärsche in Dresden rund um den 13. Februar berichteten.

Natürlich darf man auch weiter vermuten, dass hier nur orientierungslose Rowdies ihre überschüssigen Kräfte "abarbeiten mussten". So wie auch mit dem Begriff "Dönermorde" jahrelang gern ein fremdartig-zwielichtiges, aber wenigstens unpolitisches Milieu assoziiert wurde. Wider besseres Wissen, wie man heute weiss. Es bleibt zu hoffen, dass jetzt die mutmasslichen Coswiger "Einzeltäter" bis in ihren "Hintergrund" hinein ermittelt werden. Anzeigen bei der Polizei wurden von mehreren Seiten erstattet.

13. Februar 2012 in Dresden
/ Foto: Rode
Natürlich könnten die Schaukastenbetreiber "Lehren ziehen" und nur unverbindliche Frauentagsgrüsse und Bilder von Osterhasen und Pfingstochsen in den Schaukasten hängen. Der "Tag der Arbeit" wird natürlich auch gern gesehen. Schliesslich hat ihn 1933 eine "nationale" Arbeiterpartei so benannt - wie er noch heute heisst.

Ein bekannter Coswiger,
Pfarrer. i. R. Hanno Schmidt
am 13. Februar in Dresden
 /Foto: Rode
Würden wir also künftig Kritik an "nationalen Trauermärschen" und ähnlich erhebenden nationalen Taten vermeiden, dann bestünde vielleicht Hoffnung für unschuldigen Glasscheiben. "National befreite Zone" nennt man jene Landstriche, in denen sich gegen Nazis niemand mehr heraus traut. Eine betagte mutmassliche Ohrenzeugin von Heil-Hitler-Rufen auf der Hauptstrasse in Coswig in der Nacht zum Sonnabend hat sich als Anwohnerin, soviel wir wissen, denn auch noch nicht entschliessen können, ihre Wahrnehmung als Zeugin zu Protokoll zu geben. So fängt es manchmal an - mit einer Schweigespirale.

Mit Krokussen, Narzissen und Mainelken wären wir vielleicht die Sorge ums zerschlagene Glas los. Aber dann würde sich DIE LINKE in Coswig ausschliessen - aus einem breiten gesellschaftlichen Konsens gegen gegenwärtige neofaschistische Umtriebe. Und sie würde überflüssig - auf einem Gebiet, wo wir Traditionen zu bewahren haben.
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Die Bilder können durch Mausklick teils noch vergrössert werden.

Wer ist eigentlich diese Frau Klarsfeld?

Statement von Beate Klarsfeld (DER FREITAG: "Wutbürgerin Grande Dame") und  zu ihrer Kandidatur als Bundespräsidentin vor der Bundespressekonferenz.

"Am 18 März entscheiden sich die Wähler zwischen zwei Symbolen: Ein Mann, der in der DDR für die Bürgerrechte gekämpft hat und eine Frau, die in der BRD gegen das Überleben des Nationalsozialismus gekämpft hat".

Erfolgreicher Widerstand gegen die Nazis

Sternplatz
nach vielen Jahren wieder getroffen:
Pfarrer i.R. Hanno Schmidt
13. Februar 2012 in Dresden


Fotos:
G. Dietmar Rode
heute keine Vorstellung
in der Herkuleskeule

Geschichte, zu der wir stehen (müssen)!

Mauerbau in Berlin – ein Schicksal in Coswig
"Der Herr K." (Bild Nr. 1)
Im Ehrenbuch der Stadt Coswig steht seit vorigem Sonntag, dem 22. Januar der Coswiger Bürger Hans Joachim Kaulfuß, den die DDR fürs Andersdenken bestrafte und der seinem Land dennoch danach durch innovative Forschung und Entwicklung noch nützlich war.

Was er anlässlich der Neujahrsansprache des OB im vollen Saal der Börse nach seiner Eintragung ins Ehrenbuch den Anwesenden zu sagen hatte, war wohltuend kurz - und daher einprägsam. Er sprach über Nutzen und Gefahr einer eigenen Meinung - wann und wo man sie äußert - oder lieber nicht. 

Victor Klemperer (Bild 2)
Und er warnte vor Fanatismus - ganz gleich in welcher Richtung.

Aus Victor Klemperers LTI – Notizbuch eines Philologen wissen wir, dass "Fanatismus" und "fanatisch" Lieblingsworte der Sprache des Dritten Reiches waren.  Und manche Unterdrückten waren ihren Unterdrückern wohl auch ähnlich geworden - im Denken und im Handeln.

Darauf zu achten, ist eine Frage der politischen Kultur. "Herrn K." gebührt Dank für seine Worte.

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Bildnachweis:
  1. http://www.coswig.de
  2. Deutsches Bundesarchiv (German Federal Archive), Bild 183-16552-0002 (via Wikipedia)

Kranzniederlegung am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Am Freitag, dem 27. Januar 2012 um 15:00 Uhr

wird in Coswig am Gedenkstein in der Bahnhofstraße durch Vertreter der Stadt wieder die Ehrung der Opfer des Faschismus stattfinden. 
Wir rufen die Coswiger Bürger auf, im 67. Jahr nach der Befreiung vom Faschismus zahlreich daran teilzunehmen.
In einer Zeit, in der Neo­nazis und an­de­re Ge­schichts­re­vi­sio­nis­ten immer of­fe­ner und un­ver­ho­len­der den Tag der Be­frei­ung als einen Tag der „deut­schen Nie­derla­­ge“ dar­stel­len, ist es be­son­ders wich­tig, die nachgewachsenen Generationen über die Ge­schich­te des Drit­ten Rei­ches mit all sei­nen Ver­bre­chen auf­zu­klä­ren.
Aus aktuellem Anlass - ein aktuelles Zitat 

"Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus.
  • Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig. 
  • Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent. 
  • Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi." - 
Gerhard Bronner, bei der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Gunskirchen, 7. Mai 2005

LIEBE HERREN INNENMINISTER

und Bundesbehörden. Liebe Frau Leutheusser Schnarrenberger.

Ich hab da mal ne Geschichte, nämlich meine: (und ein Angebot kommt am Schluß)

Von 1990 bis 2000 hab ich ein Jugenhaus geleitet und die Stadt Coswig (Sachsen) kann das bestätigen. Damals hab ich anfänglich mit ca. 60 rechtsradikalen Jugendlichen gearbeitet und wurde von dieser Szene oft an Leib und Leben bedrohht. Am Ende waren da nur noch 5 Hardliner übrig, die mit meiner erfolgreichen Arbeit natürlich alles andere als zu Frieden waren.

1995 hat meine damalige Freundin als Frauen- und Ausländerbeauftragte (schon diese Doppelung ist eine Frechheit) den Druck nicht mehr Stand gehalten und ist an den Folgen gestorben. Wenn man Nacht für Nacht nicht schlafen kann, weil man nicht weis welche Festerscheibe diese Nacht zu Bruch geht, ist das nicht wirkich gesund. Als Jugendhaus Chef bin ich auch von vielen Linken angefeindet worden, weil niemand verstand warum ich diesen Job so und überhaupt mache. Eigendlich hab ich damit nur ein weiteres Hoyerswerda oder Rostock verhindern wollen und hab dies bestimmt auch geschafft. 1999 bin ich freiwillig aus innerer Zerissenheit, eben auch weil wir den Begriff Burn Out noch nicht kannten, aus diesem Job ausgestiegen.

Seit über zehn Jahren bin ich im Arsch. Eben weil ich mir vorwerfe diesen Job nicht 100%ig gemacht zu haben und vieles nicht verhindern konnte. Seit dieser Zeit kämpfe ich mich von Job zu Job und oft zu einem Preis den Ihr Mindestlohn bzw. Existenzminimum nennt. Zwischenzeitlich pflege ich meine schweren Depressionen. Dank Eurer erfolgreichen Jugendpolitik finde ich in den nicht vorhandenen Jugendzentren auch keine Arbeit mehr. Ihr braucht das auch nicht mehr bezahlen, da es Euch bestimmt zu teuer ist.

Aber aus den Medien hab ich erfahren, dass ein V-Mann mit bis zu 2000.- € monatlich bezahlt wird und ganz gut davon Leben kann. Deshalb hier ein echt PREISWERTES ANGEBOT:

BITTE BITTE stellt mich als V-MANN an. Natürlich bin ich nix, kann nix und hab auch nichts zu berichten. Aber der Vorteil wäre, daß ich keine Straftaten decke oder begehe und durch mich niemand umkommt. So wäre ich also durch keine Arbeit leisten eine echt PREISWERTE ALTERNATIVE.

Ihr könntet ja 10 V-Leute entlassen, die für keine Infos eine Menge Geld bekommen und viel Schaden anrichten. Dafür aber mich bezahlen. Dann hättet Ihr schon wieder 80% GESPART !!!

Nochmal. BITTE BITTE stellt mich als V-MANN an. Durch keine Arbeit richte ich auch bestimmt weniger Schaden an.

Mit freundlichen Grüßen

Ralf Höfig
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Veröffentlicht gefunden auf facebook Freitag, 18. November 2011 um 15:04 - unverändert übernommen.

Erste Pressereaktion zum Thema "Bahnlärm und Wohnen"

Für Nicht-SZ-Leser (Wir empfehlen ausdrücklich das Abonnement!)

Freitag, 14. Oktober 2011

(Sächsische Zeitung)

Erste Mietminderungen wegen Bahnlärms

Von Torsten Oelsner

Bis zu 20 Prozent weniger Kaltmiete sind möglich. Aber nicht alle Betroffenen dürfen reduzieren.


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Die Bewohner der Coswiger Neubaugebiete in Bahndammnähe sind verstärkt vom Bahnlärm betroffen. Jetzt haben die ersten Mietminderung angekündigt. Die Vermieter wollen mit der Bahn Kontakt aufnehmen. Foto: Kube
Coswig. Der Mieterverein Meißen hat derzeit gut zu tun. Die großen Umbaumaßnahmen besonders im Coswiger Wohngebiet Dresdner Straße hätten für einen starken Zuwachs an neuen Mitgliedern geführt, so die Führung des Mietervereins.

Jetzt mehren sich auch die Fälle, in denen Mieter die Miete wegen des unerträglichen Bahnlärms mindern. „Zwischen 15 und 20 Prozent der monatlichen Kaltmiete kann man wegen Lärm mindern“, so Irene Seifert. Die Coswiger Rechtsanwältin ist neben Eyk Schade zweite Vorsitzende des Mietervereines Meißen und Umgebung. Die Begründung der Minderung liefert der Paragraph 536 des Bürgerlichen Gesetzbuches, wonach das Einbehalten von Teilen des Mietzinses möglich ist, wenn es eine Änderung des vertragsgemäßen Zustandes gibt. Und das sei beim Thema Bahnlärm eindeutig der Fall. Der Mieter selbst müsse die Miete mindern, das aber seinem Vermieter mitteilen. Der wiederum könne sich nicht auf „höhere Gewalt“ oder mit der Bemerkung, es sei nicht seine Schuld herausreden. Die Änderung des „vertragsgemäßen Zustandes“ sei eine Sache an sich. Dem Vermieter bleibe nur, gegen diese Störung seiner Verträge vorzugehen. Diese Mietminderung gelte ausschließlich für Altverträge. Wer jetzt neu beispielsweise in einen der umgestalteten Blocks in Coswig einziehe, akzeptiere mit seinem neuen Mietvertrag auch den Lärm als Bestandteil oder muss binnen weniger Tage nach dem Einzug seine Minderung geltend machen.

Bevor es gänzlich zur Provinz-Posse wird

Für eine Vernunftlösung 
plädiert G. Dietmar Rode

Generationenhaus WGC/ Foto: Rode
Es ist wirklich nicht länger anzusehen, was sich da in meiner sonst so friedlichen Heimatstadt Coswig abspielt. Eine endlose Henne-oder-Ei-Diskussion. Wer hat da angefangen, wer hat gepetzt? Und wer hat zu verantworten, was Journalisten schreiben? Und wer hätte wie besser reagieren können? War die Kritik von Dr. Franz rein sachlich berechtigt, ja oder nein? Das städtische Bauamt hat das doch festgestellt, oder nicht? Spätestens eine Woche später hätte die Sache abgeschlossen sein können. Besserwisserei? Gekränkter Stolz? Das muss sich hochschaukeln, das geht gar nicht anders mehr. "Interpunktion der Kommunikationsabläufe" nannte das der Kommunikationspapst Watzlawick. Im Volksmund heißt das "Haust du meine Tante, hau ich deine Tante." Aber das hat doch jeder schon einmal erlebt, dass so etwas nichts bringt.

Bitte, liebe Frau Reichelt, wenden Sie weiteren Imageschaden von Ihrer Genossenschaft und der Stadt Coswig ab. Beenden Sie das Gezerre, ehe es gänzlich zur Posse wird. Es wäre groß, wenn Sie erkennen, dass der beschrittene Weg zu nichts führt, und ihn deshalb abbrechen. Einen sinnlosen Konflikt zu beenden bringt wieder Sinn, und das ist auch ein Erfolg! Es lohnt sich für diese schöne Stadt Coswig.

Dr. G. Dietmar Rode
ehemaliges Genossenschaftsmitglied

"So kann es nicht weitergehen!"

Ruf nach Wahrheit und Klarheit bei der WGC auch von den Liberalen

[Wir zitieren hier - mit Erlaubnis des Autors - aus einem offenen Brief der Coswiger FDP an die WGC-Geschäftsführerin, im Original veröffentlicht unter Coswig-Talk (einsehbar nur für angemeldete Leser):]
Genossenschaftsgesetz von 1889
Sehr geehrte Frau Reichelt,
da Sie und die Genossenschaftsführung der WGC ja leider auf unsere Schreiben bisher nicht reagierten, hegen wir doch die Hoffnung, dass Sie gelegentlich dieses Forum lesen.
[...] 
Nach unserem Verständnis hat Herr Dr. Franz lediglich seine Aufgaben als verantwortungsvolles Mitglied der Genossenschaft und als Stadtrat der Stadt Coswig wahrgenommen um Folgeschäden aus einer möglichen falschen Bauausführung rechtzeitig abzuwenden. Dazu hatte er sich wohl nicht der Presse und Öffentlichkeit bedient. 
Öffentlich wurde lediglich der Ausschluss von Dr. Franz, ursächlich durch die WGC initiiert. Von einer durch Dr. Franz „organisierten Schlammschlacht“ kann also überhaupt nicht die Rede sein. Und wenn das Zitat stimmt, ist es absolut nicht hinnehmbar, dass Sie an gleicher Stelle Herrn Dr. Franz vorwerfen „persönlichen Auseinandersetzungen ausgewichen zu sein“. Diese Meinung ist ein Faustschlag ins Gesicht aller um Dialog bemühten Personen und Gremien. Es waren ausschließlich Sie, die bisher jedes Angebot des Dialoges ausgeschlagen haben, [...]. 
Sehr geehrte Frau Reichelt, nehmen Sie endlich Ihre Funktion als Genossenschaftsführung gewissenhaft wahr, treten Sie endlich in einen Dialog mit Dr. Franz und den Verantwortlichen der Stadt ein! 
[...] vernichten Sie bitte nicht das gute Image der WGC durch Ihr derzeitig starres Vorgehen. Inzwischen muss ernsthaft die Frage gestellt werden, wer hier „wirtschaftlichen Schaden“ für die WGC und die Stadt Coswig verursacht.
...
Mit freundlichen Grüßen
Die FDP in Coswig
Um den vollen Wortlaut zu lesen genügt eine (völlig kostenlose!) Anmeldung bei Coswig-Talk.
Dort ist auch der vollständige SZ-Beitrag vom Mittwoch ("In der Wohnungsgenossenschaft rumort es") dokumentiert, den der Mieterverein Meißen und Umgebung zur Verfügung gestellt hat.

Erste Montagsdemo am Coswiger Bahndamm

100 Dezibel Bürgerprotest unüberhörbar
von Reinhard Heinrich 
Es war schon ein bemerkenswerte Veranstaltung. Aus allen Richtungen strömten Teilnehmer zur Lößnitzstrasse. Und die Wiese an der ehemaligen Lache, wo der Bahndamm am höchsten ist, weil er einen ehemaligen Elbarm  (zur Eiszeit) durchquert, war voller Menschen.

Die Veranstalter hatten vom Präsidenten des sächsischen Landtags bis zu den Kreisvorsitzenden der Parteien alles an Prominenz in Bewegung zu setzen vermocht, was im Kampf gegen den Bahnlärm helfen könnte. Zu Beginn outete sich Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler (CDU) solidarisch als ebenfalls betroffener Bürger, der an seinem Wohnort Cossebaude sogar dem Lärm der Güterzüge beiderseits der Elbe ausgesetzt ist. Er riet der Bürgerinitiative dringend zu einer Petition, um die Politik schnellstmöglich als Partner fest an die Hand zu nehmen. Auf gesundheitliche Folgen des Bahnlärms machte Grünen-Fraktionsvorsitzende MdL Antje Hermenau aufmerksam und forderte Geschwindigkeitsbeschränkungen für laute Züge. SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzender MdL Martin Dulig  wies darauf hin, dass eine den Bahnlärm einschränkende EU-Richtlinie von der Bundesrepublik noch nicht ratifiziert ist, so dass die Bahn vom Bund (noch) mehr Spielräume geniesst, als die EU ihr zubilligen würde. Die Schließung der Wartungswerkstätten in Dresden-Friedrichstadt (ehemals Bahnbetriebswerk und RAW) verschärfe noch die unkontrollierte Lärmemission besonders von Güterwaggons, die - im Durchschnitt 50 Jahre alt - den modernen Güterverkehr profitabel realisieren.

Frank Neupold /Foto:Rode

Der Coswiger OB Frank Neupold trat gleich mal demonstrativ mit blauen Gehörschutzkappen ans Mikrofon. Er müsse sich ohnehin schon viel anhören - und da fehlten die Güterzüge gerade noch. Die Landes-Politiker wolle er auch mit Gehörschutz unbedingt beim gesprochen Wort nehmen. Weitere eigene Geschwindigkeitsmessungen ("Blitzer") der Stadt am Bahndamm sollen den Zusammenhang zwischen Tempo und Lärm-Situation dokumentieren.

Der CDU-Kreisvorsitzende MdL Geert Mackenroth aus Radebeul-Zitzschewig - demnächst, nach Inbetriebnahme der erneuerten Gleise in Radebeul, ebenfalls von den "Segnungen" des "modernen" Schienen-Güterverkehrs betroffen - sprach sich ausdrücklich für ein parteiübergreifendes demokratisches Handeln der Bürger zur Wahrnehmung ihrer elementaren Verfassungsrechte aus und erwähnte in diesem Zusammenhang "wie nebenbei" die Anwesenheit der LINKE-Kreisvorsitzenden MdL Kerstin Lauterbach, die dann quasi das Schlusswort hielt und den Kreis zu Rößlers Petitionsaufruf schloss:
Kerstin Lauterbach /Foto: Rode
Sie sei im Petitionsausschuss des Landtages und wolle der zu erwartenden Petition ordentlich auf die Sprünge  - und zum erwünschten Erfolg - verhelfen. Im übrigen könne sie als Anwohnerin des neu errichteten Bahnbogens (Weißig-Böhla) bei Großenhain neuerdings auch den rücksichtslosen "Aufschwung Bahn" mit hören.

Die Veranstalter hatten es auch geschafft, den MDR und das Coswig-Fernsehen und so gut wie alle grossen und kleinen Zeitungen der Region zu mobilisieren, um die Stimme der Bahnlärm-Betroffenen möglichst weit hörbar zu machen. Mit Trillerpfeifen und (geschätzt) über tausend Kehlen probierten die Teilnehmer aus, wieviel Energie erforderlich ist, um absichtlich einen Lärm von 100 Dezibel zu erzeugen. Es war anstrengend aber möglich. So mancher Güterzug sendet das locker im Vorbeifahren aus. Und dieser Zug-Lärm ist nicht nur störend sondern auch verschwendete Energie, die die Lokomotive unnötigerweise zusätzlich aus dem Netz zieht. Das war dann aber nicht mehr Gegenstand der eindrucksvollen Demo.

Bahnlärm trifft alle - wir sehen uns zur Demo

Demo heute 18 Uhr am Bahndamm - Höhe Lößnitzstrasse
SZ von heute
Coswig hängt voller Plakate. Beim Bäcker, beim Sonntags-Zeitungsverkäufer und an vielen anderen Orten macht die Bürgerinitiative Bahnemission-Elbtal auf sich und auf ihren Widerstand gegen den Bahnlärm aufmerksam. Hatte die schon seit Herbst 2009 arbeitende, ältere Bürgerinitiative "Neucoswiger Bahndamm" hauptsächlich das Ziel, die Abholzung der grünen Lärmschutzwand  sowie das komplette Abtragen des Bahndammes zu verhindern (wobei sie beachtenswerte Teilerfolge verzeichnete), so baut sich nun breiterer Widerstand gegen ungedämpften Schienenlärm über ganz Coswig auf. Traf die ältere Bürgerinitiative 2009 noch auf gelegentliches Unverständnis beim Sammeln von Unterschriften, so gibt es heute kaum noch Fragen, warum Bürger auf die Barrikade gehen sollen. Die Schwingungen des ausserordentlich gut florierenden Güterverkehrs auf der Schiene hört (und fühlt!) man "gut". Das Befinden der Bürger ist schlecht.

Heute ab 18 Uhr wird sich zeigen, wie Bürger das finden. Und Politiker so gut wie jeder Partei werden Gelegenheit haben, sich das anzusehen und anzuhören. Wie auch die heutige SZ berichtet, gibt es auch helle Aufmerksamkeit "von links." Das möchte sein!

Wie geht es weiter?

Heute könnte sich der Aufsichtsrat entscheiden

Foto: Rode - Coswig, Breite Straße
Wie aus der SZ (15.08.2011, S. 14) zu entnehmen ist, kommt heute der Aufsichtsrat der Wohnungsgenossenschaft Coswig zusammen. Wird Dr. Franz tatsächlich ausgeschlossen oder findet sich ein anderer Weg? Das Baugeschehen in der Breiten Straße ist nach wie vor widersprüchlich. Wie wird es weitergehen? Eine Genossenschaft sollte vor allem darauf aus sein, die Gemeinschaft voranzubringen und das öffentliche Interesse  zu berücksichtigen. Die Personifizierung von Widersprüchen steht dem entgegen. Streitigkeiten sind im öffentlichen Miteinander nie ganz ausgeschlossen. Aber nicht zuletzt haben auch die Gespräche am Info-Stand der LINKEN am letzten Freitag gezeigt, dass viele Bürger erwarten, dass die Sachfragen im Vordergrund stehen sollten und eine einvernehmliche Lösung gefunden wird.

Online Demokratie lernen

In der heutigen SZ wird das Problem als "Digitaler Sichtschutz" beschrieben. 

Anmerkung von Dr. G. Dietmar Rode

Um was geht es? Die Coswiger Stadtverwaltung betreibt seit Jahren die Internetpräsenz www.coswig.de, die nicht nur anschaulich und bürgerfreundlich gestaltet, sondern auch mit einem Diskussionsforum verbunden ist. Das dürfte weit und breit ein Alleinstellungsmerkmal für eine solche Kommune sein. Da stecken Weitsicht und Arbeit dahinter, aber das erfordert auch Toleranz, Fingerspitzengefühl und immer wieder auch Lernen. Und davor hatte ich stets viel Achtung. Auch nach meinem Wegzug aus der Stadt habe ich mich noch häufig dort informiert, habe selbst ab und zu Meinungen veröffentlicht, und ich habe mitr dem Beispiel Coswig-Forum nicht selten freudig in die Welt hinausposaunt, dass auch auf dieser Ebene Politik online gehen kann und soll. Dank an Frank Neupold, Ulrike Tranberg und Andre Moldenhauer, aber auch an die vielen Mitmacher, die manchmal kratzbürstig, manchmal humorvoll, aber in der Regel pro Coswig gechattet haben. Das ist mehr als ein "Plapperstammtisch" (T. Oelsner), sondern soziales Miteinander und ein neuer Zweig sich entwickelnder Demokratie.

Mit der immer lauter werdenden Diskussion um Themen wie "Dr. Franz der Ausgeschlossene" und "Bahndamm - lauter geht´s nimmer" oder mit unliebsamen Verlinkungen hatte sich dann offenbar einiges angestaut. So weit, so gut. Und doch frage ich: Kann es das gewesen sein mit der coswiger online-Freiheit? Es wäre schade darum.

Natürlich ist das alles nicht einfach, vor allem mit diesem neuen Medium Internet. Inzwischen sind nach einer aktuellen ARD-ZDF-Umfrage bereits drei Viertel der deutschen Bevölkerung online. Aber es gibt es keinen "Familienrat", der die Umgangsformen bestimmt und strikt durchsetzt. Die Versuche, eine "Netiquette" einzuführen - also eine allgemeingültige Etikette für das Netz -, sind ein verdammt schwieriges Unterfangen. Aber wann war menschliche Kommunikation schon einfach? Fast alle Konflikte, die wir erleben, sind auf das Engste mit unserer Kommunikation verbunden. Also sollten wir versuchen, auch diesen Konflikt kommunikativ zu lösen. Meine Bitte an die coswiger Stadtverwaltung: Gebt nicht auf! Lasst uns weitermachen!

Dr. G. Dietmar Rode
Ex-Coswiger und Blogger



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